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BeitragVerfasst: Mi Feb 23, 2011 19:46 
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Es geht um dieses Gerät: http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... _97_2.html

Die Kupplung, mit der zwischen den Skalenantrieben für UKW und AM umgeschaltet wird, rutscht so stark durch, dass kaum eine Sendereinstellung möglich ist. Sie besteht aus einem fest mit der Knopfachse verbundenen Metallring mit beidseitigen Zähnen, gegen die durch Federkraft axial Blechplatten gedrückt werden, die mit den Seilrollen verbunden sind. Die Blechplatten sind mit irgendeinem schwarzen Material belegt, das völlig versprödet ist und zerbröselt. Weiß jemand, um was für ein Material es sich handelt (Gummi?) bzw. hat Erfahrungen mit der Reparatur einer solchen Kupplung?

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Feb 23, 2011 19:59 
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Hallo Lutz,

ich hatte das Problem des Durchrutschens behoben, indem ich auf den (noch intakten) Belag vorsichtig mittels kleinem Schraubenzieher Uhu Hart aufgetragen habe. Nach der Aushärtung hatte der Antrieb wieder Grip.

Du schreibst "zerbröselt". Dicke Leder- oder Gummischeiben als Ersatz eingeklebt könnten helfen. Eine passende Scheibe ausschneiden, Loch minimal größer als Achsdurchmesser ausstanzen, von außem zum Loch hin einmal einschneiden, mit Kleber einstreichen und einfädeln. So würde ich vorgehen.

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Mi Feb 23, 2011 20:23 
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So habe ich es auch beim Grundig 3035 gemacht. Siehe hier.
Den Tip mit dem Einschneiden bekam ich leider erst, als ich schon die ganze Kupplung auseinandergenommen hatte :).

Gruß, Frank


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BeitragVerfasst: Do Feb 24, 2011 20:40 
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Den alten Belag (eine Art Schaumstoff) zu entfernen, war nicht schwer, weil er sowieso bei jeder Berührung zerbröselte.

Der erste Versuch mit unterschiedlich starken Gummischeiben brachte keinen Erfolg: Man kann bestenfalls mit vorsichtigem Bedienen des Senderwahlknopfes zwar die Skalenzeiger stückweise bewegen, aber beide Seiten rutschen immer noch durch.

Ich werden nun die anderen vorgeschlagenen Materialien probieren, habe aber Zweifel, dass das klappt, denn die Zähne an dem mit der Knopfachse verbundenen Antriebselement, die sich in den Belag krallen sollen, sehen ziemlich rundgeschliffen aus.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Feb 26, 2011 18:47 
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Langsam glaube ich, es ist nicht hinzukriegen. Alle Materialien, die ich probiert habe (Leder, Filz, ein gummiartiges Schaumstoffmaterial und sogar Klettband) rutschen durch, was wohl an den rundgeschliffenen Zähnen liegt. Wenn man die Kupplung mit vertretbarem Aufwand rausnehmen könnte, könnte man eine Art Verzahnung basteln. Aber wenn ich sehe, was man in diesem Kleinsuper dazu alles demontieren muss... Nein, das werde ich nicht machen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Feb 27, 2011 9:36 
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Die Drehkos hatte ich zuallererst gängig gemacht, sie gehen jetzt ganz leicht. Eine Umlenkrolle war schwergängig, das Gängigmachen (eine ziemliche Fummelei, weil sie an einer schlecht zugänglichen Stelle sitzt) hat aber nicht viel geholfen. Und die Skalenseile sind auch nicht verhärtet. Also ist hier alles in Ordnung.

Ich habe den Verdacht, dass das Gerät sehr lange mit schwergängigen Drehkos benutzt wurde, einschließlich Verstellen der Sender, was bei verharztem Fett in den Drehkoachsenlagern nur sehr langsam geht. Dreht man zu schnell am Senderwahlknopf, rutscht der Antrieb eben irgendwo durch. In vielen Fällen ist das das Skalenseil, hier war es die Umschaltkupplung, mit dem Ergebnis, dass nicht nur die Kupplungsbeläge zerfräst wurden (verhärtet waren sie sowieso schon), sondern auch die Zähne, die sich eigentlich hineinkrallen und für Grip sorgen sollen, rundgeschliffen wurden.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 0:12 
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Hallo Lutz,

Ich habe grad einen 3262 in Arbeit, bei dem die Umschaltung wohl gleich aufgebaut ist. Der Ring mit den Zähnen besteht aus Guss und war durch Materialalterung auch schon locker.
Die Schraube hab ich nachgezogen und zur Sicherheit den Ring noch mit 2K-Kleber auf der Achse fixiert.
Bei den Belägen funktionierte auch kein Material richtig. Die Zähne sind einfach zu klein, um in Verbindung mit mit der relativ geringen Federkraft eine richtige Kraftübertragung herzustellen.
Hab´s dann aber so gelöst:
Aus einer Neoprene-Masttülle mit 2,3 mm Materialstärke einen passenden Ring ausgeschnitten. Damit rutscht der Antrieb aber durch. Den richtigen Grip erhält man, indem in die Oberfläche dicht nebeneinander 0.5 mm tiefe, radiale Rillen eingefräst werden. Als Angriffsfläche für die "Zähne" bleiben dann 1 mm breite Speichen stehen.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 0:44 
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Registriert: Sa Feb 26, 2011 16:24
Beiträge: 1100
Wohnort: mit dem Herzen in Lüttich, mit dem A.... in Köln
Bei meinem 4035 lassen sich die Kupplungen auf der Achse verschieben und so einstellen, daß sie mit etwas mehr Druck schließen. Das hat hier bestens geholfen. Vielleicht geht das bei anderen Grundig-Modellen ja auch.

Ralf

_________________
Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 8:03 
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Hallo.
Ein ähnliches Problem hatte ich mit einem Grundig 2147.Meine Lösung ist beschrieben in:

RM Bocket,unter Geräte unserer Mitglieder,Grundig 2147,(ich schaffe das mit Link einfügen einfach nicht).
Die senderverstellung funktioniert so einwandfrei.
Paul.


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 8:50 
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Beiträge: 471
http://www.radiomuseum-bocket.de/mybb/showthread.php?tid=5596&page=1

Recht aufwändige Sache. Was hast für die Drehteile bezahlt?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 12:00 
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Um den Aufwand nicht ins Unermessliche zu treiben, habe ich nach etlichen vergeblichen Versuchen, geeignete Kupplungsbeläge herzustellen, die Kupplung festgelegt. Jetzt verstellt man die Skalenantriebe für AM und FM parallel.

Nun könnte man mich wegen Abweichung vom Originalzustand tadeln... Ja, ja, ich weiß, ich habe auch lange überlegt. Aber so selten, dass es unersetzliches Kulturgut darstellt, ist dieses Radio nicht. Und den Besitzer stört es nicht, den habe ich vorher gefragt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Mär 08, 2011 19:02 
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Registriert: Sa Feb 13, 2010 9:57
Beiträge: 6
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Hallo Dirk508.
Letztendlich wars gar nicht so aufwändig,nur bis ich mal wusste wie.Für die drehteile musste ich nichts bezahlen,dank der Hilfe des Kollegen Dietmar.
Gruss Paul.


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