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 Betreff des Beitrags: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Fr Mär 18, 2011 17:34 
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Hallo liebe Gemeinde,
habe ein seltsames Problem mit meiner Philetta: Auf allen AM Bereichen, LW, MW, KW setzt der Empfang ab ca. Skalenmitte plötzlich aus. Eine Messung am Pin 8 der ECH81 ergab, daß das Oszillatorsignal beim überdrehen der Skalenmitte plötzlich ausfällt, bei MW von ca. 70Vss auf 0. Meine erste Vermutung war ein Kurzschluss des AM Drehko, habe aber mit dem Ohmmeter keinen feststellen können. Kennt jemand in diesem Forum ein solches Verhalten? wie kann ich den Fehler näher eingrenzen?

Schönen Gruss aus FFB


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Fr Mär 18, 2011 18:09 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo und willkommen im Forum,

als erste Maßnahme würde ich, wenn du eine hast, mal eine andere ECH81 einsetzen um zu sehen, ob das da auch passiert, bevor du lange Suchaktionen machst.

Wie hatten kürzlich im Forum eine ähnliche Situation allerdings bei UKW, da spielen Kapazitäten zwischen Gitter und anderen Elektroden eine größere Rolle als bei AM.

Ich nehme an, die Kontakte an Röhre und Sockel hast du schon gereinigt.

Hast du die Spannung am Triodensystem der ECH81 (also C Teil) schon mal gemessen und wie sind die Werte?

Es könnte natürlich auch sein, dass dein Drehko zwar keinen Kurzschluss macht, aber ab der Mitte ein Kontaktproblem hat. Der Effekt wäre der gleiche.

Es könnte auch ein ähnliches Problem sein wie hier:
viewtopic.php?f=2&t=6857

Grüße ins Münchner Umland :wink:
Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Sa Mär 19, 2011 8:50 
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Registriert: Fr Mär 18, 2011 17:22
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Hallo Klaus-Dieter,
danke für die herzliche Aufnahme ins Forum und die schnelle Antwort. Die Forenbeiträge haben mir schon geholfen einen Fehler in der Endstufe zu beseitigen. Hatte auf allen Wellenbereichen eine verzerrte und verbrummte Wiedergabe. Als erstes habe ich die Tastenschalter und Rörensockel mit Kontakt 60 und WL bearbeitet, außer den Drehkos. Dann die Versorgungsspannungen und Spannungen an der ECL86 gemessen, die lagen deutlich unter den Stromlaufplan Referenzen, obwohl die Netzspannung um 10V höher ist als anno 1962. Habe dann auch den Kathodenelko und einige Koppelelkos getauscht und Ohmmessungen ohne Röhre in die Schaltung hinein vorgenommen. Konnte aber weder an den ausgetauschten Bauteilen noch an der Schaltung einen Fehler feststellen. Es konnte eigentlich nur die Röhre selbst sein. Also in der Bucht bestellt und ausgetauscht, und voila, sie spielt einwandfrei auf FM.
Die lessons learnt, wie auch von Dir eingangs empfohlen: Erst mal Röhren tauschen bevor man Such- und Lötorgien beginnt. Aber ich muss sagen es hat Spass gemacht und war lehrreich. Nun zum Ausfall des Oszillators: Röhre habe ich schon getauscht, Spannungen an der Triode waren OK. Werte hatte ich mir nicht notiert, werde sie heute Abend noch mal nachmessen und hier posten.

Schöne Grüsse
Peter
DC3PH


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Sa Mär 19, 2011 11:11 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
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tubekiller hat geschrieben:
Nun zum Ausfall des Oszillators: Röhre habe ich schon getauscht, Spannungen an der Triode waren OK. Werte hatte ich mir nicht notiert, werde sie heute Abend noch mal nachmessen und hier posten.


Also irgend etwas muss deinen Oszillatorkreis stark bedämpfen. Wenn du die Röhrensockel mit Kontakt 60 beackert hast, kann natürlich sein, dass da in den Schichten der Pertinaxfassung
(wenn es eine solche ist, ich kenne das Gerät nicht) noch Reste hast, die unkontrollierte Übergangswiderstände darstellen.
Die bekommst du vielleicht weg, wenn du - bei abgezogener Röhre - mal die Fassung mit Heißluft aus einem Fön beglückst. :wink:

Da es auf allen 3 AM Bereichen passiert, glaube ich eigentlich weniger, dass es ein Übergangswiderstand im Tastenaggregat ist, der Probleme macht (Oxidation).
Die Spulen selber werden sich auch nicht verschoben haben.

Ich denke schon, dass die Kontrolle der Spannungen und aller Widerstände rund um die ECH81 weiter helfen könnte.
Da du ja jeweils bei Teilstellungen des Drehkos Empfang hast, kann man eigentlich die ZF und die Gleichrichtung als Fehlerquellen ausschließen. Dein Fehler muss im Oszillator sitzen und hat sicher irgend etwas mit Bedämpfung und Übergangswiderständen zu tun.


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Sa Mär 19, 2011 11:34 
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Um die Mechanik als Fehlerquelle nicht völlig aus den Augen zu verlieren:

Ist der Punkt in der Skalenmitte, an dem das Phänomen auftritt, auf allen drei AM-Bereichen identisch?

Falls ja, wäre vielleicht neben dem Drehko zu untersuchen, ob sich vielleicht mit der Abstimmung das Chassis oder sonstwas in der Mechanik verzieht und irgendwo Masse- oder Kontaktprobleme schafft. Als zusätzliche Prüfung: Läßt sich der Punkt, an dem der Oszillator aussetzt, durch Klopfen beeinflussen?

Ralf

_________________
Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Sa Mär 19, 2011 21:04 
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Registriert: Fr Mär 18, 2011 17:22
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Hallo,
ich komme ja kaum nach die ganzen Tips zu testen :super: , nun habe ich nochmals den Drehko untersucht und gemessen, er hat tatsächlich keinen Schluß, aber einige Platten waren doch sehr eng beieinander. Etwas korrigiert, und damit war das Problem beseitigt :D. Nur zu Vollständigkeit halber noch die Antworten auf Eure Hinweise: Das Problem trat bei allen drei AM Bereichen auf, der Punkt an dem der Oszillator aussetzte war immer der gleiche ca. ab Skalenmitte. Ich hatte nach Kontakt 60 mit WT nachgesprüht und dann mit Druckluft vorsichtig geblasen bis alles trocken war. Ist auch schon eine Woche her. Spannungen auch noch mal kontrolliert, da hat sich nichts geändert: Kathode Pin 3: 1,34V, Gitter Pin2: -2.8V, Anode Pin6: 184V, Anode Pin8: 86V. So nun hoffe ich, daß das die kleine recht lange spielt. Denke schon daran mir ein defekt Gerät zu ersteigern und dann herzurichten. :idea: Fehler suchen ist bei diesen Geräten wirklich strait forward wie man so schön sagt, und die Erfolgserlebnisse stellen sich dann auch ein wenn man sich eingehend mit der Materie beschäftigt.

Schönen Abend
Peter
DC3PH


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: So Mär 20, 2011 11:29 
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tubekiller hat geschrieben:
... einige Platten waren doch sehr eng beieinander. Etwas korrigiert...

Stimmt denn der Abgleich jetzt noch? Der Plattenabstand beeinflusst erstmal nur die Kapazität und damit die Frequenz.

Ich denke, das noch nicht völlig getrocknete Kontaktspray könnte das Problem gewesen sein. Auch wenn ein Pertinax- oder ähnliches Isolierteil äußerlich trocken scheint, ist es mitunter durchtränkt. Das bewirkt oft eine Dämpfung, die in diesem Fall vielleicht die Oszillatorschwingung zum Erliegen gebracht hat. Bei Leiterplatten hatte ich schon ein paarmal derartige Fehler, dagegen hilft nur entsprechend langes Trocknen.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Mo Mär 21, 2011 21:40 
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Hallo Lutz,
sorrry für die späte Rückmeldung, war am Wochenende ziemlich beschäftigt. Was meinst Du mit Abgleich? Der Sender BR plus kommt mit AM Qualität in etwa auf der Skalenposition München bei 800 KHz rein, allerdings sollte die Trennschärfe subjektiv für einen Ortssender mit 100kW besser sein. Wie erkennt man einen schlechten Abgleich? habe schon seit Jahren keine MW mehr gehört, abends steigt ja auch die Reichtweite anderer Sender. Vielleicht bin ich auch von meinem Yaesu FT1000 Amateurfunk transceiver verwöhnt. Das Kontaktspray als Ursache könnte schon sein, aber nicht die Feuchtigkeit, da ich ja nach einer Woche die Platten hingerichtet habe (Das erinnert mich an unserern früheren Ministerpräsidenten, der das gleiche mit seinen Blumen gemacht hat :lol:) und sofort danach hat der Oszillator auf der 2. Skalenhälfte wieder schöne Sinussignale produziert. Nach genauem hinschauen habe ich jetzt auch gesehen, daß die niedrigen Frequenzen rechts auf der 2.Skalenhälfte liegen, die höhen liegen links. Etwas ungewohnt, ist das bei anderen Radios auch so?

Gruss
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Di Mär 22, 2011 19:43 
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Vorsicht mit den ZF-Filtern dieses Radios! Die Kerne bestehen zum Teil aus einem sehr kleinen zylindrischen Ferritkern, der mit einem Zelluloidröhrchen mit einem Messing-Gewindestift verbunden ist. Wenn man daran dreht, löst sich diese Konstruktion sehr leicht. Dann kann man den Filter nicht mehr abgleichen, und eine Reparatur ist sehr schwierig. Also: so lange der Empfang einigermaßen zufriedenstellend funktioniert, besser Finger weg!

Abgesehen davon: Die Aktion mit dem Drehko und mit dem Kontaktspray haben nichts mit dem ZF-Abgleich zu tun.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Di Mär 22, 2011 23:10 
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Danke für euer feed back. Mir ist schon klar was ein Abgleich ist, habe meine Frage allerdings auch nicht präzise formuliert. Sie hätte lauten müssen, wie sich ein nicht optimal abgeglichener MW Bereich hörtechnisch oder meßtechnisch von einem optimalen unterscheidet. Mit einem direkten Vergleich zweier Geräte wäre das einfach, hätte auch einen AM-modulierten RF Generator und Oszilloskop zur Verfügung, leider keinen Wobbelsender, aber nachdem die Philetta auf FM absolut gut klingt und ich auch wenig AM Betrieb mache werde ich Lutz Rat befolgen und nicht versuchen die Bandfilter nach der Philips Abgleichanleitung auf max. output zu verstimmbessern, zumal die auch noch mit Wachs vollgekleistert sind.

Gruss
Peter
DC3PH


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Mi Mär 23, 2011 21:26 
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tubekiller hat geschrieben:
... wie sich ein nicht optimal abgeglichener MW Bereich hörtechnisch oder meßtechnisch von einem optimalen unterscheidet...

Kommt drauf an, welche Stufe falsch abgeglichen ist.

Ein Fehlabgleich des Oszillators führt dazu, dass die Empfangsfrequenzen nicht stimmen, die Sender auf der Skala also an der falschen Stelle liegen. Oft ist damit auch eine reduzierte Empfindlichkeit verbunden, weil der Abgleich des Eingangskreises dann nicht mehr zur tatsächlichen Empfangsfrequenz passt.

Ein Fehlabgleich des Eingangskreises führt zu einer reduzierten Empfindlichkeit und mitunter auch Spiegelfrequenzselektion. Letzteres bewirkt beim Mittelwellenempfang nach Einbruch der Dunkelheit oft, dass der empfangene Sender von einem Pfeifton überlagert ist, dessen Tonhöhe sich mit der Abstimmung stark verändert.

Ein Fehlabgleich der ZF führt zu einer reduzierten Empfindlichkeit und Trennschärfe. Durch die reduzierte Trennschärfe nehmen mitunter die Hochtonanteile, oder auch Störungen aller Art zu.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips B2D23A AM Mischstufe
BeitragVerfasst: Mi Mär 23, 2011 22:13 
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Hallo Peter,
wie Lutz schon sagte, die Filter bei der Philetta sind mehr, als eine Herausforderung. Nicht nur die dünnen, wo oben die Messingschraube rauskuckt, auch die "normalen". Wie Du schon bemerkt hast, sind die mit Wachs versiegelt, welches im flüssigen Zustand eingefüllt wurde. Auch das grobe Gewinde der Filterkerne, ist damit durchtränkt und fast dauerhaft, mit dem Zelluloidröhrchen verklebt. Ohne Erfahrungen und Feinfühligkeit - bitte nicht probieren. Bei etwas mehr Kraft, platzen sie schnell und der Filterkern lässt sich dann nur noch, im 2. Anlauf von unten lösen. Das bedeutet wiederum, den totalen Ausbau und je nach Typ der Philetta die Zerlegung des Filters! Eine undankbare Aufgabe, wobei man meist Lehrgeld bezahlt!

Es ist aber machbar, ich habe dazu hier schon etwas beschrieben, wenn man bestimmte Prozedere einhält. Musst Du mal suchen bitte. Auch habe ich zur Not, noch einige Ersatzfilter rumliegen, die ich aber nur anhand des Originales zuordnen kann.

_________________
Grüsse aus Potsdam - Frank


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