Loewe Opta Bella Modern 42013

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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volvofan58
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Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

Moin,

das Radio spielte von Anfang an, trotzdem die bekannte Prozedur. Spielt fehlerfrei auf allen Bereichen und insofern eigentlich alles im grünen Bereich, aber ich habe da noch zwei Probleme welche mir Kopfzerbrechen bereiten, die auch vorher vorhanden waren.

Der Klangregler.
Grobe Richtung Mittelstellung habe ich die meisten Höhen. Drehe ich in Richtung mehr Höhen, wird der Klang dunkler.
Drehe ich in Richtung Tiefen, wird der Klang schlagartig dumpf und matschig. Insgesamt fehlen mir da die Höhen.

Senderproblem.
Hier gehen mir komplett die Ideen aus. Schalte ich das Radio ein und betreibe es bei recht geringer Lautstärke, brauche ich nur einmal (nach kurzer Laufzeit) leicht nachkorrigieren und das Radio läuft stundenlang problemlos. Drehe ich aber mal etwas mehr auf, z.B. ein Musikstück welches mir sehr gut gefällt, kickt es mir den Sender grob geschätzt um 0,3 Mhz nach oben. Dann beginnt das nervige Spiel, kurz danach wieder runter, dann wieder rauf und das ohne Ende im Minutentakt :(
Auch ein reduzieren der Lautstärke ändert daran nichts mehr.

Noch einen schönen Sonntag und beste Grüße
Peter
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von röhrenradiofreak »

Verändert sich die Spannung an der Anode der EABC 80-Triode (Stift 9), wenn Du am Klangregler drehst? Wenn ja, ist C 312 (der 22 nF-Kondensator, der in Reihe zum Poti sitzt) hin. Wenn nein, würde ich das Poti selbst verdächtigen. Bei der einfachen Schaltung des Klangreglers in diesem Gerät kommt kaum noch etwas anderes in Frage.

Wegen des Verhaltens der UKW-Abstimmung würde ich erst einmal probeweise die ECC 85 tauschen, und außerdem die Spannungen im Netzteil (233 V und 201 V) und an der Anodenspannungs-Zuführung des UKW-Teils (179 V) messen.

Lutz
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

Hallo Lutz,

ich danke Dir, werde das mal am nächsten Wochenende (da habe ich langes Wochenende) überprüfen. Schaltplan habe ich dank Jupp jetzt auch.

Beste Grüße
Peter
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

Moin,

ich konnte mir das nicht verkneifen, auch wenn im Moment wichtigeres ansteht. Trotz des guten Empfanges habe ich die ECC 85 getauscht. Für C 312 fehlt mir aber momentan die Zeit. Ich denke Du hast da zwei Volltreffer gelandet!

Nach dem Tausch der ECC 85 legt das Radio noch einmal ordentlich zu und ein Wandern der Sender gibt es eigentlich nur im normalen Rahmen. Je länger es läuft macht auch der Klangregler (aber erst jetzt) halbwegs sein Ding. Insofern sollte C 312 sich langsam erholen, was aber ein Auswechseln nicht verhindert. Ich mag mir da kein Problem mit dem Poti vorstellen, entweder hat ein Poti ein Problem, oder halt nicht!?

Beste Grüße
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von röhrenradiofreak »

Spekulieren oder Abwarten hilft hier nicht weiter. Miss die Spannung an der Anode der EABC 80-Triode, dann weißt Du es.

Lutz
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

Moin,

ich bin noch eine Antwort schuldig. Aus Platzgründen (diverse Chassis und Gehäuse in dem kleinen Raum) habe ich mich erstmal um die Korvette gekümmert. Auch wenn noch reichlich graue Haare dazu gekommen sind, melde ich die Korvette als fertig :D

In der Zeit der Reparatur lief die Bella, verliert plötzlich an Lautstärke und fängt das Brummen an (gemessene Spannungen völlig neben der Spur). Eigentlich ein klarer Fall, aber nur eigentlich!

Ich oute mich jetzt einmal. Es gibt Leute die haben Farbpunkte auf dem Arm, diese sind Farbenblind. Es gibt auch noch die Schneeflocke, die sind Schneeblind. Oder man hat eine Gans auf dem Arm, die sind ganz blind. Zu letzterer Kategorie muss ich mich zählen, diesen defekten Kondensator zu übersehen ist nur dann möglich, wenn man......

Es bringt nichts dem 50+50 µF einen anderen zur Hilfe anzubieten, ein abklemmen und andere bringt auch nichts! Ok, die Tasten haben noch Probleme mit dem Kontakt, aber erklärt das mein Problem? Ich habe C 404, der vor der Sicherung vom Netz auf Masse geht übersehen und erst jetzt getauscht, der war gut Handwarm und auch ansonsten völlig neben der Spur :wut:

Kein Brummen mehr, keine anderen Probleme und das Teil läuft zu einer, für dieses kleine Radio, grandiosen Leistung auf!!! Macht jetzt seit drei Stunden unverdrossen weiter, die Chefin hat mich um eine Reduzierung der Lautstärke gebeten.

Beste Grüße
Peter
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von röhrenradiofreak »

C 404 ist einer der besonders gefährlichen Entstörkondensatoren zwischen Netzanschluss und Chassis, die es nur bei manchen Geräten gibt. Den sollte man entweder ersatzlos entfernen (das mache ich immer, weil er keine merkbare Funktion hat) oder, wenn man ihn ersetzen will, dann unbedingt durch einen Y-Kondensator! Grund: Wenn er einen Kurzschluss oder einen Isolationsfehler hat, steht je nach Polung des Netzsteckers das ganze Chassis und damit alle (z.B. an die Plattenspielerbuchse) angeschlossenen externen Geräte unter Netzspannung! Bei diesen Radio sitzt dieser Kondensator dummerweise auch noch vor der Netzsicherung, so dass diese bei einem Fehler des Kondensators nicht durchbrennt.

Dieser Kondensator kann in diesem Radio auch nur dann warm werden, wenn das Chassis irgendeine andere Verbindung zur Erde hat. Sonst merkt man gar nichts, auch die Funktion des Radios ist nicht beeinträchtigt - aber das Chassis führt Netzspannung!

Die Funktion des Radios kann nur dann beeinträchtigt werden, wenn eine externe Antenne, aber keine Erde angeschlossen ist. Ich denke deshalb, dass dein Radio einen anderen Fehler hat bzw. hatte.

Lutz
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

Hallo Lutz,
ich danke Dir ganz Herzlich für deine Antwort und werde die Tipps berücksichtigen! Den Tastensatz habe ich auch saniert und insofern eigentlich alles schön. Die Bella hat heute noch mal eine externe Antenne spendiert bekommen und mir ist die Kinnlade bis auf den Boden gefallen. Obwohl wir eigentlich in einer absolut besch.... Empfangslage liegen, geht da die Luzi ab! Ein Sender neben dem Anderen und insofern ein neues Problem.

Bei einem Empfang von 39 Sendern (inkl. Doubletten und die Qualität ignoriert) im Bereich von 88 - 104 Megahertz hat die Bella massive Probleme mit der Kanaltrennung. Ach ja, der Neumoderne Schrott schafft gerade mal 11, davon drei in einer Qualität die man sich anhören kann, wer braucht so einen Mist? Die Bella, die Carmen etc. steckt den locker in die Tasche und insofern kommt der in die Bucht.

Warum klemmt es an der Kanaltrennung, mein einziges noch vorhandenes Problem :?: Die Filter mal neu abstimmen? Wachs ist da keines mehr drin und es könnte ja sein .......

Fragende Grüße
Peter und ein ganz herzliches :danke:
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

@ PL 504

Nö, meines ist es nicht, möchte ich nur mal erwähnt haben :D

Ein neuer Abgleich (da gehe ich nur bei wenn nichts mehr geht und drehe auch nicht planlos an "Schrauben" herum) ist nicht nötig. Der Tag wo ich dieses Radio repariert habe war nicht meiner. Wenn man Sch...... an den Fingern hat, oder Blind ist, sollte man die Finger davon lassen. Alternativ kann man sich hinterher einen Wolf suchen, was nicht wirklich Spaß macht.

Aus Platzgründen verbreite ich die neu einzubauenden Teile nicht auf dem Tisch, sondern die kommen in eine Klarsichtbox. OK, da sollte ich mir noch eine Zweite hinstellen, dann passiert so etwas nicht mehr. Ich entnehme der Box das neue Teil, das Alte wandert dann in die gleiche Box um hinterher in ein Tütchen........

Also entleere ich heute die Box, ich war mir so etwas von sicher alle Teile getauscht zu haben (habe ja den anderen Kondensator schon vergessen) :wut:

Da grinst mich doch ein neuer Kondensator (Ratio Elko) an den ich einfach vergessen habe :oops:
Jetzt passt das ohne wenn und aber, Entschuldigung für die falsche Fährte!!!!

Beste Grüße
Peter
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von röhrenradiofreak »

Tja, ein wenig Konzentration bei diesen Arbeiten muss schon sein.

Gratuliere zur erfolgreichen Reparatur. Die Radios dieser Generation werden zwar meist nicht als besonders schön empfunden, aber die Empfangsleistung ist, wenn sie in Ordnung sind, Spitze.

Auch unter dem "neumodernen Schrott" finden sich manchmal Geräte, die dem sehr nahe kommen. Die kosten dann aber deutlich mehr als die meisten der heute verkauften Geräte, die dank "Geiz ist geil" in die Kategorie "Schrott" fallen.

Allerdings darf man eines nicht vergessen: Die meisten heutigen Radios sind Stereogeräte, und für Stereoempfang braucht man nun einmal eine deutlich größere Feldstärke, damit es nicht rauscht.

Das ändert aber nichts daran, dass die Empfangsleistung mancher modernen Radios so schlecht ist, dass sie unter normalen Empfangsbedingungen keinen einzigen Sender störungsfrei empfangen können. Wer so etwas kauft und dann nicht spätestens nach dem ersten Ausprobieren zurückgibt, hat es nicht besser verdient.

Lutz
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von Gery »

Die Kanaltrennung bei meinem Tiger ähm Löwe ist ausgezeichnet, kann mich da nicht beschweren.
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von volvofan58 »

@ Gery

Stimmt, nach dem Wechsel des Ratio Elkos funktioniert das Radio genau so perfekt wie seine Schwester, die ich leider noch nicht genau zuordnen (welches Modell) konnte. Modell 62014 kommt dem vom Aussehen her nahe, aber wirklich nur nahe. Die Knöpfe sind anders und es ist Chassis 0/614 mit EM 84 verbaut. Auch das Gebiss hat völlig andere Tasten.

@ Lutz

Stimmt, Konzentration ist wichtig. Den Tag war ich absolut übel drauf (gesundheitliche Probleme) aber das reparieren des Radios hat mich massiv aufgebaut. Ok, ist nur Mist bei herausgekommen, was irgendwo nicht verwunderlich ist, aber jetzt läuft es ja. Normalerweise war das ein Schuss in den Ofen und muss auch so gesehen werden, da es mir aber an dem Tag geholfen hat die brutalen Schmerzen zu verdrängen, ist das für mich grenzwertig, aber gerade noch in Ordnung.

Ich habe auch "runde" Radios, aber eigentlich muss ein Radio so sein wie ich (und mein Auto, Volvo 740 Kombi): Eckig, kantig und darf auch so aussehen wie ich, wenn ich mich morgens im Spiegel sehe :)

Neumoderner Schrott, da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mein moderner Schrott hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel und billig waren die zu DM Zeiten nicht wirklich! Mich frustriert einfach die Empfangsleistung, sicherlich brauch Stereo mehr Input, ich rede ja nicht nur vom Rauschen, allein es fehlt massiv an Sendern (ob verrauscht oder nicht). Weder der Harman Kardon, der Pioneer oder der Sony kann einem der Röhrenradios vom Empfang her das Wasser reichen!
Egal, der Harman Kardon, der Pioneer sind eh schon eingelagert und sobald die Truhe vom Jupp so ist wie ich die haben möchte, ist der Sony auch abgemeldet.

Beste Grüße
Peter
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von Hotte »

volvofan58 hat geschrieben: Mein moderner Schrott hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel und billig waren die zu DM Zeiten nicht wirklich! Mich frustriert einfach die Empfangsleistung


Also da möchte ich jetzt doch eine Lanze brechen. Ich habe hier zwei Stereoanlagen laufen. Eine mit einem Tuner Grundig T3000. Dieser ist meine Reverenz in Sachen Empfang. Aber auch meine etwas jüngere Anlage mit einem Kenwood-Tuner (genauen Typ weiß ich jetzt nicht) ist durchaus in der Oberliga anzusiedeln. Also nicht alles was Transistor hat ist unbedingt schlecht. :-) Die Grundig-Anlage dürfte noch aus den Anfängen der 80er Jahre sein, die Kenwood dagegen eher gegen Ende der 80er. Danach habe ich nie wieder etwas neues gekauft. Brauchte ich einfach nicht weil beide Anlagen nach wie vor zur vollsten Zufriedenheit laufen. :-)

Gruß aus Peine... Hotte
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von röhrenradiofreak »

Natürlich muss man die Empfangsleistung und sonstige Qualitätsmerkmale differenziert sehen.

Und natürlich sind nicht alle Transistorgeräte schlecht. Ich besitze zwei sehr gute transistorisierte UKW-Empfänger: einen Weltempfänger Grundig Satellit 2000, Baujahr 1976, und einen HiFi-Tuner Dual CT 7030, Baujahr ca. 1990. Beide Geräte gehörten natürlich nicht zu den "preiswerten".

Obwohl es in der heutigen Zeit zweifellos kein Problem ist, einen ordentlich funktionierenden UKW-Empfänger zu konstruieren, gibt es genügend Geräte, bei denen das völlig misslungen ist. Einige Beispiele:

Ein größerer CD-Radiorecorder der Marke Tevion war auch unter günstigen Empfangsbedingungen nicht in der Lage, auch nur einen einzigen UKW-Sender rauschfrei zu empfangen. Erschwerend kam hinzu, dass man dieses Gerät nicht auf Mono-Empfang umschalten konnte, und dass der Klang dieses Gerätes nach meinem Empfinden grauenvoll war. Radiohören mit diesem Gerät war das Gegenteil von Genuss.

ine Stereoanlage von JVC, Baujahr ca. 2005 bis 2007, bestehend aus einem Receiver mit eingebautem CD-Player und zwei Boxen, hatte ebenfalls einen miserablen UKW-Empfang. Das lag hauptsächlich daran, dass der Störnebel des Prozessorteils oder Schaltnetzteils durch die fest angebaute Wurfantenne aufgenommen wurde. Daran konnten auch die zahlreichen (199 oder so) Senderspeicher nichts ändern. Einen Anschluss für externe Antenne hatte das Gerät nicht, aber einen USB-Anschluss.

Das gleiche Problem hatte ein Mini-Tower der Marke Telefunken aus den 90ern, aber dort brauchte man nur eine Abdeckung abzuschrauben, um die vorhandene Antennenbuchse zugänglich zu machen. Sie war vermutlich abgedeckt worden, weil das Gerät bezüglich dieser Buchse die Störfestigkeits- oder Störaussendungsvorschriften nicht eingehalten hatte. Deshalb wäre das Entfernen der Abdeckung eigentlich nicht zulässig gewesen, aber mit einer um ca. 3 m abgesetzten Antenne war der Empfang wenigstens brauchbar, Störungen anderer Geräte oder durch andere Geräte waren nicht feststellbar, und wo kein Kläger, da kein Richter.

Ein "HiFi"-Tuner der Marke "Amstrad Laboratory Series" aus den späten 80ern hatte eine Empfangscharakteristik, die man eigentlich eher von frühen UKW-Empfängern kennt: Am saubersten war der Empfang bei Abstimmung auf die Signalflanke. Außerdem stimmte die digitale Frequenzanzeige nicht. Nach dem Öffnen des Gerätes offenbarte sich der Grund: Die Empfängerplatine stammte offensichtlich aus einem kleineren Kofferadio (sogar eine Batteriefeder war noch dran), das vorhandene NF-Teil war nicht benutzt, dafür war auf einer separaten Platine ein Stereodecoder dazugestrickt. Die digitale Frequenzanzeige wurde durch ein Potentiometer angesteuert, dass gleichzeitig mit dem Drehko verstellt wurde. Hier wurden also offensichtlich vorhandene Reste verbaut.

In diesen Beispielen führte gnadenloses Sparen zu Geräten mit mangelhafter Funktion. Wer so ein Gerät im Vergleich mit einem Dampfradio erlebt, kommt natürlich leicht auf den Gedanken, moderne Technik tauge nichts. Aber so pauschal kann man das nicht sagen, siehe oben.

Lutz
Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Fr Apr 15, 2011 9:04, insgesamt 2-mal geändert.
Gery
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Re: Loewe Opta Bella Modern 42013

Beitrag von Gery »

Peter schrieb: @ Gery
Stimmt, nach dem Wechsel des Ratio Elkos funktioniert das Radio genau so perfekt wie seine Schwester, die ich leider noch nicht genau zuordnen (welches Modell) konnte. Modell 62014 kommt dem vom Aussehen her nahe, aber wirklich nur nahe. Die Knöpfe sind anders und es ist Chassis 0/614 mit EM 84 verbaut. Auch das Gebiss hat völlig andere Tasten.
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Huhu Peter, laut Titel des Themas haben wir doch jetzt schon das gleiche Gerät? Es ging doch um das 42013?
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