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 Betreff des Beitrags: Saba Meersburg WIII Seilscheibe fest
BeitragVerfasst: So Apr 17, 2011 21:55 
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Na, dann will ich mal ein Wehwehchen meines Neuzugangs vorstellen. Die auf dem Bild markierte Lochscheibe wird per Friktion von der Klemmvorrichtung auf der Schwungradachse mitgenommen. Allerdings nur solange, wie die Seilscheibe sehr leicht frei beweglich ist. Über den Seilzug wird der AM - Drehko bedient.
Hier geht kaum noch was, hundsfest und schwergängig sitzt die Seilscheibe auf ihrer Achse, Korrosion vermutlich.
Hat schon mal jemand dieses Problem gehabt und das Mistding losgemacht ? Kriechöl und Gewalt helfen nur begrenzt. Deshalb mag ich auch nicht den Versuch machen, die Scheibe runterzuhebeln, der Sprengring ist schon weg.

Falls die Pertinaxscheibe beim Abziehversuch stirbt: Kann man nicht auf die Scheibe verzichten und das Seil direkt mehrfach um die Achse legen?

Ach ja, gerade überlege ich auch noch, was gleich defekt war, wenn bei FM - Sendern bei genauer Zentrierung nach magischem Auge die Lautstärke zusammenbricht, wenn man voll aufdreht?

Bild

Technisch ist der Saba kein Problem, aber die Mechaniken...alle sauschwergänging, aargh!

Dank im Voraus,


J.

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BeitragVerfasst: So Apr 17, 2011 22:25 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Zitat"Technisch ist der Saba kein Problem, aber die Mechaniken...alle sauschwergänging, aargh!

"

Das kann ich so nicht bestätigen. Zuerst muß das Skalenseil runter, um festzustellen, ob der Drehko leichtgängig ist. Wenn nicht, leichtgängig machen.
Wenn die Pertinaxscheibe selbst schwergängig ist ( was sich erst beurteilen lässt, wenn Skalenseil und die Welle der Sendereinstellung weg sind ) dann muß das auch zerlegt, gereinigt, und leicht geölt wieder zusammengebaut werden.

Dieser Antrieb bei Saba ist in der Regel sehr leichtgängig, wenn das einmal komplett überarbeitet ist.

Dazu gehört selbstverständlich auch, alle Umlenkrollen von den Wellen zu nehmen, Rollen und Wellen zu reinigen, leicht einzuölen, und wieder zu montieren. Bei Saba ist diese Arbeit ein relatives Vergnügen.

Der Erfolg der Aktion ist ein perfekt laufender Skalenantrieb.

Ich hoffe, diese Info hilft weiter. möglicherweise habe ich noch Teile, die ich abgeben könnte, nachdem mein derzeitiges W3 überarbeitet ist. Das kann allerdings noch dauern....

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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BeitragVerfasst: So Apr 17, 2011 22:44 
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Hallo J.,
na trau Dich - wie Henning schrieb, es sollte alles zerlegt und gereinigt werden. Eventuell Achsen, die in Buchsen drehen, oder umgekehrt = neu polieren, falls da schon Korrosion zu sehen ist. Dazu reicht auch feinstes Wasserschleifpapier 2000er, auch als Polierpapier bekannt und eine Neufettung. Der verlorene Sprengring lässt sich ersetzen, selbst wenn diese Scheibe kaputt geht, kann man sich ohne besondere Werkzeuge sicherlich eine neue herstellen. Ich weiß im Moment nicht wie das Zeug heißt, so in der Art Leiterplattenmaterial, nur ohne Kupferschicht - eventuell Pertinax? Dieses kann man rund aussägen und mit einer eingespannten Bohrmaschine schön rund und in gewünschte Form schleifen - Du verstehst :wink:

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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BeitragVerfasst: So Apr 17, 2011 23:09 
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Mit Geduld und Spucke...

ne also: Mit einfachem Benzin oder Nitro-Verdünnung bekommt man das vertrocknete/verharzte Fett in Drehkondensatorantrieben schon recht gut wieder gelöst. Dauert halt etwas bis das leicht flüchtige Lösemittel hindurch dringt - und da ist wirklich Geduld oberstes Gebot. Ein auf die betroffenen Teile begrenztes Tauchbad hilft in hartnäckigen Fällen auch. Und beim Einwirken des Lösemittels immer wieder vorsichtig versuchen, die Teile zu bewegen.

Hinweis: Bei Anwendung von Lösemitteln bitte immer persönliche Schutzmassnahmen treffen, um einer Gesundheitsgefährdung durch die Lösemitteldämpfe sowie eine Explosiosgefahr zu vermeiden!

Grüssekes,
Herbert


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BeitragVerfasst: Mo Apr 18, 2011 21:55 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo PL504,

vielleicht kann ich Deine Bedenken ein wenig zerstreuen. Die Methode wende ich seit vielen Jahren erfolgreich an, keiner der so gängig gemachten Drehkos ist bisher wieder festgegangen. Die älteste Reparatur liegt dabei gut 30Jahre zurück. Tatsache ist, dass eine nicht unbeträchtliche Menge des gelösten Fettes ausgeschwemmt wird (Sollte man mit Q-Tipps o.ä. natürlich wegwischen) und das verbleibende Fett im Lager eine viel dünnflüssigere Konsistenz besitzt. Die Vermischung scheint dabei offenbar so gut zu sein, dass das Lösemittel darin über lange Zeit gebunden bleibt. Die mechanischen Eigenschaften bleiben völlig ok, etwas bedämpft aber leichtgängig ohne negative Begleiterscheinungen.

Grüssekes,

Herbert


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BeitragVerfasst: Di Apr 19, 2011 21:22 
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@zuendi: "Trau Dich" war schon der richtige Tipp....

Die beiden vorderen Halterungen, also die für das besagte, festsitzende MW-Rad und die mit den beiden Umlenkrollen für UKW, mußten entfernt werden.
Die Skalenseile habe ich vorsichtig ein wenig beiseite gelegt, so daß sie bei der Remontage problemlos wieder aufgelegt werden konnten.
Die Achse war korrodiert, es erfolgte Politur mit Stahlfix und Schwamm, Seife und Alki für das Kunststoffrad. Die AM - Einstellung geht jetzt gut. Harzfreies Haftöl und niedervisköse Öle habe ich als Trompeter ausreichend dabei, alle Rollen laufen leicht.
Das Seil für die Ferritantenne hat sich offenbar im Laufe der Jahre gelängt, die Feder ist jedenfalls ganz zusammengezogen, das Seil werde ich etwas kürzen. Die unangenehmste Blockade zeigte hier das Rad um das MA.

Der Lautstärkeregler saß wirklich bombenfest, Öl, Wärme, nix half, außer: Roher Gewalt. Die Achse ( die äußere ) erwies sich als sehr stabil, daher ließ sich die Wasserpumpenzange im Verein mit Geduld anwenden. Schließlich zeigte sich die Achse einsichtig ob solcher Vorgehensweise, inzwischen geht sie richtig gut.
Zangen können sehr überzeugend wirken. Vorzugsweise versuche man, sich etwas Feinfühligkeit bei diesem Eingriff zu erhalten, da das Poti sonst ungewöhnliche Einstellungen ermöglichen könnte...

Die für das Gerät grob lebensbedrohlichen, mechanischen Fehler sind nun behoben.

Der nächste Schritt sind die Kondis usw. , dann wird die aufdringliche Nähe von Rost und Flugrost in Ferne verwandelt.
Zuletzt wird das Häuschen renoviert, falls der Patient die verschiedenen operativen Eingriffe mit dem Weiterfunktionieren für vereinbar hält und sodann weiter darin wohnen möchte.

VG
Jochen

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BeitragVerfasst: Di Apr 19, 2011 22:12 
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Na siehste Jochen - geht doch. Ich freue mich mit Dir, dass Du das mit Erfolg gewagt und geschafft hast. Mechanik ist kein Buch, mit sieben Siegeln, da sieht man meist die Fehler und kann sich unkonventionelle Lösungen ausdenken, ganz anders wie bei der Elektronik.

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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