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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 16:08 
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Hallo,

das Olympia 551WU verhält sich wie ein Spartrafo/Allstrom-Gerät, obwohl es doch einen "richtigen" Trafo hat. Je nachdem wie der Netzstecker angeschlossen ist, liegt Spannung am Chassis. Nicht die volle Netzspannung, aber mit Spannungsprüfer nachweisbar und stark genug, um an der Antenne/Erde Buchse einen Schlag zu bekommen. Dazu muß das Radio nicht mal eingeschaltet werden. Das kann doch so nicht richtig sein, oder? Liege ich mit meiner Vermutung richtig, daß die Isolierung des Netzrafos fehlerhaft ist? Funkentstörkondensatoren sind jedenfalls nicht angeschlossen. Ich habe vom Netzkabel (Sicherungsseite) mal den Widerstand zum Chassis gemessen (DMM). Der sollte doch "unendlich" hoch sein, aber die erste Messung ergab ca. 15 KOhm. Weitere Messungen ergaben unterschiedliche Werte wie 38 KOhm oder heute morgen war er erst nicht messbar hoch, und dann ca. 228 KOhm.
Vom Trafo geht eine Kabelverbindung direkt zum Chassis (siehe Anhang; eine Abschirmung?); nach dem Ablöten war der Widerstand zw. Netzkabel und Chassis wieder "unendlich". Der Spannungsprüfer glimmt immer noch, aber etwas schwächer. Der Widersand von dem abglöteten Kabel zum Netzkabel beträgt ca. 4 KOhm. Der Eisenkern ist rostig und auch etwas nach außen gewölbt. Ist der Trafo hinüber? Oder gibt's noch andere Fehlerquellen?
Wäre schön wenn mir hier jemand weiterhilft.


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MfG jrundel


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 16:28 
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Hi, komisch der Trafo ist ja eh mit dem Chassis verschraubt. Normal ist das nicht, überprüfe doch mal die Primärwicklung gegen Masse mit einer Isolationsmessung. Danach das gleiche mit der Primärwicklung gegen die Sekundärwicklung. Hast du das Chassis nass gereinigt?


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 16:31 
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Ich fürchte, in diesem Fall hat der Netztrafo einen Isolationsfehler. Wenn der nicht auf eine Reinigung mit Wasser zusückzuführen ist (in diesem Fall mehrere Wochen austrocknen lassen), ist ein neuer Netztrafo fällig.

4 k Ohm sind zweifelsfrei zu wenig. Bei 4 k Ohm und 230 Volt können theoretisch 57,5 mA fließen, das liegt dem Bereich, der als lebensgefährlich gilt. Wobei die 4 k Ohm unter Umständen nicht konstant sind, denn sie resultieren nicht aus einem Bauteil, das für diesen Widerstandswert konstruiert wurde, sondern aus einem Defekt, bei dem Verschmutzung, Feuchtigkeit, Temperatur, mechanische Belastung usw. eine große Rolle spielen können.

Das Kabel, das nach Masse führt, einfach zu unterbrechen, ist keine Lösung. Denn der Fehler könnte sich ausweiten und irgendwann zu einem Schluss zwischen Primär- und Sekundärwicklung führen.

Da die Gleichrichtung in diesem Gerät durch eine EZ 80 erfolgt, muss der Ersatz auch wieder eine doppelte Anodenspannungswicklung haben. Die zweite Heizwicklung ist nicht nötig, denn die Heizung der EZ 80 kann man auch der der anderen Röhren parallel schalten.

Oder Du baust das Radio auf Brückengleichrichtung um, dann tut es jeder Netztrafo aus einem beliebigen anderen Radio mit vergleichbarer Röhrenbestückung.

Die Anzeige des Glimm-Spannungsprüfers kannst Du in diesem Fall vergessen. So ein Spannungsprüfer dient nur dazu, in einer Elektroinstallation zwischen Phase und Nullleiter zu unterscheiden, mehr nicht. Aus der Helligkeit auf die Höhe der Spannung zu schließen, macht keinen Sinn.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 16:49 
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Diese Glimmlämpchenschraubendreher gehören meiner Meinung nach, verboten!


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 17:00 
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Hallo,

schliesse mich meinen Vorrdnern an, der Netztrafo dürfte defekt sein, Masseschluss Primärwicklung. Für meine Siesta 551WU mit dem gleichen Chassis habe ich ein Ersatzchassis rumstehen, da hab ich gerade mal den Isowert primär gegen Masse gemessen, ist praktisch 0 und hat damit Kurzschluss. Also auch im A_sch. Kondensatoren gibt es primärseitig keine, das wäre auch noch eine Erklärung gewesen. Die im Plan eingezeichnete Brücke zum Trafokern gibt es so nicht, da ist anscheinend nur dargestellt daß der Trafo ja sowieso mit dem Chassis verbunden ist über diese Biegelaschen

Gruss
Uwe


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 17:35 
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Gery hat geschrieben:
Diese Glimmlämpchenschraubendreher gehören meiner Meinung nach, verboten!


Bitte nicht, wo bekomme ich sonst so unkompliziert, schnell und billig Ersatz-Glimmlampen her? :idea:


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 20:09 
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Hallo Uwe,
Zitat:
Die im Plan eingezeichnete Brücke zum Trafokern gibt es so nicht, da ist anscheinend nur dargestellt daß der Trafo ja sowieso mit dem Chassis verbunden ist über diese Biegelaschen
Das sehe ich etwas anders.Vielfach wurde zwischen Primär-und Sekundärwicklung eine Schirmwicklung,meist bestehend aus einer Lage dünnem CuL-Draht,eingebracht.Dabei wurde nur ein Anschluß nach außen geführt welcher an Masse gelegt wurde.
Gruß Petzi


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 20:42 
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Registriert: Sa Jul 23, 2011 13:53
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Danke schonmal für die Antworten.
Also nass habe ich am Chassis nichts gereinigt. Allerdings dem Aussehen des Gehäuses und vor allem der Scheibe nach, kann es schon mal im Regen gestanden haben. Durchaus möglich, daß der Trafo da was abbekommen hat.


Wie Petzi es beschrieben hat, so muss es hier auch sein. Denn ich zähle 13 Kabel die zum Trafo führen, das Schaltbild zeigt aber nur 12 "normale" Anschlüsse des Trafos (5 Primär/7 Sekundär). Der 13te müsste dann der Markierte sein. Der einzige der direkt zum Chassis geht. Er sitzt ganz innen beim Kern (siehe Anhang).

Also ich komme auf ca. 51 MOhm bei der Primärwicklung gegen Masse OHNE den genannten Kabel zum Chassis. Mit diesen waren es ja die verschieden Werte bis knapp 4 kOhm. Primärwicklung gegen die Sekundärwicklung habe ich noch nicht gemessen.

röhrenradiofreak hat geschrieben:
...Die Anzeige des Glimm-Spannungsprüfers kannst Du in diesem Fall vergessen. So ein Spannungsprüfer dient nur dazu, in einer Elektroinstallation zwischen Phase und Nullleiter zu unterscheiden, mehr nicht. Aus der Helligkeit auf die Höhe der Spannung zu schließen, macht keinen Sinn...


Mir ging es ja nicht um die Höhe, sondern um das Vorhandensein einer Spannung die da nicht hingehört. Oder kann ein Glimm-Spannungsprüfer am Chassis auch leuchten, wenn alles in Ordnung ist? (bei galvanischer Netztrennung)
Die Höhe der Spannung messe ich natürlich mit einem DMM; waren so um die 70-80V Chassis gegen Erde.


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MfG jrundel


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 20:54 
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Hallo,
Hier http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=5756&p=52478&hilit=Spannungspr%C3%BCfer#p52478wurde das Thema schon mal behandelt


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 21:04 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Zitat:
Nicht die volle Netzspannung, aber mit Spannungsprüfer nachweisbar und stark genug, um an der Antenne/Erde Buchse einen Schlag zu bekommen.

Das ist übel- sowas darf nicht sein.
Zitat:
Mit diesen waren es ja die verschieden Werte bis knapp 4 kOhm

Verschiedene Werte weist auf eine fiese Kriechstrecke hin- kann Feuchtigkeit sein, genauso eine verkohlte Stelle- Kohlenstoff leitet genug, oder durch Feuchtigkeitseinflüsse zersetztes Papier.

Wenn das Gerät nach Abklemmen des Trafodrahtes noch funktioniert, ist es sehr wahrscheinlich eine Abschirmwicklung. Wie @roehrenradiofreak schreibt, ist das Abklemmen keine Lösung, der Trafo wird weiter kaputt gehen.

Ein geeigneter Netztrafo ist aber beschaffbar- bei http://www.roehrentechnik.de findet sich sicher einer. Wird mechanisch nicht ohne weiteres passen, aber in den meisten Fällen ist ein Umbau möglich- Sicherheit geht auf jeden Fall vor- und Sie haben lange Freude an ihrem Gerät.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 23:02 
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Registriert: Mo Dez 07, 2009 21:08
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Petzi hat geschrieben:
Hallo Uwe,
Zitat:
Die im Plan eingezeichnete Brücke zum Trafokern gibt es so nicht, da ist anscheinend nur dargestellt daß der Trafo ja sowieso mit dem Chassis verbunden ist über diese Biegelaschen
Das sehe ich etwas anders.Vielfach wurde zwischen Primär-und Sekundärwicklung eine Schirmwicklung,meist bestehend aus einer Lage dünnem CuL-Draht,eingebracht.Dabei wurde nur ein Anschluß nach außen geführt welcher an Masse gelegt wurde.
Gruß Petzi

Zitat:
Wie Petzi es beschrieben hat, so muss es hier auch sein. Denn ich zähle 13 Kabel die zum Trafo führen, das Schaltbild zeigt aber nur 12 "normale" Anschlüsse des Trafos (5 Primär/7 Sekundär). Der 13te müsste dann der Markierte sein. Der einzige der direkt zum Chassis geht. Er sitzt ganz innen beim Kern (siehe Anhang).


OK, wieder was gelernt, war mir echt neu, Danke :hello:

Gruss
Uwe


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BeitragVerfasst: Sa Jul 23, 2011 23:11 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
jrundel hat geschrieben:
Oder kann ein Glimm-Spannungsprüfer am Chassis auch leuchten, wenn alles in Ordnung ist? (bei galvanischer Netztrennung)


Die Biester leuchten schon "auf allen Kanälen", wenn nur mal eine längere Steckerleiste dazwischen ist.

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: So Jul 24, 2011 8:56 
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jrundel hat geschrieben:
Oder kann ein Glimm-Spannungsprüfer am Chassis auch leuchten, wenn alles in Ordnung ist? (bei galvanischer Netztrennung)

Definitv ja.

Nimm mal z.B. einen DVD-Player, trenne alle angeschlossenen Kabel bis auf das Netzkabel und halte den Spannungsprüfer ans Gehäuse. Er wird leuchten! Grund sind die Entstörglieder und Streukapazitäten zwischen Netzeingang und Gerätemasse. Über diese kann nur ein Strom in der Größenordnung von 1 mA fließen, also völlig ungefährlich.

Wenn man einen solchen Spannungsprüfer an eine nicht beschaltete Ader in einer Elektroinstallation hält, leuchtet er ebenfalls durch die Kapazitäten zu benachbarten spannungsführenden Adern.

Glücklicherweise geht die fehlerhafte Anzeige in den meisten Fällen zur sicheren Seite: der Spannungsprüfer leuchtet auf, obwohl keine Gefahr besteht. Wäre es umgekehrt, dann wären diese Dinger sicher schon längst verboten.

Leider wird diesen Spannungsprüfern oft viel zu viel zugetraut, z.B. grobe Spannungsmessungen in einer elektronischen Schaltung. Das ist Humbug. Ein vernünftiges Messgerät (und dessen sachgerechte Anwendung) ist durch nichts zu ersetzen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 24, 2011 9:59 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Ja, ein Glimmlampenspannungsprüfer ist ungenau, die Anzeige kann aber ein Hinweis sein.
In diesem Falle -weil keine Entstörkondis da- ist es einer.

Aber daß der Thread-Eröffner elektrische Schläge bekam, und Meßwerte Netzleitung gegen Chassis 4 bis sonstwas KOhm (Eröffnungsposting), zeigen, daß da was NICHT in Ordnung ist.

Edi


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BeitragVerfasst: So Jul 24, 2011 10:09 
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Beiträge: 93
Wohnort: Hanau
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

1. die Schirmwicklung liegt über der Primärwicklung und dadurch haben wir eine Kapazität zwischen Prim.-Wdg und Schirm.
das kann zum leuchten des Phasenprüfers führen, oder auch zu Spannung am Chassis. Diese ist aber nicht belastbar
und bricht bei berührung zusammen.
2. Wenn mit dem Ohm-Meter ein Widerstand zwischen Prim- und Schirm-Wicklung zu messen ist dann stimmt was nicht!

Viel Erfolg und Gruß
Wolfgang


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