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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 18:37 
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Hallo,

hier die Skala von meinem unbekannten Radio:
Bild
(Klicken zum Vergrößern - Fehlerteufel bei AFN Bayreuth)
Beim Südfunk auf Mittelwelle war leider irgendeine eingetrocknete Insektenlarve(?). Ich will es gar nicht genau wissen...

Wer kennt die Skala?
Ich habe gestern schon die unbedruckte Vorderseite gereinigt. Erkennt jemand anhand des Scans, wie die Skala gedruckt ist und womit man die gefahrlos säubern kann?


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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 18:44 
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Hallo,

solch eine Rarität würde ich von der bedruckten Seite gar nicht reinigen! Sie ist unersetzlich.

meint Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 18:57 
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ditto, hands off.

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ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 19:05 
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Interessant:
Mir fällt gerade auf, dass es anscheinend für die Fertigung notwendig war, das Kreppband(? Kreppband ist es nicht wirklich...) am Rand zu nummerieren.

Ok, ich lagere die Skala jetzt bis Ende der Restaurierung in trockenem Küchenkrepp eingewickelt an einem sicheren Ort.

Edit, Ergänzung:
Am Rückteil der Skala (also der Blechteil, der am eigentlichen Radio ist) sind übrigens 3 etwa 1cm große runde Löcher mit gefärbter Folie? Oder Papier? - jeweils an den Stellen, wo auf dem Skalenglas L, M und K steht. Hier soll wohl der Wellenbereich signalisiert werden.
Ein tolles Feature!


Zuletzt geändert von carstenhh am Mo Okt 31, 2011 19:13, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 19:07 
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Wenn man es nicht weiß, dann bleibt nur das Experiment.

An einer Stelle am Rand, die man im eingebauten Zustand nicht sehen kann, legst du ein Wattestäbchen, das mit dem zu erprobenden Reinigungsmittel getränkt ist. Wasser mit einem Spritzer Neutralreiniger von Fa. Frosch ist ein schonendes Reinigungsmittel, das im pH-Neutralen Bereich bleibt.
Nach ein paar Minuten Einwirkzeit reibst du mal ganz zart mit dem Wattestäbchen auf der Stelle und beobachtest die Bedruckung dabei. Wenn jetzt noch alles heil ist, dann stehen die Chancen gut. Aber auch den Trocknungsprozess sollte man noch beobachten.
Wattestäbchen wegnehmen und mit einem feuchten Lappen die Stelle 3 - 4 mal abwischen und dann trocknen lassen oder aber mit einem Geschirrtuch vorsichtig trocknen. Eher tupfen als reiben.
Wenn am nächsten Morgen noch alles fest und stabil ist, dann kannst du die Scheibe beruhigt komplett in das getestete Reinigungsmittel eintauchen und gründlich säubern.

Der Test sagt natürlich nur darüber etwas aus, wie sich die Bedruckung verhält wie sie genau an dieser Stelle vorhanden ist. Wenn anderswo auf der Scheibe andere Farben zu sehen sind, dann muß auch so eine Stelle getestet werden. Sehr oft sind die Scheiben ja mehrfarbig bedruckt, schwarz und gold zum Beispiel, und dann muß natürlich beides erst mal getestet werden.

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 19:24 
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Ergänzung zu meinem Vorredner...

Am Rand kann die Farbe besser oder schlechter sein, als im sichtbaren Bereich, da da nie Sonnenlicht dran gekommen ist.....

.... Henning

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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 20:04 
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Die Senderanordnung lässt erkennen, dass die Skala zwischen etwa 1949 und 1955 gefertigt wurde.

Die Anordnung der Sender entspricht dem Kopenhagener Wellenplan von 1948, der 1950 in Kraft trat.

Der auf der Skala verzeichnete NWDR existierte nur bis 1955. Ab 1956 war er dann in NDR und WDR aufgeteilt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Okt 31, 2011 21:33 
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Die Schriftart ist übrigens verwirrenderweise Futura - was für ein Westprodukt spricht.
Insgesamt ist das Radio wohl eine ziemliche Bastelei....


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BeitragVerfasst: Di Nov 01, 2011 19:21 
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Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Skala in oder für Westdeutschland gefertigt wurde, denn es stehen überwiegend westdeutsche Sender drauf, und alle Ortsnamen sind in deutscher Schreibweise.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Nov 01, 2011 19:40 
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Hallo

Ich kann mich Lutz anschliessen. Auch die Schweiz scheidet aus, da nur Beromünster vermerkt ist (also nur der deutschsprachige Sender - ohne Sottens und Monte Ceneri)

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Di Nov 01, 2011 19:48 
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carstenhh hat geschrieben:
Insgesamt ist das Radio wohl eine ziemliche Bastelei....

Vielleicht ist es ja ein spätes "Notzeitgerät".

Nach dem Krieg wurden in Ermangelung serienmäßig produzierter Radios von zahlreichen Rundfunkwerkstätten und sonstigen Kleinproduzenten Kleinserien meist relativ primitiver Radios gebaut, oft unter Verwendung käuflicher Teilesätze, zu denen damals auch Skalenscheiben gehörten. Häufig enthielten diese Radios Teile aus Wehrmachtsbeständen, die teils legal verkauft, teils illegal beschafft wurden.

Nach der Währungsreform 1948 ging das stark zurück, weil die industrielle Radioproduktion wieder in Schwung kam. Einige Kleinhersteller haben aber bis in die 50er Jahre solche Radios zusammengebastelt.

Was für Röhren sind denn drin?

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Nov 01, 2011 20:10 
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ECL 11, ECH 11, EM 11 und eine Röhre so groß wie die ECH 11 aber ohne lesbare Beschriftung.
Es könnte ursprünglich auch noch eine weitere Röhre verbaut gewesen sein:
Bild

Dieser Stapel aus Blechplatten ist ein Selengleichrichter. Bei näherer Betrachtung sind da zwei Türmchen mit Baujahr 1954 nachträglich auf einen Gummifuß Baujahr 1959 raufgefrickelt und das ganze steckt jetzt in einem Sockel, wo auch eine Röhre passen würde:
Bild

(habe es gescannt, weil ich nur eine analoge Kamera habe)


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BeitragVerfasst: Di Nov 01, 2011 21:24 
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Die unbekannte Röhre ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine EBF11, damit ist es die übliche Stahlröhren- Standardbestückung, darum könnte -saubere Arbeit des Erbauers vorausgesetzt- die Instandsetzung problemlos sein, sicher eine der üblichen Standard- Schaltungen mit diesen Röhren.

Edi


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BeitragVerfasst: Mi Nov 02, 2011 20:57 
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Immerhin ist es ein Superhet, keiner der primitiven Geradeausempfänger aus der Nachkriegszeit. Das bedeutet, dass er auch einen einigermaßen ordentlichen Empfang haben müsste. Allerdings nur mit angeschlossener Antenne, denn eine Ferritantenne hat er nicht.

Die Konstruktion mit den beiden Selengleichrichter-Säulen wird, wenn sie den gleichen Sockel wie die Röhren in dem Radio hat (ist auf dem Scan schlecht zu erkennen), ein Ersatz für eine Röhre AZ 11 sein.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Nov 02, 2011 22:47 
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Der Sockel für diesen Behelfs-Selengleichrichter ist schon etwas anders: Er hat nur 4 Pole. Die einzelnen Stifte und Löcher sind wie bei den anderen Röhren, aber es sind nur 4.


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