Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Nov 07, 2011 22:07 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Dampfradiofreunde,

Ich habe ein Gerät Telefunken Largo 1253 zu machen, darf nicht soviel kosten.
Irgendjemand hat Kraft seiner Wassersuppe mit dem größten erreichbaren Schraubenzieher am Netzspannungswähler rumgedreht, der lag dann in Teilen im Gehäuse- und die obere 110 V- Wicklung abgeschossen. Klar. Toll.

Kommen relativ dicke Drähte raus, wird wohl innen auf dünne gehen.

Umschalt- Tricksereien gehen nicht, würde ja max. 145 V gehen.(0, 110, 125 V- Wicklung + die Restwicklung zw. 220 V und 240 V)

Ich überlege schon: 125 V nehmen und 105 V per Vorwiderstand vernichten... oder Trafo.
Ja, ich weiß- Vorwiderstand ist nicht die tolle Lösung- aber ob jemand so einen Trafo hat...
(Ist ein Trafo mit 1 Anoden- Wicklung für Selen- Graetz)

Hat sowas mal jemand probiert, oder eine andere Idee ?
Oder einen Trafo ? (stell ich bei "Suche" ein)

Ursache der Zerstörungsaktion übrigens: Wieder unser Freund "Max, der Koppelkondi" an der Endröhre.
Ein roter "ERO"- Kondi in Plastfolie, der eigentlich ein "guter" Kunstfolie sein müßte, der sieht exakt genauso aus, wie ein "EROfol", der daneben auf der Leiterplatte parkt, nur konnte ich die Bezeichnung "EROfol" nicht auf dem winzigen Label ausmachen... mit dem merkwürdigsten Fehler, den ich je bei einem Kunstfolie-Kondi fand: Nach einer Viertelstunde (!) Reststrom -> Zerren, Arbeitspunkt im A...., aber durch Verändern der Netzspannung ließ sich ein verzerrungsfreier Arbeitspunkt finden !
War auch eindeutig steigende positive Spannung am Steuergitter meßbar.

Edi


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BeitragVerfasst: Mo Nov 07, 2011 22:37 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Edi,

genau solch eine Fehlererscheinung hatte ich mit einem moderneren Körting Radio. Nach einiger Zeit steigt die Steuergitterspannung an.

In meinem Fall lag es an der Röhre. Die hatte "Gitteremission", eine Fehlererscheinung, die auftritt, wenn sich Kathodenmaterial, welches sich von der KAthode gelöst hat, auf dem Steuergitter absetzt.

Wenn dann nach dem Einschalten des Gerätes nach einiger Zeit auch das Steuergitter durch die Strahlungswärme von Anode und Kathode eine gewisse Temperatur erreicht, beginnt auch das Steuergitter zu emittieren, wird positiv, und erhöht den Anodenstrom.

Bitte deshalb die vorhandene Röhre vor weiterer Verwendung im Dauerbetrieb mit Stromüberwachung prüfen.

Vg Henning

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BeitragVerfasst: Mo Nov 07, 2011 22:47 
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Registriert: Do Jun 23, 2011 19:09
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Hallo,
würde es eventuell die Bauart erlauben, die Anodenwicklung als Primärwicklung zu verwenden und aus den Fragmenten die benötigte Anodenspannung – wahrscheinlich als Spannungsverdoppler – abzuleiten?


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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 8:07 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, solaris,

prinzipiell eine Idee, über die sich nachdenken lohnt. Aber dann...

Angenommen das Gerät hat einen Anodenstrom von gesamt 80mA, dann ließe sich über diese Wicklung eine Leistung von ca 20W in den Trafo bringen. Das reicht nicht aus!.

Dann sollte man so etwas sowieso niemals machen, da der Aufbau der Wicklung ( Isolation gegen Heizwicklung ) normalerweise nicht sicher genug ist. Mir jedenfalls wäre unwohl.

VG Henning

Sorry, wenn ich den schönen Traum so schnell beenden muß.

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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 8:26 
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Beiträge: 157
Hallo,
mein Favorit wäre diese Option auch nicht unbedingt. Deshalb auch der Vorbehalt, das es die Bauart erlauben muss – Isolation, Querschnitt, eventuell eine Verbindung nach Masse. Selbst würde ich wohl einen passablen Ersatztrafo einbauen.


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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 12:15 
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Hallo Edi,
Aufgrund der Formulierung "zu machen" handelt es sich wohl um ein "Kundengerät".
Hier würde ich grundsätzlich keine Bauartänderung (>Spannungsverdopplung, Motorkondensator etc.) vornehmen. :idea:
Kommt es zu Personen- oder Sachschäden kannst Du Dir den Strick nehmen. :lol:
Ein Gutachter wird prüfen, ob die Reparatur sach- und fachgerecht ausgeführt wurde. :haeh:
Das müßte hier im Forum langsam jeder begriffen haben. :idea:
Deshalb mein Ratschlag: Transformator wechseln und basta. :close:
Wenn Du allerdings mit einem Flugzeug in der Wüste abgestürzt bist und wissen möchtest
ob man nach Dir sucht, können solche Behelfslösungen lebensrettend sein. :fete:

Gruß,

Fernsehjeck :tvschauen:

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wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!


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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 13:54 
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Aufgrund der Enge im Gerät und der ungünstigen Einbaulage des Trafos kommt hier am ehesten der Einsatz eines Schlachtchassis in Betracht. Einen anderen Trafo einzusetzen, wird aus den genannten Gründen schwerfallen. Und am "richtigen" Trafo hängt in aller Regel noch ein Chassis "dran". Das Gerät ist nicht selten und es gibt auch Geräte von AEG, die nur von außen anders aussehen.

Wenn der Trafo draußen ist, würden ein Bild und die genauen Abmessungen hilfreich sein, man kann ja mal in den Bastelkisten wühlen...

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 18:59 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
... Ergänzung...

Der eigentliche Trafo ist ja nur der Kern mitsamt Wicklung. Deshalb werden eigentlich nur die Daten des Kerns ( Blechabmessungen bzw Lochabstand und die Paketdicke ) sowie die Wicklungsdaten ( Strombedarf der Heizungswicklung ) und Spannung und Strom der Anodenwicklung benötigt.

Aufgrund dieser Parameter sollte es möglich sein, einen Ersatztrafo zu finden.

meint Henning

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BeitragVerfasst: Di Nov 08, 2011 20:38 
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Ja, stimmt, das Gerät gehört nicht mir.
Klar, fachgerecht sollte eine Instandsetzung schon ausgeführt werden.
OK, wenn ich mir vorstelle, daß der Besitzer -oder jemand aus seinem Umfeld- den Spannungswähler mit Klempnerwerkzeugen malträtiert hat- da muß man wohl 10- mal so vorsichtig sein. Wenn so ein Bastler anstelle der Skalenlampen leuchtet... kommen dumme Fragen auf.

Leider habe ich langsam meine Traforeserven aufgebraucht, habe gerade noch einen einzigen, in einem Projektgerät, und der ist auch noch doppelt so groß.

ich mache am Wochenende mal Fotos.

Eigentlich tut`s auch jeder andere Trafo, der eine ähnliche Röhrenbestückung versorgte, nötigenfalls eben Doppelweggleichrichtung statt Graetz.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Nov 12, 2011 8:26 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Nach einiger Zeit steigt die Steuergitterspannung an.
In meinem Fall lag es an der Röhre. Die hatte "Gitteremission", eine Fehlererscheinung, die auftritt, wenn sich Kathodenmaterial, welches sich von der KAthode gelöst hat, auf dem Steuergitter absetzt.
Wenn dann nach dem Einschalten des Gerätes nach einiger Zeit auch das Steuergitter durch die Strahlungswärme von Anode und Kathode eine gewisse Temperatur erreicht, beginnt auch das Steuergitter zu emittieren, wird positiv, und erhöht den Anodenstrom.


Glücklicherweise ist die ECL 86 voll ok, sie hat Max Tubekillers Angriffe überlebt. :D

Ich habe den Kondi unter die Lupe genommen- nach Abkratzen einer Schicht Kleber, oder irgendso ein Zeug.... kam dann doch die Bezeichnung zum Vorschein.

Und- bei der abendlichen Kälte in meiner Bastelbude (im alten Stall) ließ er dann auf dem Röhrenvoltmeter (URV2) einen guten Wert, nämlich genau 300 MOhm sehen.

Im Sparlampenlicht nicht so schön erkennbar- es ist ein Kondi, den Christoph in "Gute und böse Kondensatoren" unter "Grenzfälle" (2, u. 3. Kondi, die goldene Eroid) listet.

Edi

Bild
Der Eroid im Telefunken

Bild
Christophs Grenzfall- Kondis


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