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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 18:38 
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Wohnort: Barsinghausen
....wenn sie überholt worden sind und erst danach jeweils für längere Zeit eingeschaltet bleiben?

Nach der Kondensatorkur und etlichen anderen, kleinen Eingriffen und Korrekturabgleich (FM ) beider Chassis der AEG 4075WD habe ich nicht nur subjektiv den Eindruck, dass die Empfangseigenschaften besser werden.

Die Radios werden zwischendurch immer einmal für ungefähr eine Viertelstunde in Betrieb genommen.
Zumindest auf UKW ist es beweisbar, dass die Empfindlichkeit nach ca. 1 Woche zugenommen hat, FM geht wohl schon in die Begrenzung. Sender, von denen ich weiß, dass sie normalerweise nur mit leichtem Rauschen empfangen werden können, gehen völlig klar herein , das MA zeigt in den meisten Fällen Vollausschlag, und die Empfangsqualität entspricht auch diesem Befund, rauschfrei und klangstark.
Allerdings habe ich zwischenzeitlich keine entsprechenden Änderungen mehr vorgenommen. Die neuen Kondis? Röhren? Wer wird da von selber besser?

Eine mögliche Überlegung, der ich noch zustimmen könnte, ist die, dass sich nach ewig langer Standzeit der Geräte die elektrischen Werte nun unter "Last" ändern.
Dass sich alle möglichen Werte gegenseitig etwas beeinflussen, habe ich auch schon feststellen dürfen, so z.B. musste ich nach Austausch der EM 80 ein wenig FM nachabgleichen, weil der Nulldurchgang nicht mehr passte, Doppelmaxima.
Bei dem zweiten Chassis verbesserte sich KW zusehends. Tja. Voodoo.

VG Jochen

_________________
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 18:58 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Kein Voodoo.

Gerade, wenn die alten Röhren noch drin sind: Kathoden, die lange "geschlafen" haben, bei Allströmern vielleicht unterheizt, kaum noch durch hihe Signalpegel belastet -> Schichtenbildung auf der Kathodenbeschichtung -> jetzt Power durch Signalstärke, "die Röhre brennt sich frei".
Wechselströmer- Röhren bekommen jetzt mehr Power- infolge der heutigen, höheren Netzspannung,

Gerade die "Große Kondensator- Kur" bringt oft ein dermaßenenes Plus an Signalstärken, daß man den Eindruck hat, daß Gerät habe nie so gut gespielt... ja klar, weil man die allmählich geringer werdende Leistung durch den Gewöhnungseffekt nicht wahrnahm.

Nach einer Restauration kann nach einer gewissen Zeit ein Nachgleich, infolge dieses Neu- Aufeinander- Einspielens nötig werden.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 21:58 
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Registriert: Fr Okt 14, 2011 7:06
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Habe auch mal gelesen, daß die neuen Kondensatoren eingespielt werden
müssen.
Physikalisch könnte ich mir vorstellen das das Dielektrikum erst nach einer bestimmten Zeit
seine volle Leistungsfähigkeit erhält.
Ob das jetzt Vodoo ist weiß ich allerdings nicht.
Ich hatte bisher aber bei jedem Neuen Verstärker den gleichen Effekt.
Egal ob Transistor oder Röhre. Und das waren Neuaufbauten (zugegeben es waren bloß 2).

Aber mal zum Thema.
Das mit abstand heftigste aus dem Vodoo Sektor sind diese kleinen Holzbrücken damit
die Kabel nicht auf dem Boden liegen.
Es soll wohl mal jemand gegeben haben der Seine Lautsprecherkabel mit kleinen Schnüren
von der Decke abgehängt hat.

Au weia.


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 22:23 
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Beiträge: 2859
Wohnort: Rigodulum
Es gibt auch total bekloppte,die voodoo Lautsprecherkabel (6000€ für 3m) kaufen,welches sogar *richtungsgebunden* ist :wut: . Normales Kupferkabel aus'm Baumarkt erfüllt den gleichen zweck,klangunterschied ist nicht meßbar,dafür deutlichst Billiger.

_________________
Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 22:54 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Physikalisch könnte ich mir vorstellen das das Dielektrikum erst nach einer bestimmten Zeit
seine volle Leistungsfähigkeit erhält.

Nein. Selbst wenn- die geringste Toleranz wäre Größenordnungen höher.

Bei Elkos gibt es eine Formierung- daß nach erfolgter Formierung durch "Einspielen" noch wesentliche Änderungen eintreten, bezweifle ich.

Verbesserungen bei alten Geräten, mit teils gebrauchten Röhren, nach einer Restauration sind nicht unlogisch- wie ich versuchte, zu erklären.

Bei heutigen Neu- Röhrenverstärkern ist eine hörbare Verbesserung nach einer Einlaufzeit eher unwahrscheinlich, die Geräte haben immerhin eine Ausgangsprüfung beim Hersteller hinter sich, und bei der Qualität heutiger Geräte ist eine Verbesserung nicht hörbar- Verbesserungen bei Gesamt- Klirrfaktoren moderner Verstärker nach Verlassen des Werkes weit unter einem Prozent, einer Differenz bis zum Zustand nach der Einlaufzeit im geschätzten Zehntel- oder Hundertstel- Prozent- Bereich- die sind vielleicht da, aber nur noch mit Meßmitteln feststellbar.
Transistorverstärker haben nun allerdings gar keine Bauelemente, die eine "Verbesserung nach einer Einspielzeit" erklären würden.

Generell gilt:
Wenn ein Unterschied hörbar ist- ist er auch meßbar.
Ist er nicht meßbar, ist das Meßequipment oder das Meßverfahren falsch.
Ist ein Unterschied hörbar- ist das Gerät/ Zubehör/ Equipment defekt.

Ich habe einen "Loewe Soundproject A12000"- Klirrfaktor... angegeben mit 0,06 % bei 50 W- selbst eine 10fache Verschlechterung des Klirrfaktor- dürfte kaum noch von irgendjemand auf diesem Planeten im Blindtest feststellbar sein.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 23:21 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
Beiträge: 2881
Zitat:
Edi schrieb: Bei heutigen Neu- Röhrenverstärkern ist eine hörbare Verbesserung nach einer Einlaufzeit eher unwahrscheinlich, die Geräte haben immerhin eine Ausgangsprüfung beim Hersteller hinter sich, und bei der Qualität heutiger Geräte ist eine Verbesserung nicht hörbar


Einspruch!
Die neuen Röhrenverstärkerröhren werden tatsächlich erst einmal eingefahren, nach einer gewissen Betriebszeit (Einlaufzeit) wird der Bias/Ruhestrom neu eingestellt. Danach wird der Bias 1/2 Jährlich geprüft. Die meisten Hersteller haben gar keine Zeit die Geräte einlaufen zu lassen, bzw. bieten diese als Zusatzoption für teures Geld an.

Gruß Gery


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BeitragVerfasst: So Jan 15, 2012 12:11 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Das bezieht sich aber auf Röhrenverstärker mit fester Gittervorspannung. Diese Schaltungen sind insofern kritischer, als die Gittervorspannung bei sich ändernder Kennlinie der Röhren nachgestellt werden muss, sonst weichen die Anodenströme erheblich von den Sollwerten ab. Bei den meisten Röhrenradios wird die Gittervorspannung durch einen Kathodenwiderstand erzeugt (automatische Gittervorspannung), dadurch ergibt sich die stabilisierende Wirkung einer Gleichstromgegenkopplung. Solange die Röhre und die sonstigen beteiligten Bauteile nicht völlig abweichende Werte haben, hält sich der Einfluss auf das Betriebsverhalten der Endstufe dadurch in Grenzen.

Das "Einspielen" von neuen Kondensatoren halte ich für Einbildung, weil fast alle elektrischen Daten moderner Kondensatoren von Anfang an um Größenordnungen besser sind, als in Röhrengeräten benötigt.

Allerdings habe ich den Effekt des Einspielens bei Geräten, die lange nicht in Betrieb waren, auch schon häufiger festgestellt. Das von edi beschrieben "Freibrennen" der Röhren ist auf jeden Fall Fakt, besonders auffällig bei Bildröhren von Fernsehgeräten, mitunter änderte sich die Bildqualität von "völlig matschig" (verbrauchte Bildröhre) nach einiger Betriebszeit auf "gut". Gleiches ist mitunter bei magischen Augen zu beobachten, es ist wohl der gleiche physikalische Vorgang wie beim Regenerieren von Röhren, jedoch in abgeschwächter Form. Bei Geräten, die alte Papierkondensatoren und/oder Elkos enthalten, zeigen auch diese Veränderungen: bei Elkos ist es der Vorgang der Formierung, bei Papierkondensatoren eine allmähliche Verbesserung der anfangs schlechten Isolation. Ein weiterer Effekt ist, dass Schleifkontakte in der Tastatur, in Potentiometern und in Drehkos durch Betätigung gereinigt werden. Das hat aber nicht mit der Betriebszeit zu tun, sondern mit der Betätigung dieser Bedienelemente.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 15, 2012 13:02 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Einspruch!
Die neuen Röhrenverstärkerröhren werden tatsächlich erst einmal eingefahren, nach einer gewissen Betriebszeit (Einlaufzeit) wird der Bias/Ruhestrom neu eingestellt. Danach wird der Bias 1/2 Jährlich geprüft. Die meisten Hersteller haben gar keine Zeit die Geräte einlaufen zu lassen, bzw. bieten diese als Zusatzoption für teures Geld an.

Gery... Bei Geräten, bei denen sich die Betriebswerte in einer Weise ändern können, daß sogar eine Nachstellung möglich ist, evtl. außen erreichbare Stellglieder eine Nachstellung ermöglichen, ist der Zustand, in dem ein Vergleich der Qualität möglich ist, der korrekt abgeglichene Zustand.

Ein Röhrenverstärker -wie jedes andere Gerät auch- hat Werte, die nach korrekter Einstellung in der Endkontrolle auf Toleranzhaltigkeit geprüft werden. Und die sollten auch nach 1/2 Jahr -nach der Nachstellung- vorhanden sein, und nach vielen Betriebszeiten.

Welche Werte sollten sich so ändern können, daß nach dem halben Jahr, oder später, ein deutlich hörbarer Unterschied da ist ? Dann wäre das Gerät wohl eher minderwertig.
Wie geschrieben, Unterschiede im Zehntel- Prozent- Bereich- das ist nur noch was für Meßinstrumente.

Im HiFi- Bereich gibt es da jede Menge Voodoo.

Folienkondensatoren- verändern ihre Werte vielleicht... dann aber in Bereichen, die vielleicht noch gerade mit empfindlichsten Meßmitteln nachweisbar sind.
Funktionieren- oder funktionieren nicht. Basta !

Einspielen- Nix da. Blödsinn.

Elkos- sind in neuen Geräten toleranzhaltig. Anderenfalls- Müll.

Kondensatoren mit kleineren Kapazitätswerten, die nach einer Zeit Werte ändern, kennen wir zur Genüge- schmeißen wir bei jeder Kondi- Kur raus.
Diese Sorte Bauelemente erkennt man doch kaum noch als vollwertige Bauelemente an.

OK, HiFi- Voodoo- Freunde verwenden Papierkondis noch in Frequenzweichen, also niederohmigen Kreisen, mit niedriger Spannungsbelastung.
Da dürften dann Werte, mit denen ein Kondensator als Koppelkondi einer Röhre dicke Backen verpaßt, z. B. Isolationswiderstande im Bereich einige 100 Megohm bis einige 100 KOhm, überhaupt keine Rolle spielen. Änderungen- wer sollte die hören können ?

In der Lautsprecherweiche tun es i. d. R. auch die uralten Blockkondensatoren im Blechklistli.

Merkwürdig auch das bei HiFi- Voodoo- Freunden praktizierte Brücken einer Teilkapazität, die ein "besserer" Kondi -meist Glimmer (Mica)- ist. Wenn das was bringt- ist an dem Gerät was faul.
Aber: Bei Elkos geht das, und wird oft gemacht ! Speziell Betriebsspannungs- Verblockungen direkt an Schaltkreisen, da wird ein Folie- oder Keramik- Kondi parallel zum Elko geschaltet, möglichst dicht am Verbraucher (Schaltkreis). Grund: Die HF- Kurzschluß- Fähigkeit von Elkos ist trotz der hohen Kapazität- oft ungenügend.

Vorstehendes betrifft NICHT Restaurationen an sehr alten Geräten, die Bauteile enthalten, deren Betriebswerte sich durch Alterung verändern können, da sind die Bedingungen anders, wie beschrieben.

Edi


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