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 Betreff des Beitrags: Philips Saturn 563 macht Probleme
BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 14:31 
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Hallo Zusammen,

ich sitze die Tage an einem Saturn 563, bei dem die Teerkondensatoren und die Elkos gewechselt wurden, da diese ausgelaufen, bzw. optisch auch schon ziehmlich fertig waren.
Nun habe ich das Radio in Betrieb genommen, auf den ersten Augenschein auch alles ok. Nur wenn man den LS Regler nicht mal ganz viertels aufgedreht hat wird der Klang schlagartig total verzerrt und es kracht und wummert, dröhnt aus den Lautsprechern.
Nun dachte ich es liegt evtl am Poti, also ausgebaut gereinigt und wieder zusammengebaut-- leider ohne Erfolg.
Da ich heute dann den Schaltplan mit Spannungen bekommen habe, hier mal die Daten der EL86:

Pin1 nicht angelötet
Pin2 145Volt
Pin3 151Volt
Pin4 0Volt
Pin5 6,5~Volt
Pin6 nicht angelötet
Pin7 282 Volt
Pin8 nicht angelötet
Pin9 267Volt

an der Zweiten:

Pin1 nicht angelötet
Pin2 0Volt
Pin3 7,45 Volt
Pin4 0Volt
Pin5 6,5~Volt
Pin6 nicht angelötet
Pin7 144,5Volt
Pin8 nicht angelötet
Pin9 126,5 Volt

Wenn der LS Regler wie schon oben geschrieben weiter aufgedreht wird, fängt es an zu krachen usw. die Spannung an Pin3 verändert sich auch, bzw. mein Multimeter zeigt nur noch Mist an und piept wie wild, fast wie Überspannung...
Auch an Pin7 ist die Anodenspannunh viel zu hoch.

Kann mir hier jemand weiterhelfen ?

Danke

Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 14:50 
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Registriert: Mo Dez 26, 2011 0:22
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Hi Martin,
Ich würde bei dem PRoblem So Vorgehn:
-Endstufenröhren überprüfen
-Widerstände um die Endstufen Prüfen
-Hast du eventuell noch einen Kondensator übersehen?
Und hat das Gerät Röhrengleichrichtung? Wenn ja dann musst du auch an den Gleichrichterröhren die Kondis und wiederstände,sowie die Röhre Überprüfen.

Viel Erfolg

Gruß Nico

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Gruß Nico


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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 15:32 
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Hallo,

Kondesatoren dürften alle gewechselt sein. Ja das Radio hat eine EZ81 als Gleichrichterröhre, leider habe ich als Ersatz weder eine EL86 hier, noch eine EZ81. Widerstände sehen optisch auch noch gut aus, durchgemessen haben sie auch noch die Sollwerte...


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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 15:33 
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Hallo Martin,
Hast du einen Schaltplan?
Wenn du aufdrehst, bricht die Anodenspannung dann zusammen?
Wie Nico schon gesagt hat, schau mal ob noch alte schlechte Kondensatoren vorhanden sind.
Grüße Manu

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Grüße Manu
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Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 18:36 
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Hallo Martin,

ich hab noch mal nachgerechnet, die Kathodenwiderstände sind wohl ok.

@Manu
Jupp hat den Plan kürzlich hier eingestellt.

Gruß, Frank

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Zuletzt geändert von Bosk Veld am Mo Dez 26, 2011 19:42, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 19:06 
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Manu: Nein die Anodenspannung bricht nicht zusammen, nach noch vorhandenen faulen Kondensatoren habe ich nochmal gesucht, sind alle gewechselt.

Bosk Veld;
Du meinst doch den der mit dem 100µF Elko parallel auf Masse geht oder ? Da habe ich den 100µF Elko und den 150 Ohm Widerling getauscht, da der 150 Ohm schon sehr mitgenommen aussah (überhitzt).
Das seltsame ist das der Radio bis ca 15-20% aufgedrehter LS einwandfrei läuft, sobald man weiter aufdreht fängt die Kiste an zu wummern und zu krachen.
Wenn ich auf TA, ohne Signal aufdrehe fängt der LS knackt es an manchen Stellen, beim weiterdrehen kommt ein ganz hohes Pfeifen dazu, wie so eine Mückenscheuche. Und noch weiter ein Surrton. Ich wills nicht übertreiben und die LS abschießen.
Der Fehler muss doch dann im NF Teil liegen oder ? Was meint ihr zu den gemessenen Spannungen ?

Gruß

Martin


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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 19:57 
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Zu den Spannungen: Die untere EL86 hat -7,45V zwischen Gitter 1 und Kathode. Diese Spannung fällt auch am Kathodenwiderstand ab und bedeutet einen Strom von 50mA. Laut Datenblatt müßte bei diesem Arbeitspunkt aber fast 3x so viel Strom fließen. Die obere EL86 liegt ähnlich daneben. Ich vermute, sie sind beide verbraucht.
Zitat:
Ich wills nicht übertreiben und die LS abschießen.
Das ist auch gut so, das sind nämlich spezielle mit 800Ω Innenwiderstand.

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Mo Dez 26, 2011 21:40 
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Ok danke mal soweit. Was mich wundert, als ich das Radio bekommen habe, hat es eigentlich gespielt.
Ich habe die Elkos gewechselt weil die ziehmlich fertig aussahen (Becherelko ausgelaufen...), jetzt hab ich die Probleme. Es müsste aber auch alles richtig verdrahtet sein, ich tausche immer Kondensator für Kondesator aus. Jetzt müsste ich erst mal schauen wo ich zwei EL86 bekomme.

Gruß

Martin


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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 11:43 
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Hallo,

ich habe ein ähnliches Philips mit Eisenloser Endstufe restauriert. Auch bei mir kam es nach Tausch der nötigen Teile zu dem Krachen, völlig gleiches Symptom.

a) Alle Koppelelkos zu den LS wurden gegen neue, Spannungsfeste Exemplare getauscht (Wichtig)?
b) Der abgeschirmte Koppelkondensator zum LS-Poti muß auch wieder abgeschirmt sein. Die Zuleitungen im Bereich der Endstufe sind hier auch kritisch, sollten wieder an die Original- Stellen.

Erklärung zu b):
Bei mir fing das 'Krachen' bei etwas um Zimmerlautstärke an. Eine gründliche Untersuchung ergab, das die Endstufe schlagartig zu schwingen anfängt, mit sehr hoher Amplitude, im Ultraschallbereich.
Grund war ein gegen einen nicht abgeschirmten C getauschter Koppelkondensator an o.g. Stelle.

Gruß,

Matthias

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viele Grüße,

Matthias.


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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 16:33 
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Hallo,

das könnte es sein ! Ich erinnere mich an den geschirmten Kondensator. Weißt Du noch welcher das genau war ?
Diesen habe ich gegen einen normalen getauscht. Hatte ich bisher schon öfters so gemacht und wahrscheinlich immer Glück gehabt das alles funktioniert hat. Da schau ich heut Abend gleich mal nach.

Gruß

Martin

Edit: Das müsste doch C100 sein, der mit 22 nF oder?


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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 19:53 
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Hallo,

das war es, vielen Dank Matthias :super:
Da wär ich im Leben nicht drauf gekommen das es daran liegen könnte. Hab den Kondesator abgeschirmt und an Masse gelegt und das Radio spielt einwandfrei. Das muss ich mir merken das ich abgeschirmte Kondis nicht mehr einfach gegen herkömmliche tausche. Die Entwickler damals haben das ja nicht umsonst eingebaut.

Dankeschön nochmals :danke:

Gruß

Martin


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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 20:03 
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Hi,

toll das ich helfen konnte- ich hatte mir da im (September?) einen Wolf dran gesucht.
Bei den Philips mit 2xEL86 Eisenlos ist die Schwingneigung wohl recht hoch (kein AÜ, der Bandbegrenzend wirken würde z.B.).
Drauf gekommen bin ich erst, als ich gemerkt habe das das Krachen weg ist, wenn das Register auf 'Sprache' steht. Dann wird die obere Grenzfrequenz des NF- Teils stark beschränkt, was die Schwingneigung verringert.
Umgekehrter Effekt übrigens mit der 'Jazz' - Taste...

Naja, dafür ist die Klangqualität sehr hoch- da konnte sich so mancher Konkurrent was von abschneiden damals (und heute auch noch).

Gruß,

Matthias

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viele Grüße,

Matthias.


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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 20:19 
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Oft kann man den abgeschirmten Kondensator an dieser Stelle problemlos durch einen nicht abgeschirmten ersetzen.

Ausnahmen bestätigen diese Regel:

Falls der Kondensator nicht gut genug unter dem Chassis bzw. zwischen anderen Bauteilen "versteckt" ist, hat das mitunter ein hörbares Netzbrummen zur Folge, das sich verstärkt, wenn man dem Kondensator mit der Hand oder einem Werkzeug nahe kommt. Ein Brummen kann auch dadurch eingekoppelt werden, dass wechselspannungsführende Leitungen in der Nähe sind, wie z.B. die Heizung des magischen Auges, das bei manchen Radios neben dem Lautstärkeregler sitzt.

Die Philips-Radios mit eisenlosen Endstufen sind aus mehreren Gründen so eine Ausnahme: Erstens führen die Zuleitungen zu den hochohmigen Lautsprechern höhere Signalspannung, so dass sie das Signal besser abstrahlen, sozusagen als Sendeantenne. Zweitens begrenzt die eisenlose Endstufe den Frequenzgang nach oben nicht wie eine Endstufe mit Ausgangsübertrager. Drittens ist der Lautstärkeregler bei den Philips-Radios aus dieser Zeit mit 2 M Ohm etwas hochohmiger als bei den meisten anderen Radios, die meist ungefähr 1 M Ohm haben, was diesen Schaltungsbereich noch etwas empfindlicher gegenüber kapazitiven Einkopplungen macht. Und soweit ich mich erinnere, sitzt dieser Kondensator beim Saturn 563 auch ziemlich frei, ohne nennenswerte Abschirmwirkung durch das Chassis oder umliegende Bauteile. Dann kann unter bestimmten Umständen, hier die Stellung des Lautstärkereglers, die Schleifenverstärkung größer als 1 werden und die Endstufe arbeitet als Oszillator. Schön, wenn die Lautsprecher das überlebt haben.

Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Do Dez 29, 2011 20:37, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Dez 29, 2011 20:28 
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Ok, zum Glück sind mir die LS nicht kaputt gegangen, die haben einen wirklich tollen Klang.
Ich wär da trotzdem nicht drauf gekommen, eben weil ich im Meersburg oder Freiburg, weiß nicht mehr genau bei welchem, auch einen abgeschirmten gegen einen normalen getauscht habe, ohne Probleme.


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 10:10 
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Es freut und beeindruckt mich, daß die Endstufe noch so gut funktioniert. Denn die gemessene Mittenspannung weicht um 36V von der Schaltplanangabe ab.
Obwohl - eigentlich kein Wunder: Im Prinzip ist es ja eine Eintaktendstufe mit einer Konstantstromquelle als Arbeitswiderstand. Dieser altert, die Verstärkerröhre altert - bei in Reihe geschalteten Stromquellen, die sich in Strom und Innenwiderstand unterscheiden, wandert die Mittenspannung nun mal.

Leider lassen sich die im Schaltplan bezeichneten Arbeitspunkte im Datenblatt der EL86 nur vermuten, wahrscheinlich sind die Werte empirisch ermittelt.

Gruß, Frank

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