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BeitragVerfasst: Fr Mär 28, 2008 19:43 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
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Hallo an alle Helfer,

nachdem ich diese Philetta u. a. von kalten Lötstellen befreit und zum Laufen gebracht habe, hat sie mir einige schöne Musiktage beschert.
Nur, plötzlich beim heutigen Einschalten, gab sie nur noch ganz leise Töne von sich. Wenn der Klangregler betätigt wird, ist so gut wie nichts mehr zu hören. Ich habe einen Schaltplan von diesem Gerät.
Bisher habe ich folgende Reparaturversuche durchgeführt: Von der Endstufenröhre ECL 86 wurde der Kathodenelko C87 (100 µF) gewechselt und, weil schon verbraucht aussah, noch der C 88 (0,1 µF). der Fehler besteht weiterhin und bezieht sich auf alle Wellenbereiche. der Brummtest an der TA-Buchse erbrachte gleiches Ergebnis - also keine Lautstärke mehr. Der Fehler, vermute ich, liegt also nur in der Endstufe , vielleicht die Röhre selbst?
Danke für Eure Mithilfe!!
Aglef


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BeitragVerfasst: Fr Mär 28, 2008 21:27 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
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Hallo,

ausgerechnet von dieser Philetta habe ich keinen Plan. Naja. Wie üblich.
100µF kommen mir etwas viel vor für einen Kathodenelko. Überprüfe das doch nochmals.

Dann, - zwar kann es bei Transistorradios vorkommen, daß sie beim Einschalten den Geist aufgeben, - aber Röhren tun sowas nicht !
Auch kann es nicht sein, daß eine Röhre schlagartig altert und in der Leistung gravierend nachläßt. Es muß also was anderes sein.

Wohl aber kann sowas bei Kontakten passieren!

Wackle zunächst mal (vorsichtig) an der Röhre. Möglich daß mit dem Sockel was nicht stimmt. Betätige dann mehrfach, auch ruhig etwas heftig, das Tastenaggregat. Klopfe auch nochmals das Chassis ab. Vielleicht sind noch mehr kalte Lötstellen da. Man sieht es ihnen oft nicht an.

Wenn alles nichts hilft, dann probeweise die Röhre tauschen.
Nächster Schritt wäre dann professionelles Messen.
Zunächst alle im Plan angegebenen Spannungen nachmessen, die mit der NF-Stufe zusammenhängen. Wenn damit noch nichts erreicht wurde:
Tongenerator an den TA-Eingang und mit dem Signalverfolger oder besser noch mit dem Oszilloskop den Signalweg verfolgen. NF-Millivoltmeter geht auch.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Mär 29, 2008 12:14 
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Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
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Hallo aglef

Bitte die C80 (1 nF); C83 (4,7 nF); C85 (10 nF) und C86 (4,7 nF) prüfen und ggf. ersetzen.

Zum Prüfen: Keramische Ko's sind erst mal nicht suspekt. Wima's oder Teerkondesatoren schon. Wenn ein normales Multimeter mit Kapazitätsmessung vorhanden ist: jeder deutlich über Soll gemessener Kapazitätswert deutet auf einen defekten Kondensator hin.

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Sa Mär 29, 2008 17:26 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
Beiträge: 100
Hallo und danke für Eure bisherigen Antworten!

ich vermute auch stark, dass einer von den vorgeschlagenen C's defekt ist. Da sich auch die Lautstärke stark verändert, wenn man am Klangregler dreht, tippe ich auf den C85 (10nF).
In der Originalbestückung ist sogar ein 125µF-Elko als Kathoden-C verbaut. Aber, ein 100µF, wie es der Schaltplan angibt, ist wohl auch i.O.

Da mein Ersatzteillager schwach ausgestattet ist, muss ich mir erst die diversen Bauteile bei Conrad in Frankfurt besorgen. Also, Erfolgsmeldung dauert noch etwas! Werde mich aber garantiert wieder melden.

Aglef


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BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2008 17:34 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
Beiträge: 100
Bin wieder da, hallo!

also der 10nF in der Klangregelung wurde getauscht - ohne Erfolg! Ebenso der C91-15nF und der R62-1k/3W beide mit dem Ausgangsübertrager verbunden.
Habe dann mal, um nicht weiter wahllos zu wechseln, die Spannungen gemessen: Überraschung!
Die Anodenspannung im Kreis der Klangregelung beträgt nur 0,3 V(!) anstatt 90V. Die Endstufen-Anodenspannung beträgt immerhin 233V (215V - in Klammern die Werte im Schaltplan), Schirmgitterspannung 219V(190V), am Kathodenkondensator C87/100µF wurden 5,7V(4,5V) gemessen und am Ausgangsspannung des Gleichrichters, also am +C90/50µF, stehen 248V(228V) an.
Nun bin ich auf weitere Hife angewiesen.
Danke!!


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BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2008 17:47 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
die Position mit 0,3 Volt statt 90 Volt ist ein heißer Kandidat. Ist damit die Anode der Nf-Vorröhre gemeint ? Falls ja, da liegt sicherlich ein hochohmiger Widerstand in der Zuleitung. Philips hat bei seinen neueren Modellen gern Widerstände mit Preßkohlekörper, wenn das ein hochohmiger ist dann ist dieser mit fast 100% Wahrscheinlichkeit defekt, mit am häufigsten defekt sind die 470 KiloOhm-Widerstände aus dieser Reihe.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Fr Apr 04, 2008 13:00 
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Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Beiträge: 1049
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Hallo

R55 und R56 prüfen. Und vor allem den Schaltkontakt ein/aus prüfen!

Nachtrag: die 90 Volt sind die Anodenspannung des Triodenteils der ECL86. Kein Wunder, dass wenn die fehlt, da kein brauchbares Signal mehr rauskommt....

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Fr Apr 04, 2008 13:33 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi aglef,

das mit den 0,3V ist recht deutlich. Denn, eine Anodenspannung ist das natürlich nicht. Heißt, - sie fehlt.

Die Anodenspannung für den Triodenteil der ECL86 kommt über die Widerstände R55 (220k) und R56 (100k). Was mir aber fast noch wichtiger erscheint, ist dieser Schalter ( Aus <---> Ein ) !!
Überprüfe diesen Schalter !
Anscheinend ist er Bestandteil des Netz-Ein-Aus Schalters. Dieser ist zweipolig ausgeführt. Der eine Kontakt schaltet die Netzspannung, und der andere Schirmgitterspannung Pentodenteil und Anodenspannung Triodenteil der ECL86.
Schaltern ist bei älteren Geräten grundsätzlich nie zu trauen!

Wo hast Du die Schirmgitterspannung gemessen? So wie im Plan eingezeichnet vor dem Schalter, - oder direkt an der Röhre?

Denke, damit sollten wir weiterkommen.

Gruß

Rocco11


PS: Das hat sich nun mit dem Posting von Walter überschnitten. Sorry. Ich hatte dieses Posting schon früher begonnen, wurde aber dann aufgehalten. Nach Beendigung war dann Walters Beitrag schon da. Das habe ich aber nicht sehen können.


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BeitragVerfasst: Fr Apr 04, 2008 16:54 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
Beiträge: 100
Hallo an alle Mitdenker,

der Fehler wurde gefunden!
Es waren ein defekter R55 (220k) und der C86 (4,7n)!
Ich hatte den C88 (0,1µ) bereits im Vorfeld gewechselt - dieser war aber i.O.
Die Philetta läuft jetzt super. Anscheinend hatten die Bauteile schon vorher einen "Schlag" weg, denn die Tonqualität ist jetzt um einiges bessser.
Danke nochmals an alle Freunde, die mir mit Rat zur Seite standen!

Viele Grüße

Aglef


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