Nun.. um ein wenig abzuschweifen... SWR1 als "Hausfrauensender" zu bezeichnen ist nun doch ein wenig arg...

Das trifft doch mehr auf SWR 4 zu. Bei der damaligen Fusion von SWF und SDR hat man halt die Parallelprogramme nicht ganz sortenrein zusammengewürfelt.
SDR1 war schon früher mehr Schlager- und Volksmusik und "Hausfrauenlastig" (ich bin leider damit aufgewachsen..

)
SDR2 Klassikprogramm
SDR3 Die Popwelle, damals auch als "Radio 3" bekannt. Dort lief allerdings desöfteren mal was abseits vom Mainstream, auch mal was härteres auf die Ohren. Kult- bis heute, die Sendung "Leute", mit täglich wechselnden Studiogästen.
SWF1 war tagsüber eine Mischung aus reiner "Unterhaltungsmusik".
SWF2, wie oben, die Klassikwelle
SWR3 war für mich DER Sender schlechthin, als Badener konnte ich mich mit der behäbigen Spätzledynamik der Stuttgarter nie anfreunden. Sonntags gab es die "Elmi-Show"- ein MUSS, da hatte alles andere zurückzustehen.
Mit der Fusion von SWF und SDR gab es anfangs große Probleme, da sich die unterschiedlichen Hörerstrukturen nicht vertrugen.
So wurde SWR 1 dann zu einer Mischung aus SWF1 und einer Prise altem SDR3, natürlich mit "Leute". Für die heutigen Ü30er sehr gut hörbar.
Die beiden Klassikwellen wurden einfach zusammengelegt, mangels Bezug dazu kann ich wenig hierzu beitragen.
SWR3 hingegen hat sehr viel vom alten SWF3 beibehalten, die unsägliche Geschichte über den Rauswurf von Elmar (Elmi) Hörig hat allerdings viele Hörer und Sympathien gekostet. Mit etwas Abstand muß ich aber sagen, daß Elmi nun wirklich nicht mehr fehlt. Nach diversen Bauchlandungen im Fernsehen und bei Privatradios hat er bei mir seine Glaubwürdigkeit verspielt.
SWR 4, das Großmutter, Hausfrauen und Krankenhausradio par excellence.

Es tut mir leid wenn ich das so direkt ausdrücke, aber die Bräsigkeit und Behäbigkeit, die Konzentration auf die schwäbische Seele (badische Angelegenheiten werden wohl von Auslandskorrespondenten bearbeitet) , schrecken inzwischen sogar meine knapp 70jährige Mutter ab, die eigentlich zur Zielgruppe gehört.
Von der ewig gleichen Musikfarbe (Kastelruther rauf und runter) mal ganz abgesehen. Nicht umsonst hat Harald Schmidt bei "Verstehen sie Spaß" mal Gisela Böhnke, die Moderatorin der Sendung "Sie wünschen-Wir spielen" als "beschränkte schwäbische Hausfrau" am Telefon ganz fürchterlich reingelegt.
Entschuldigung für die Abschweifung... soll nicht wieder vorkommen.