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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 9:55 
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Registriert: So Okt 08, 2023 9:33
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo liebes Forum,

ich habe eine grundsätzliche Frage wie man alte Röhrenradios fit machen kann für die heutige Zeit. Ist es möglich bzw. hat jemand von euch schon Erfahrung einen DAC mit Bluetooth an einen Eingang für Tonbandgeräte an eine Musiktruhe anzuschließen?

Etwas detaillierter:
Ich besitze eine Grazioso Raumklang-Musiktruhe S-4617-1, wofür ich ein neues Gehäuse bauen möchte um es modernen wirken zu lassen, aber mit alter Technik. Dabei habe ich mir die Frage gestellt, ob es möglich ist über einen DAC mit Bluetooth Musik z.B. von Spotify über den 3-Pol DIN (?) Eingang für Tonbandgeräte abspielen zu lassen? Hat da jemand von euch zufällig Erfahrung, oder ist so etwas überhaupt nicht kompatibel was die Stecker/Adapter anbelangt? Ich habe leider keine wirkliche Ahnung was Tontechnik anbelangt.

Viele Grüße,
Thies


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 13:57 
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Registriert: Mo Mär 27, 2023 14:56
Beiträge: 18
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Thies,
das ist möglich. Aber du solltest erst das Signal über ein Stereopoti ca. 10KOhm an den DIN-Eingang anschließen, um den Pegel an das Radio anzupassen.
Dabei einen UKW-Sender einstellen und die Lautstärke auf einen willkürlichen Punkt einstellen. Dann auf Tonabnehmer schalten und den Pegel auf die gleiche Lautstärke anpassen.
Wenn du das Poti nicht dauerhaft eingeschleift lassen willst , dann das Poti messen und durch eine Widerstandskombi ersetzen.
Das würde bei 1/8Watt Widerständen (4Stück) auch in den DIN-Stecker passen.

_________________
Gruß Der Hesse
der mit der Hexe tanzt
(Piaggio Hexagon180)


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 16:42 
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Registriert: Mi Jan 12, 2011 22:02
Beiträge: 907
Wohnort: Stolberg/Rheinland
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Thies,

zuerst habe ich mir die Frage gestellt, ob das Gerät Netztrennung hat. Laut Schaltplan bei Radiomuseum
https://www.radiomuseum.org/r/graetz_gr ... _4617.html
scheint dies wohl der Fall zu sein. Damit wäre schon einmal eine Grundvoraussetzung dafür erfüllt, dass man einen Bluetooth-Empfänger schadlos anschließen kann.

Dein Gerät hat wohl auch die dreipoligen DIN-Anschlussbuchsen für Plattenspieler (keramischer Abtaster) und Tonbandgerät. Oder liegt hier ein fünfpoliger Anschluss vor (Stereo)?
Letztere sehen so aus:
Dateianhang:
DIN-Buchse.jpg

Steckdose (Buchse) auf die Lötseite, Stecker auf die Stifte gesehen
Kontaktbelegung:
Vom Abspielgerät zum Radio:
2=Masse, 3 = linker Kanal, 5 = rechter Kanal

Vom Empfangsteil zu einem externen Schallaufzeichnungsgerät:
2 = Masse, 1 = linker Kanal, 4 = rechter Kanal

So ist jedenfalls die Norm; ob dein Radio-Gerät diese Norm einhält, musst du selber 'rausfinden.
Das müsste man wissen, um dir zu zeigen, welche Kontakte die zwei (oder drei) sind, die du verwenden wirst.

Hier schon einmal der Hinweis, dass der mittlere Kontakt (2) immer die gemeinsame Masse (Ground) ist, einer der äußeren Kontakte (1 oder 3) ist für den linken Kanal (oder beim Mono-Gerät der einzige Kanal), und (nur bei Stereogeräten vorhanden) 4 oder 5 für den rechten Kanal.

Auf der anderen Seite müsste man wissen, wie der Bluetooth-Empfänger sein Signal ausgibt.
Vielleicht mit folgendem Stecker?

Dateianhang:
audio_input_plug_P1080884bc.jpg


Oder so ähnlich, aber mit nur drei statt vier Kontaktflächen?
Jedenfalls hier schon mal der Hinweis, dass die dem Griff des Klinkensteckers nächste Kontaktfläche die gemeinsame Masse ist, die anderen beiden (bei drei Kontaktflächen) entsprechen dem rechten Kanal und dem linken Kanal.

Viele Grüße
Georg


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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 17:44 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Die Musiktruhe S-4617-1 ist ein Monogerät. Sie ist zwar für Stereo vorbereitet, das beschränkt sich aber auf ein zweikanaliges Lautstärkepoti, ein paar Umschaltkontakte und eine Anschlussbuchse für einen zweiten NF-Verstärker. Dieser ist nur sehr selten eingebaut.

Man muss also die beiden Stereokanäle der anzuschließenden Signalquelle mit zwei Widerständen zu einem Monosignal zusammenführen. Die Tonbandbuchse ist, wie der Fragesteller geschrieben hat, dreipolig. Die Einspeisung des Signals erfolgt an Stift 3. Stift 2 ist Masse.

Die Musiktruhe hat zwar Netztrennung, enthält aber den berüchtigten Entstörkondensator zwischen Netzeingang und Masse. Dieser leidet nach so vielen Jahrzehnten sehr wahrscheinlich an mangelhafter Isolation. Im Extrenfall liegt dann die volle Netzspannung auf dem Tonbandeingang. Um gefahrlos ein Zusatzgerät anschließen zu können, muss dieser Kondensator entfernt werden. Eine sinnvolle Funktioin hat er unter heutugen Bedingungen nicht mehr.

Bei dieser Gelegenheit sollten auch weitere Kondensatoren geprüft oder gleich erneuert werden. Die wichtigsten sind der Koppelkondensator vor der Endröhre und der Kondensator zwischen Anode der Endröhre und Masse, denn deren Defekt kann Folgeschäden verursachen: Überlastung wichtiger Bauteile, für die es teilweise keinen Ersatz mehr gibt.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 22:42 
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Registriert: Mi Jan 12, 2011 22:02
Beiträge: 907
Wohnort: Stolberg/Rheinland
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Danke, Lutz, für deine Ergänzung, dreipolig, nur Mono - das hatte ich nicht auf dem Schirm.
Gruß
Georg

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BeitragVerfasst: Do Okt 12, 2023 13:27 
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Registriert: So Okt 08, 2023 9:33
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Vielen Dank für die Antworten und die Tipps bezüglich der alten Kondensatoren.

Eine Frage ergibt sich bei mir noch in Bezug auf die Widerstände. Die Zusammenfassung der beiden Stereokanäle auf ein Monosignal mit Hilfe von Widerständen und die Anpassung des Pegels mit Hilfe eines Widerstandsnetzwerkes oder Poti bedingen sich ja gegenseitig?
Ist es also möglich die Widerstände für die Monozusammenfassung so zu wählen, dass auch der Pegel entsprechend passt?


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