Hallo liebes Forum,
Lang- und Mittelwelle bieten nach Einbruch der Dunkelheit viele Empfangsmöglichketen von Sendern aus dem Ausland, wenn man nur eine Außenantenne anschließen könnte.
Radios, die für diese Wellenlängenbereiche eine Ferritantenne eingebaut haben, aber keine Buchse zum Anschluss einer Außenantenne bieten (und die Lang- und Mittelwellenradios ohne Außenantennen-Anschluss haben praktisch alle eine Ferritantenne), kann man sehr wirkungsvoll rein induktiv über eine Spule mit der Außenantenne verbinden.
Wir benötigen dazu eine längliche Spule.
Für meine Zwecke habe ich 300 Windungen Kupferlackdraht auf einen Holzstab mit quadratischem Querschnitt (8 x 8 mm) und einer Länge von 10 cm verwendet.
Der eine Anschluss der Spule kommt an den Antennendraht, der andere an die Erde.
Nun bringen wir die Spule parallel zum oberen Gehäuserand des Radios. Meistens ist dort die Ferritantenne plaziert, so wie auf den folgenden Foto:
Dateianhang:
P1150170e.jpg
Die Spule habe ich mit Heißkleber in ein kleines Gehäuse geklebt, das aber für das Foto offen steht.
Das Gerät stammt aus 1982/1983 und hat einen Frequenzzähler, der auf Knopfdruck kurzzeitig die Empfangsfrequenz anzeigt. Ich liebe diese Geräte, weil endlich das Rätselraten um die Empfangsfrequenz beendet war, sie aber ansonsten rein analog sind. Der Frequenzzähler selber ist zwar digital und kann deswegen natürlich Empfangsstörungen verursachen, wird aber zum Empfang nicht benötigt; er dient ausschließlich der Anzeige der Frequenz und kann deswegen beim Hören ausgeschaltet bleiben, was sehr schön störungsfreien Empfang möglich macht.
Wie man sieht empfange ich gerade IRRS aus Italien auf 918 kHz, was durch die Frequenzzähler-Anzeige oben links angezeigt wird. Die rot leuchtende LED oben rechts zeigt an, dass das Signal kräftig ist. MWLIST.org gibt an, dass dieser Sender in Villa Estense (laut Ratzer.at in der Nähe von Padua) steht und mit nur 1 KW senden soll. Kaum zu glauben, dass mit dieser geringen Leistung des Senders ein guter Empfang hier in der Nähe des Dreiländerecks D-NL-B möglich ist.
Wer möchte, ist herzlich angeregt, das Gleiche auch einmal selber zu probieren. Ich finde es erstaunlich, wie viele Sender ich nun klar und deutlch hören kann. Dabei war es hier in meinem Fall egal, ob ich eine rein passive Drahtantenne und Erde anschließe, oder die Mini-Whip, welche ja eine Aktivantenne ist. Beides funktioniert gut.
Über eure Beiträge, am liebsten natürlich Erfahrungen mit eigenen Versuchen, würde ich mich freuen.
Gruß
Georg
_________________
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.
