Zitat:
Kann mir jemand erklären, wie das kommt? Schirmt das 2. Kabel des Dipol vieleicht den ersten irgendwie ab?
Hallo Ralph,
solch ein Effekt entsteht häufig bei kompletter Fehlanpassung.
Mit Anpassung ist dabei die (möglichst) gute Einhaltung des Wellenwiderstandes einer Antenne bei der Ankopplung der Antennenzuleitung gemeint. In diesem Fall 240 Ohm oder 300 Ohm. 240 Ohm war damals am Meisten verbreitet.
Mal angenommen, du hättest eine ideale, sehr gut abgestimmte Antenne, dann hätte die Antenne eine weitgehend lineare Empfindlichkeit über den gesamten Empfangsbereich (87 MHz bis 108 MHz). Die lineare Empfindlichkeit (Gewinn in dB) einer Antenne wird jedoch zunehmend schlechter, je weiter sich die Anpassung an den Wellenwiderstand entfernt. Die Empfinglichkeitskurve über den Empfangsbereich gesehen wird immer wellenförmiger.
Wenn du bei deinem Radio nur noch einen Stecker deines Antenenkabels in die HF-Buchse steckst, hast du sehr wahrscheinlich eine totale Fehlanpassung. Die Empfindlichkeit des eingebauten Dipols ist dann so wellig, das bei bestimmten Frequenzen der Empfang sehr gut ist, aber gleichzeitig, einige MHz davor oder dahinter sehr viel schlechter wird. In der Praxis sind die wildesten Effekte möglich. Die Ausbreitung der Funkwellen im Raum und die Reflexionen, die (fast) immer vorhanden sind, spielen ebenfalls eine erhebliche Rolle.
Meine Erklärung hier beschreibt nur ein typisches Verhalten basierend auf den Grundlagen.
War das einigermaßen verständlich?
Ich bin nicht unbedingt der beste Autor, wenn es um Erklärungen geht!
Gruß Jo