röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ein Bekannter brachte mir einen älteren Gitarrenverstärker von Fender mit diversen Defekten. Unter anderem ist eine der vier Endstufenröhren tot.
Er möchte alle vier Endstufenröhren erneuert haben und würde sich das auch etwas kosten lassen. Nur welche sollte ich optimalerweise verwenden? JJ, Tung Sol, RSD, Tesla, Sovtek, ...? Und könnt Ihr einen seriösen Lieferanten empfehlen?
Lutz
Hallo Lutz,
die 6L6GC sind recht unproblematische Lampen.
Für Gitarrenkisten nehme ich gerne die EH (Electro Harmonix) oder die Sovtek. Das sind beides Russen, stammen
nach meinen Informationen sogar aus dem gleichen Werk und sind wirklich sehr gutmütige Arbeitstiere.
Ich selbst beziehe meine Röhren seit gefühlten 100 Jahren bei "BTB".
Sowohl die Preise als auch der Service stimmen und der Inhaber (Michael Kaim) hat auch Ahnung von
den Dingen die er verkauft.
Um welchen Fender handelt es sich?Ich frage deshalb, weil die Endstufen der Fender "100-Watter" verschieden beschaltet sind. Bei manchen sind 470 Ohm
Schirmgitterwiderstände verbaut. Die auf jeden Fall raus und 1K rein!
Dann die Ug1.
Da sparen fast alle Hersteller, egal ob Fender, Marshall, VOX, Orange etc. an vernünftigen Einstellmöglichkeiten.
Einige Fenderkisten haben aber immerhin ein "Symmetriepoti" verbaut. Falls in dem vorhandenen Verstärker nicht vorhanden
würde ich das auf jeden Fall nachrüsten. Dann noch jeder 6L6 einen Kathodenwiderstand (10 Ohm) gönnen.
Da kannst Du dann schön den Ruhestrom kontrollieren / einstellen (35 mA, also 350 mV an 10 Ohm, bei ca. 420 V Ua sind prima).
Wenn Du mir die genaue Typenbezeichnung gibst kann ich Dir gerne (falls bei dem Typ nötig) die empfehlenswerten
Änderungen schicken.
LG
Micha
P.S.
bei den richtig alten Fenderkisten gibt es häufig einen ekligen Fehler. Das Montageboard wo die ganzen Widerstände und Kondensatoren verbaut sind wird "leicht leitend". Man kann zwischen den Lötstützpunkten relativ geringe Widerstandswerte
messen.