otello..
Hi Leute, hallo Welt, bin neu hier (erster Beitrag, au weia)
Hmm, ja, da blaue Leuchten..im Inneren des Röhrenaufbaus, beobachtbar durch die kleinen eckigen Stanzlöcher in den meisten Anodenblechen, so wie es sie bei fast allen El34, 36, 84, 86, 95 & co gibt (Die Löcher, n i c h t das Glimmen), das hatte ich, als ich noch aktiv Röhren-gebastelt & gebaut habe, öfters mal so zw. 1988 & 2005 an fertigen Industrie- aber auch an selbst gebauten Hifiverstärkern. Immer nur die Endröhren (Gleichrichterröhren kamen nicht vor)
Ich war anfangs ziemlich beunruhigt, hab dann aber ein wenig recherchiert, beobachtet, & nachgedacht. Ergebnisse?:
Es ist oft gefährlich!!!
Nun ja, der Thread oberhalb ist ja schon recht lang, & enthält ne menge Info, m.E. fast alles richtig (98%!)
Erstmal zur Erklärung des Phänomens:
1)Klar ist das eine Gasentladung!
2) klar passiert das nur, wenn das Vakuum nicht perfekt ist!
3) Es gibt keine Verstärkerröhren mit Schutzgasfüllung, das ist Unsinn!!!
4) Es kann durchaus Probleme geben dadurch! (durchs Restgas, durchs Elektroden-Ausgasen)
5) dies hängt wovon ab?:
nun, ganz klar:
a) wieviel Gas wird (woher? M.E. aus dem Anodenblech?) nachgeliefert?
b) Wie niederohmig ist der Gitterableitwiderstand?
c) Kathodenwiderstand ja/nein bzw. wie hoch?
d) Arbeitspunkt (vooor Auftreten des Phänomens) schon hart den den Grenzen oder mit Reserve?!
Der Wirkungsablauf , & auch der Grund, warum das blaue Leuchten m.W. immer innhalb des Röhrenaufbaus ist, ist nun folgender (Warum beschreibt den hier Keiner? Begreif ich n i c h t !, ist doch wichtig!)
so: Also, Restgase aus wahrscheinlich dem Anodenblech = Ionen!!!
a)Negative Ionen werden von der Anode aufgenommen, null Problemo! Im Extremfall etwas Rauschen?
b) Positive Ionen:
Je nach Menge & äusserer Beschaltung
-->>schneller, bis rasant schneller Röhrentod.
Muss ja. Die sausen nun ja zum Steuergitter, weil das am negativsten ist!
Das Steuergitter ist of recht hochohmig (bis zu 2.2 Megaohm!) mit oft Masse oder einer negativen Hilfsspannung verbunden, der Ionestrom erzeugt nun aber, ähnlich wie ein Gitteranlaufstrom (dürfte bekannt sein?!), nur aber ekeligerweise andersherum, einen Spannungsabfall am Gitterwiderstand. das Steuergitter wird nun mit Pech positiv?, & die röhre wird , zumal bei Null oder unzureichendem Kathodenwiderstand herrlich durchgehen, wie ein Rennpferd.
Sie wird sich durch ihren eigenen Vakuumfehler selbst kaputt machen.wie oben oft beschrieben!
Wenn es nicht passiert, hat man Glück, dass die näheren Umstände eben noch, mehr oder wniger knapp, zum stabilen Betrieb ausreichen. (Die Gasentladung selber ist ja nicht in sich schädlich

)
...
aber wie lange noch?
Im Grunde war bis ist es halt (bei der vermutlich inzw. nachgelassen habenden Quali, xxx & Co?, einiger Teile der Röhrenproduktion) ein gewisser Leichtsinn, die Anoden bis hart an die Glühgrenze auszureizen.
das geht nur mit exzellenten Qualitätsröhren!
Machte man früher in Ablenkröhren von TV`s grundsätzlich n i c ht, man blieb immer ca. 30 % darunter.
Weil die Induktivitäts-Schaltröhren mit Anodenspannung bis zu 7000 V ein exzellentes Vakkum brauchten, & Restgase aus Gittern & Anodenblech waren ein fettes TABU!
Die Bauteile wurden in der Fertigung solange geglüht (im Vakuum!) bis bei der erwarteten Betriebstemperatur in der zu fertigenden Röhre nichts mehr gegast hätte!!!
Auf den Getter kann man sich n i c ht verlassen, die positiven Ionen werden ja rasant von Steuergitter & Kathode angezogen, & werden den rettenden Getter wohl nie erreichen? (Anders Luft aus undichten Röhren)
Vlt. sollte man da auch bei Verstärkeranwendungen hin, dann würden 90% dieser Probs aufhören.
Auch kann manchmal der Gitterableitwiderstand niedriger dimensioniert werden (& auch mal ab und zu sicherheitshalber nachgemessen!) , evtl. müsste man dann gelegentlich mal ne Ecc83 gegen die deutlich niederohmigere Ecc81 "ersetzen", also hin zu einer eher besseren Röhre die Schaltung umkonstruieren. Die 81 verträgt deutlich niedrigere Gitter1-Widerstände an der Folgeröhre, weil: Sie ist wesentlich steiler bei fast gleichem müüü, (u= 60 oder 70 statt 100, s = 5,5 statt 1,6) mithin nur einen Bruchteil des Innenwiderstands (Ist intentionell eher ne HF/Zf-Röhre!) mit 1/4 Ri, erheblich! 15 KOhm statt 60 kohm...
Man kann nun also, bei fast gleichgebliebener Vorstufen-Verstärkung den Rg1 der Endröhre von z.B.1 Mohm auf 220 kohm senken & fährt seine teure?, seltene Endröhre so schon mal deutlich sicherer.)
Evtl. sollte überlegt werden, ob Stufen ohne nennenswerten Kathodenwiderstand nicht auch dahingehend umkonstruiert werden?
Fette Elkos (50-100uF) sind ja heutzutage spottbillig ggüber früher.
Man darf da nur nicht falsch = betribssicherheitsmässig leichtsinnig an Nostalgie kleben! Fortschritt, wo er hingehört! Betriebssicherheit geht (mir!) vor Original-ität?! Bei mir jedenfalls...

Ich will nen gut klingen Ver/Fair!stärker ja auch echt benutzen, auch im jahrelangen Mehrstundenbetrieb täglich.
m.f.G , otello aus HH an der E.
P.s. Bin aber leider schon 7 Jahre raus aus diesem herrlichen hobby, fang jetzt aber vlt. wieder damit an, schaun mer mal
