Die hier geführte Diskussion um Nutzen oder Nicht-Nutzen von Röhrenprüfgeräten ist in diesem Forum doch im Grunde genommen ein alter Hut. Ich persönlich habe früher auch unerschütterlich an die Messwerte meines W19S geglaubt und mir das Teil schon in den späten 80ern zugelegt, als es noch nicht so unverschämt teuer wie heute war. Ich arbeite immer noch sehr gerne damit, und wie auch die hier im Forum zu findende lange Reparaturstory zum defekten Instrument des Geräts belegt, möchte ich es nicht missen.
ABER:
das ist für mich quasi die Vorprüfung meiner Röhren. Die Gewissheit über deren Tauglichkeit schafft der Einsatz im Radio. Und selbst da gibt es, wie hier schon aufgeführt, natürlich Unterschiede bezüglich des Einsatzortes einer Röhre. Das kann selbst von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen.
Wie also vorgehen?
Alle meine Röhren sind mit W19S geprüft und werden entsprechend mit wasserfestem Filzstift (den man wieder entfernen kann) bezogen auf ihre Systeme markiert. Das gestattet eine Grobeinschätzung ("GUT", "MITTEL" "SCHLECHT"), wenn man denn ins Reparaturregal greift. Weggeworfen wird nur, was unrettbar defekt ist.
Ein Beispiel dazu: Hatte kürzlich in meinen 1957er "QUELLE 3D Breitform Luxussuper" noch einen Grundbrumm, den ich zunächst nicht fand. Übeltäter war die, übrigens auf allen Systemen mit sehr guten Werten geprüfte, EABC80. Diese Röhre wird nun nicht weggeworfen, sondern sie kommt mit einer entsprechenden Aufschrift in den Vorratsbestand. Greife ich nun im Ersatzfall nach einer EABC80, so weiß ich, dass selbige mal auffällig war, was aber in einem anderen Gerät nicht zwingend der Fall sein muss.
Soviel aus der Praxis für die Praxis. Ganz pragmatisch und emotionslos.
Gruß k.
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k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
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