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 Betreff des Beitrags: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Do Mär 08, 2012 18:40 
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Hallo,

folgenden Fall möchte ich einfach nur mal schildern, frei nach der Devise:
das ist mir ja noch nie untergekommen.

Also: bin seit 1976 Röhrenradiofetischist und habe, wie man leicht überschlagen kann, seither die eine oder andere Radioröhre besessen.

Nun also, als neueste Errungenschaft, einen maroden GRUNDIG 4097 vor einigen Wochen bei ebay für ! (in Worten: ein ) Euro gekauft.
Röhrenbestückung: ECC85, ECH81, EBF89, ECC83, EAA91, EL84, EM34.

Gehäuse schlecht, Rückwand fehlend, Röhren ECC83 und ECH81 fehlend, Rest vorhanden, Gerät schmutzig.

Chassis aufgebaut und in das gut erhaltene Gehäuse meines 4088 eingebaut (letzterer spielt bis heute nicht so, wie ich's möchte).
ECC85 gegen gutes Exemplar ersetzt, beide fehlenden Röhren eingesteckt, Kaskade für verlutschte EM34 gebaut, Gerät abgeglichen usw.

Ab ins Esszimmer damit.
Friede, Freude, Eierkuchen. Leistung und Klang gut. Zufriedenheit stellt sich ein.

Kleinere Nacharbeiten erforderlich, nichts Wildes. Das übliche Klangangleichen auf heutige Sendermodulation... bastel bastel. Viele Betriebsstunden vor Ort.
Leistung eigentlich ok., aber irgendwie das Gefühl, dass noch mehr gehen müsste.

Irgendwann mal, als das Chassis wieder auf dem Werktisch stand, einfach so die EBF89 getauscht (Intuition), und siehe da: Leistung nun schlechter :shock:
Hä? Die neu gesteckte Röhre war zwar gebraucht, aber von mir als "geprüft mit guten Werten" markiert, indes schlug das Magische Auge deutlich weniger aus.

Grübelgrübel, ....jeder normale Mensch hätte jetzt wahrscheinlich auf die im Apparat vorgefundene Ursprungsröhre rückgerüstet. ICH BIN NICHT JEDER ! Es obsiegte also die Entdeckerlust...

Also Bandfilter auf die "neue" EBF89 abgeglichen. HOLLA. Deutlich mehr Sender, als vorher :shock: .

Nun erste Ansätze eines geordnet logischen Vorgehens nicht mehr weiter unterdrückbar:
-> die im Apparat gefundene EBF89 auf W18N gesteckt. Grmblmmmpfff :wut: : keine Prüfkarte dafür.
-> Röhrentaschentabelle studiert, da Prüfkarte für EBF80 vorhanden.
-> Entscheidung: damit prüfen.

Prüfergebnis: Pentodenteil "geradesoebennochmitBauchschmerzen" verwendbar. Beide Dioden: fast keine RPG-Anzeige. Huch.

Hmmmmmmmmmmm. Sollte die falsche Prüfkarte das Ergebnis........???

PAPPERLAPAPP:

2 andere EBF89 mit der EBF80-Karte zum Vergleich geprüft: Erstklassige RPG-Anzeige.

Fazit:
die an für sich noch recht gut geglaubte EBF89, die beim Kauf im Apparat war, war mit ihren Dioden so tot, wie ich es noch nie bei einer Röhre dieses Typs erlebt hatte.

Merke: es gibt nichts, was es nicht gibt. Auch wenn es einem noch nie unterkam.

Wollte ich mal loswerden.

Gruß
k.

late edit: Tippfehler

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Zuletzt geändert von klausw am Fr Mär 09, 2012 9:43, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Do Mär 08, 2012 20:35 
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Hallo Klaus!

Fast genau das gleiche Problem hatte ich auch.
Bei den ersten Test funktionierte mein Nordmende Turandot auf UKW ganz gut. Auf L, M, K war tote Hose. Ich suchte an der Ferritantenne und an an allen andern möglichen Stellen - nichts. Dann fiel mir auf, dass da magische Auge auf den AM-Bändern reagiert, also mußte der Fehler "weiter hinten" liegen.
Irgendwie kam ich auf die Idee, die EBF89 zu tauschen. Und siehe da, sofort war Empfang auf allen AM Bändern da.
Danach kam die Röhre in den Tester: Die Pentode hatte noch gut 7 mA, aber beide Dioden waren tot.

Viele Grüße: Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Do Mär 08, 2012 21:10 
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Hallo,

ich weiß nun nicht wie andere das halten aber wenn ich schon ein RPG zu hause habe nutze ich es auch.
Ich prüfe bei allen Radios die ich bekomme grundsätzlich die Röhren ist meistens das erste was ich mache.
Was nichts taugt fliegt gleich weg.

Wobei man sagen muß auch ein RPG ist nicht fehlerlos.
Ich hatte etwa vor einem halben Jahr ein KB100 aufgebaut und die eingesetzte EL95 geprüft, von den Werten her sehr gut.
Gerät eingeschaltet und nichts tat sich in Sachen Ton.
Ich habe drei Stunden mit Messen und Fehlersuchen verbracht bis ich auf die Idee kam mal eine andere EL95 einzusetzten und siehe da das Gerät spielte hervorragend.

mfg Rema

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Do Mär 08, 2012 21:40 
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Hallo Rema. Nachdem Du so ueberzeugend aufzeigst, dass Du jede gebrauchte Röhre pruefts, moechte ich an dich die Frage richten:

Die EBF89 Dioden sollen einen typischen Id (Diodenstrom) von 0,8 mA ( 800 mikroamp) haben. Als Id max als Scheitelwert = 5mA.

Mit welchem Id wuerdest Du die EBF89 von <klausw> als unbrauchbar ansehen?

Im Radio muss die Signaldiode minimal –16 Volt fuer die EM34 bereitstellen.
Der Lastwiderstand besteht aus 150+ 330 Kohm = 480 Kohm
Um die –16 Volt als Gleichpannung zu erzeugen, muss ein Strom von 33,3 mikroamp. fliessen.

Also was muss sie am RPG zeigen um als verbraucht zu gelten.

Man braucht ja einen Wert um zu sagen: brauchbar oder nicht?

Ansonsten verstehe ich nicht, was Du da misst um zu einem Ergebnis zu kommen. Ich kann das leider (noch) nicht.

Johann


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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Fr Mär 09, 2012 8:34 
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Hallo!

Vor dem Problem der Brauchbarkeit der Dioden stehe ich auch immer wieder. Da ich kein richtiges RPG habe, sondern mit Hilfe eines Netzgerätes (350 V) für die Anodenspannung, eines Netzgerätes (30 V), einer Widerstand-Poti-Kasskade, eines Steckbrettchens mit 3 Röhrenfassungen und der Röhrendatenblätter prüfe, stehe ich bei den Dioden immer vor einem Problem. Hilfsweise prüfe ich mit einem Multimeter (Diodentest). Eine neue EBF89 hat 1,55 Volt, als gut sehe Röhren an, die noch mindestens 1,9 V haben. Das sind 20%. Bis jetzt ließ mich diese Methode nicht im Stich.

Grüße: Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Fr Mär 09, 2012 19:00 
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Hallo,

laut Prüfkarte sind die Dioden ab 0,2mA abwärts unbrauchbar, bis 0,3mA fragwürdig und ab 0,3mA aufwärts sind sie als gut anzusehen.
Die Übergänge sind natürlich fliessend die noch brauchbaren muß man halt ausprobieren.
Ich lege keine ungeprüfte Röhre in meinen Bestand, die nimmt nur unnötig Platz weg und zu dem weiß man nie genau über welche noch zu verwendenden Röhren man verfügt (man glaubt man hat unendlich viele Röhren die bis ans Lebensende reichen tja angeschissen in Wirklichkeit sind 60% der Röhren vielleicht Schrott)

Ich weiß man soll sich nicht blind links auf die Technik verlassen aber bei den Röhren die mir als verbraucht angezeigt wurden hat es bis jetzt immer gestimmt.

Ich persönlich hebe auch Röhren mit dem Ergebnis fragwürdig bzw. noch brauchbar auf die Röhren bekommen dann die Leute die eine Reparatur am liebsten geschenkt haben wollen.

mfg Rema

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Fr Mär 09, 2012 20:01 
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Hallo Rema.

Danke! Diese Grenzwerte kann ich als realistisch und aussagekraeftig ansehen.
Den die in Datenbüchern angebenen 0.8 mA gelten a. als typisch und b. bei fabrikneuer Ware.

Ich bin ja schon einige Tage im Geschaeft. 0,2 bis 0,5 mA bei den Vorgaben im RPg wie Spannung und Messwiderstand sind O.K.

EDIT: damit arbeiten Radios im AM- teil zu 100%

Im uebrigen sind Versuche die Dioden zu regenrieren etweder ohne Erfolg oder mit <tot> geendet.

Gruss johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Sa Mär 10, 2012 9:26, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Fr Mär 09, 2012 23:47 
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Hallo!

Würdet ihr mir verraten bei welcher Prüfspannung die 0,8 mA anliegen sollen? Dann könnte ich mir die hilfsweise Prüfung mit dem Multimeter sparen.

Viele Grüße: Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Sa Mär 10, 2012 6:07 
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Hallo

Prüfdaten laut Karte für die Dioden:

Uf: 6,3V~
Ua: 10V~

mfg

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 Betreff des Beitrags: Re: Völlig verbrauchte EBF89
BeitragVerfasst: Sa Mär 10, 2012 9:03 
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Hallo Frank.

Wenn Du die Angaben von Rema unkritisch oder in Unkenntnis der Elektronik anwendest, kannst Du gleich die Abfallkiste bereitstellen fuer deine Prueflinge.

Im RPG werden die 10Volt ~ natuerlich ueber einen Vorwiderstrand an die DIODE gelegt.
Ohne ist die sofort tot!
Jede LED oder Z- DIODE, oder Glimm-Stabi wird, weil muss, ueber einen Vorwiderstand betrieben.

Wenn Du die 10Volt ueber 10 Kiloohm anlegst, koennen maximal 1 mA als Strom auftreten.
Das musst Du mal testen, oder Rema sollte Dir der Rvor aus seinem RPG nennen.



johann

.


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