Hallo,
ich habe das Gerät auch seit ca. 30 Jahren in meiner Sammlung. Es ist problemlos aufgebaut, hat aber einige Kondensatoren, die UNBEDINGT ersetzt werden oder für den Anfang zumindest ABGEKNIPST werden müssen:
1.) Dies sind der "250"pF, bei dem im Schaltplan "LA" steht -> Das ist eine Netzantenne ("Lichtnetzantenne"), die immer dann zugeschaltet ist, so lange keine externe Antenne in die Antennenbuchse gesteckt ist. In der Antennenbuchse findet sich nämlich ein Schaltkontakt. Weg mit diesem Kondensator, er ist alt, morsch und hängt, wie gesagt, direkt an der Netzspannung.
Dazu gleich noch ein Hinweis: Du wirst im Gerät Kondensatoren finden, wie eben diesen genannten, die nicht mit "pF" (also "Picofarad") beschriftet sind, sondern mit "cm". Das ist eine alte Bezeichnung auf Kondensatoren. 1 pF entspricht in etwa 1 cm, der genaue Umrechnungsfaktor ist hier unerheblich. Wenn also der Kondensator, von dem ich oben sprach, mit "250 cm" gekennzeichnet ist, so könnte man ihn durch einen neuen mit 250 pF ersetzen. Dies nur enbenbei erwähnt.
2.) Als zweites siehst Du im Plan 2 Kondensatoren am Trafo, jeweils 10 nF. Diese sind in aller Regel auch morsch und killen Dir den Trafo.
Beides, was ich hier gelistet habe, brauchst Du nicht für Probeläufe und weitere Tests, da die Bauteile nicht zwingend für die ordnungsgemäße Funktion des Geräts sind.
Röhren: AF 7, AL4 und RGN 1064 (die recht einfach durch eine AZ 11 oder eine AZ 1 ersetzt werden könnte) sind an für sich problemlose Kandidaten, es lohnt sich aber, wenn man das Gerät länger behalten möchte, sich ein wenig Ersatz auf Vorrat zu legen.
Weiterer Tipp: Manche der Geräte sind mit einem so genannten Sperrkreis ausgestattet: der sitzt, von hinten gesehen, links und ist in 2 Bananensteckerbuchsen auf der Oberseite des Chassis eingestöpselt. Fehlt dieser Sperrkreis, so muss in diesen beiden Buchsen eine Kurzschlussbrücke sitzen, da sonst die Antennenleitung nicht an den Spulen ankommt.
Wesentlicher Hinweis: Der Lautsprecher dieses Geräts ist, zeittypisch, anders aufgebaut, als bei heutigen Geräten. Er hat keinen Permanentmagneten, sondern funktioniert elektromagnetisch. Das heißt, dass um den Eisenkern des Lautsprechers eine Spule mit extrem vielen Windungen dünnen Drahtes liegt, die intakt sein muss (!), damit das Gerät funktioniert. Leider ist sie bei Geräten dieser Bauserie öfter durchgebrannt, was für den Normalreparateur ein erhebliches Problem darstellt. Diese "Spule" sieht man im Schaltplan zwischen den beiden gezeichneten Kondensatoren von je 6 µF. Sie sitzt, wie gesagt, am Lautsprecher und ist über den runden "Bürzel" des selbigen gewickelt, man sieht in den Ausschnitten des Eisenbürzels die Wicklung.
Gruß k.
_________________
k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
Zuletzt geändert von klausw am So Apr 14, 2013 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
|