Für die EL11 wird eine Anodenspannung von 250Volt und ein Aussenwidertand von 7kOhm angegeben. Daraus ergibt sich der Anodenstrom von knapp 36mA im Arbeitspunkt. Der Kathodenspitzenstrom wird mit 55mA angegeben, woraus sich nach Abzug von 4mA Schirmgitterstrom ein max. Anodenstrom von 51mA ergibt - mehr "schafft" also eine intakte EL11 meiner Ansicht nach nicht.
Das Funke RPG W19S testet die EL11 zwar "nur" bei 200Volt Anodenspannung auf Emission bei Ug1/k=0Volt, der Anodenstrommessbereich geht bis 50mA.
Daher habe ich eine ganz andere Vermutung: Schlechtes Vakuum. Diese Vermutung mache ich daran fest, dass ich bereits mehrere Röhren mit exorbitantem Anodenstrom hatte und dabei im Innern sehr "interessante" Leuchterscheinungen zeigten. Im Gerät funktionierten diese Röhren extrem schlecht, wie diese EL84:
Dateianhang:
EL84_extrem_002a.jpg
In einem finalen Experiment brachte diese Röhre es fertig, eine 60-Watt-Glühlampe mit einer Halbwelle (wie ein Gleichrichter) zu hellem Leuchten zu bringen, das Wattmeter stieg dabei auf 40Watt!!
Wenige Wochen später war es dann endgültig vorbei, die Röhre zeigte dann keinerlei Emission mehr. Nebenher konnte ich beobachten, dass der Heizstrom nun auch allmählich zunimmt und die gewohnte Rotglut der Kathode nicht mehr ganz erreicht wurde. Zu meiner Verwunderung war das Getter jedoch noch unauffällig.
Ebenfalls "lustig" war diese EF41 anzuschauen:
Dateianhang:
EF41_extrem_001a.jpg
Auch hier stieg der Anodenstrom zunächst immer weiter an, im Radio (ZF-Verst.) sorgte sie für einen grottenschlechten Empfang. Erstaunlich, dass damit überhaupt noch etwas herauskam....