Hallo zusammen,
gestern nachmittag war ich im
Bakelitmuseum in Kierspe im Sauerland.
Das ist sehr zu empfehlen, wenn man mal in der Gegend ist. Mein Kollege und ich wurden kompetent von Herrn Finke, dem dort zuständigen Heimatpfleger, durchs Museum geführt.
Es ist schon erstaunlich, was alles aus Bakelit gebacken wurde. Natürlich nicht nur Radiogehäuse, sondern auch Verteilerkappen (ja, genau diese braunen Dinger!), Staubsauger, Aschenbecher, Schalen, Telefone, Rasierklingenschärfer, Handpumpen, Verschlüsse für Granaten und und und ... Vor allem natürlich Schalter, Steckdosen und Isolatoren, übrigens auch Leiterplatten (wie Pertinax). Ebenfalls in Kierspe befindet sich das Industriemuseum
Schleiper Hammer, in dem u. a. gezeigt wird, wie Bakelit gebacken wurde. Das steht als nächstes auf meiner Liste.
In den ersten 40 Jahren wurde das Bakelit in Berlin produziert. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges verlegte man die Produktion nach Iserlohn-Letmathe. Das hat da immer schön gestunken

. Ab Ende der 50er Jahre gab es auch ein Werk in Duisburg. Ihr könnt also am Alter Eurer (westeuropäischen) Bakelit-Radios erkennen, woher das Rohmaterial stammt.
Bakelit - auch: Phenol-Formaldehydharz - wird übrigens heute, über 100 Jahre nach seiner Erfindung, immer noch hergestellt.
Wer mal auf der Durchreise über die A45 (Sauerlandlinie) fährt, kann Kierspe ganz gut erreichen. Von der Ausfahrt Meinerzhagen sind es zum Bakelitmuseum ca. 8 Minuten. Es hat grundsätzlich mittwochs von 15 bis 18 Uhr offen. Wie Herr Finke uns zugesichert hat, können auch problemlos andere Termine vereinbart werden. Der Kontakt steht auf der [
Homepage.
Gruß, Frank
Ich habe das Thema mal in die "Grundlagen" gesetzt. Grundlagen müssen ja nicht immer was mit Elektronik zu tun haben.
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Die nächsten Termine • Versender von Elektronik und DampfradiobedarfEs muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.