Hallo Andy,
Zitat:
.. Spannung verdoppeln?
Genau das.

Arbeitspunkt 12 V bei 1,2 mA bedeutet, daß bei 12 V Anodenspannung 1,2 mA in die Anode fließen. An dieser Stelle machst Du einen Punkt (hier schwarz) in das Ausgangskennlinienfeld.
Die Röhre kann nun je nach Gitterspannung mehr oder weniger Anodenstrom fließen lassen. Weil der Lastwiderstand in Reihe zur Anode liegt, fällt an ihm auch entsprechend mehr oder weniger Spannung ab, und damit schwankt auch die Anodenspannung in Abhängigkeit vom Anodenstrom. Die Arbeitsgerade stellt diese Abhängigkeit dar.
Je kleiner der Widerstand, desto steiler die Arbeitsgerade. Die rote und die blaue Gerade haben dieselbe Steigung und stehen daher für denselben Lastwiderstand: 10 kΩ. Die Position dieser Gerade ist von der Betriebsspannung abhängig. Bei Deiner roten Arbeitsgeraden wäre die Betriebsspannung 12 V, die Gerade würde aber nicht durch den gewünschten Arbeitspunkt gehen. Also verschiebt man diese Gerade nach oben bis zu diesem Punkt und liest unten - wo die Arbeitsgerade die 0-mA-Linie schneidet - die erforderliche Betriebsspannung ab.
Ich habe noch ein grünes Geradenstück dazugemalt, das durch denselben Arbeitspunkt geht, aber diesmal für einen 5kΩ-Widerstand; erkennbar an den Eckwerten 36 mA und 18 V. Je kleiner der Lastwiderstand, desto kleiner ist also die notwendige Betriebsspannung.
Der Innenwiderstand der Übertragerwicklung, die Henning meint, ist noch wesentlich geringer, so daß Du mit wenig über 12 V auskommst. Die Arbeitsgerade ist dann fast senkrecht.
Gruß, Frank
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