Hallo,
der Innenaufbau ist besser geeignet, denn es gibt viele Röhren mit einer bestimmten Baugröße, teils toleranzbehaftet und russische...amerikanische... Pendants haben ggf. andere Abmessungen trotz identischen Innenaufbaus (EABC80 und amerikanisches Äquivalent) Natürlich ist eine EL84 größer als eine EF80 und die größer als ECC... Ich würde die Baugröße aber nur ganz grob und für Zweifelsfälle als Anhaltspunkt nehmen, niemals als eindeutiges Zuordnungsmerkmal !
Mit den anderen Zuordnungen kann es aber nat. auch Schwierigkeiten geben. Es gibt aber viele Röhren mit einem "sehr typischen" und teils spezifischen Innenaufbau, nur ein paar Beispiele:
- bei magischen Augen ... ... kleiner Spaß zu Beginn - DY86: nahezu 100% spezifischer Innenaufbau, keine Verwechselungsmöglichkeit ... andere DY haben anderen Innenaufbau... hier wäre aber auch ein Irrtum unschädlich, da oft kompatibel. - (E)ABC...: drei Systeme nebeneinander - E/PCL85... Triode neben der Pentode baulich "kleiner", ähnlich bei ECL82 (?) - ECC xy: schon schwieriger, die beiden Trioden sieht man schon recht gut, aber die Nummer... kleiner Hinweis über Anschlußweise der Heizung, ich würde aber Unterschied ECC82/83 nicht ohne Weiteres erkennen...
Beim JOGI (Jogis Röhrenbude) gibts gute Beschreibungen und Fotos zu vielen Röhren, da kann man auch mal nachsehen... Ansonsten Makrofotos von allen Seiten anfertigen und nachfragen, es gibt geübte Techniker, die sehr viele Röhren anhand der Optik zuordnen können, ich kenn auch ein paar, aber würde mich nicht unter "Experte" einordnen ^^ ... da hab ich ganz andere Kaliber kennengelernt.
Ein weiteres wichtiges Indiz ist ein sog. "Ätzcode" im unteren Sockelbereich, bei bestimmten Herstellern sehr gut... Ich frag mich eh, warum das nicht alle standardmäßig gemacht haben, aber Röhren waren ja rel. billige Massenware, besonders in der Zeit der Miniaturröhren.
Desweiteren kann man die Zuordnung der Anschlüsse zu den Systemen in vielen Fällen recht gut erkennen und so das Sockelschaltbild aufnehmen, was die Zuordnung weiter erleichtert.
Schließlich kann man die Art der Heizung und damit den ersten Buchstaben (bei Röhren mit europäischer Bezeichnung) bzw. Heizspannung...Heizstrom mit einem Regelnetzteil ermitteln, dabei ist nat. Vorsicht geboten ! Unterscheidung zwischen E.., P..., und U... ist durch langsames Steigern der Spannung, Beobachten des Stromes nach dem Erwärmen (! Kaltwiderstand überwinden!!) möglich. ACHTUNG: Vorher absichern, daß es keine D-Röhren sind !! DY86 ist sehr gut optisch zuordnbar, Batterieröhren haben ebenso charakteristische Optik und oft einen von oben nach unten gespannten "Einzelheizfaden", der oft bei 1,5V sichtbar leuchtet (oft aber auch unsichtbar!!)
In einigen Fällen wird man trotz der vielen Möglichkeiten eventuell im Dunklen bleiben, z.B. ist das möglich bei EF80/183/184 mit der typischen gelochten Außenabschirmung. Oft deutet diese auf EF183/184 hin, ich hab aber auch schon EF80 damit gesehen. Den Unterschied zwischen EF183 und 184 könnte man aber durch Kennlinienaufnahme ermitteln ! Aber das wäre so ein Beispiel, wo alles "optische" von außen versagt, weil man das Regelgitter (unterschiedliche Steigung) nicht von außen sehen kann. Da würde nur der Ätzcode oder nähere el. Untersuchung helfen können.
Gruß Ingo
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