Dampfradioforum

Guten Tag liebe Forengemeinde.Aktuell habe ich 3Röhrenradios welche ich gerne wieder funktionstüchtig machen möchte.Dabei steht auch im Vordergrund meine bescheidenen Kenntnisse in der Elektronik zu verbessern, da mich diese Technik besonders Röhren schon immer fasziniert hat.Über jeden Tipp und Hilfestellung bin ich da sehr dankbar und froh in diesem Spezialistenforum um Rat zu fragen.
OK jetzt zu meinem Anliegen.Bin momentan eine Bestellisten am anfertigen und bei ATR auch schon größtenteils fündig geworden.Jedoch ist bei einigen Kondensatoren der Originalwert wohl nicht zu 100% zu beschaffen.
Kann ich anstatt 5000pf auch 4700pf verwenden oder bei 0,05 auch 0,047? Wirkt sich der meiner Meinung nach geringfügige unterschied nachteilig auf den Strom aus?

Dann Frage zum Gleichrichter.Verbaut ist schwarze AEG Röhre mit 4 Drähten.Auch falls er momentan noch geht würde ich Ihn gern ersetzen.Jetz hab ich da bei ATR so'n Minnie Teil mit 4 Beinen gesehen.Nennt sich auch Brückengleichrichter.Kann der den dasselbe wie die riesige Röhre?Wie ich gelesen habe muß man da dann mit wiederständen den Ausgangsstrom wieder neu anpassen.Welche Wiederstände wegen der großen Wärme sollte man da nehmen Keramik oder normale.
Dann gibt es noch die Möglichkeit mit den 4 Siliziumdioden wobei da natürlich auch mit Wiederstand angepasst werden muß.Würde dann die Ersatzschaltung gern in den originalen AEG Becher einbauen.Wie könnte dann die Wärme abgeführt werden?Einige von Euch haben diese Umbauten ja schon realisiert gibt es da den Erfahrungswerte was den Wiederstand angeht.Dann könnte ich da auch schon verschiedene Werte bestellen und später ausprobieren.Ok das wärs fürs erste Mal, aber mit Sicherheit werde ich noch öfter nachfragen.
Danke und Gruß Stefan

Hallo Stefan,
da es die alten Werte nicht mehr gibt, weil diese Standardisiert wurden, nimmst du natürlich diese. Wichtig bei den Kondensatoren für die Röhrenradios, das diese eine Spannungsfestigkeit von mind. 400 V und weil der Preisunterschieb bei den nächst höheren mit 630V gering ist, nimmst du dann diese.
Die alten Selengleichrichter sind keine Röhren und ihr Ersatz erfolgt durch die heutigen auf Siliziumbasis hierbei unterscheiden sich diese in der Bauart als Einweg oder Brücken Gleichrichter und in der max. Anschlussspannung und den Ausgangsstrom. Die Minimum Vorgaben stehen oft im Schaltplan, der Ersatz aber kann auch durch die mit höheren Werten erfolgen.

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen

Hallo Stefan,

das mit den Kapazitätswerten geht schon in Ordnung so und liegt normalerweise noch innerhalb der Toleranz. Wichtig ist nur, daß die Spannungsfestigkeit der neuen Kondensatoren gleich oder höher ist. Wenn Du bei ATR bestellst, rate ich gleich einheitlich zur 630 Volt Version. Damit bist Du für die meisten Anwendungen gerüstet. Ausnahmen, die eine höhere Spannungsfestigkeit als 630V Gleichspannung erfordern, finden sich manchmal in der Nähe von Ausgangsübertragern und an der Netzspannung sind nur sogenannte "X" oder "Y" Kondensatoren zulässig.

Wenn der Selengleichrichter noch die geforderte Ausgangsspannung bringt und nicht übermäßig warm wird, würde ich ihn nicht ersetzen. Ich bin über jeden Selengleichrichter froh, der noch funktioniert, erspare ich mir damit doch das ganze Brimborium mit der Anpassung der Anodenspannung. Als Ersatz für den Selengleichrichter kannst Du sowohl einen Brückengleichrichter als auch einzelne Dioden nehmen, vom Strom sollte das kein Thema sein, Du mußt nur auf möglichst hohe Spannungsfestigkeit achten. Der erforderliche Vorwiderstand liegt meist so zwischen 82 und 150Ohm und kann halt nur im Betrieb ermittelt werden. Meistens verbaue ich einen 11Watt Keramikwiderstand (oder zwei davon in Reihe oder parallel) im Gleichrichterbecher, manchmal paßt aber auch so ein Widerstand mit Alukühlkörper irgendwo am Blechchassis besser. Das kommt ganz aufs Radio und die Einbauverhältnisse an.

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Viele Grüße,
Günter

Super Danke Fritz und Günter für Eure schnelle Antwort.Ein Problem habe ich aber noch.Leider könnte ich bisher keinen Schaltplan im Netz finden auf dem man die Spannungswerte und Bauteilkapazitäten richtig lesen konnte.Kommt mir so vor als wenn die 3-4 Mal kopiert wurden und alles verschwimmt.
Dann stehen manchmal 2 Werte für Strom und Ampere da.Welcher ist den dann der Richtige?
Kann mir Jemand mit einem Schaltplan helfen auf dem man die Werte lesen kann?
Wäre für ein Graetz Musica Graetz Sinfonia 422 und ein Nordmende Elekte 58
Danke und Hellau oder Alaaf

Moin Stefan,

die Schaltbilder und Abgleichanleitungen für beide Geräte sind als PDF´s in guter Qualität bei der "Elektrotanya" abrufbar. Bei Nordmende stehen die Meß-Werte in gestrichelten Kästchen für die Schaltstellung Mittelwelle, die in den ausgezogenen (komplett gerahmten) Kästchen für die Schaltstellung UKW.

Viele Grüße und helau


andreas

Hallo Stefan,
ich würde beim Selengleichrichter bleiben; neue Exemplare in Militärqualität findest du bei https://www.die-wuestens.de/
Schaltpläne gibts auch bei https://www.nvhr.nl/frameset.htm?&ContentFrame

Beste Grüße
Klaus

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Kaum macht man mal etwas falsch ist das auch wieder nicht richtig; Klaus