Guten Morgen Denis,
bei meinem Grundig war z.B der komplette Tonkopfträger zerbröselt.
Und der Umschalter für die Geschwindigkeit. In ganz viele kleine Teile.
Reparaturen, die man ohne ein Originalteil und entsprechende Kenntnisse samt Gerätepark zum Einmessen selbst nicht mehr ausführen konnte.
Also Totalschaden. Da war das Gerät gerade einmal zwanzig Jahre alt.
Ich habs dann damals konsequenterweise auch entsorgt.
Aber streng genommen war das von der Haltbarkeit auch schon gut, wenn man das in Relation zu einem heutigen Toaster oder I-Phone setzt. So ein Wickler ist ja eine doch deutlich komplexere Maschine und kein Mensch hatte beim Kauf damals ernsthaft erwartet, daß das Tonbandgerät nach zwei Jahrzehnten immer noch dudelt.
Grundig-1985 hat geschrieben:
Mein Kassettendeck (CF 21) ist ein Gerät der FineArts-Serie - ich bekam es 1998 zum Geburtstag - es funktioniert noch immer einwandfrei.
Das freut mich für Dich.
Ich hab hier mehrere Sprachlabor-Kassettenrekorder von Quelle aus dem Ende der 60er Jahre , die bis zum heutigen Tag einwandfrei laufen. Mit dem allerersten Riemensatz. Alle.
Keine Ahnung, wer damals die Dinger dem Versandhaus zugeliefert hat. Höchste Haltbarkeit war sicher nicht die Vorgabe des Einkäufers. Da kann man einfach auch mal Glück haben.
Was die FineArts-Serie angeht:
Ganz tolle Geräte, die klanglich auf höchstem Niveau spielen (wie die Philips Laboratories Serie) und mit denen man das altbackene Hosenträger-Image abstreifen wollte. Ist aber leider nicht gelungen, weil bei dem Ruf einer Firma auch noch andere Sachen mit reinspielen.
Aber da durfte man mal so richtig zeigen, was man konnte, wenn man gelassen wurde.
Darüber hinaus waren auch diese Geräte klangoptimiert, aber ebenfalls nicht für eine Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten ausgelegt. Das ergibts sich im Nachhinein eher zufällig, weil man da sicher auch nicht die billigsten Komponenten verbaut hat.
Ich z.B. würde mir keinen Volkswagen kaufen, weil da Preis und Leistung in keinem guten Verhältnis mehr stehen.
Zu viele Features machen Autos fett und teuer und das Allermeiste davon brauch ich nicht.
Aber ich hätte nie ein schlechtes Gefühl, mit irgendeinem Volkswagen auf große Fahrt zu gehen.
Deswegen halte ich es nicht für ein Zeichen souveräner Urteilsfähigkeit, sich so bedingungslos "pro" oder "kontra" zu einer Marke zu stellen. Da verliert man sehr schnell an Glaubwürdigkeit, wenn andere merken, daß man alles nur durch die Markenbrille sieht.
So wie bei der Äppelfanboytruppe, die jahrelang auf Knien um Steve Jobs herumgekrochen ist, weil sie sich mit ihrem inkompatiblen und absolut unintuitiven Krempel für was ganz Besonderes hielten.
Und mehr werde ich hier auch nicht mehr schreiben, um den tollen Bericht von JohnD, den er hier abgeliefert hat, nicht mit kleinlichen Disputen zu verwässern.
Dafür aber bedanken tue ich mich bei ihm aber eben doch noch schnell.
