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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 1:11 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo Leute,

Ich habe neulich einen Stapel von 48 schönen Schellackplatten (eigentlich die allermeisten richtig gut erhalten) von einer guten Freundin geerbt.
Das Problem ist, einige der Platten haben Stockflecken... Es ist kein dicker Schimmel, aber eben doch ein wenig angegammelt...

Ich möchte die Platten im Wesentlichen auf meinem Graetz Potpourri abspielen. Das Gerät ist top in Schuß, frisch restauriert und wohl auch frei von Schimmelproblemen.

Durch diverse Warnungen bezüglich "infizierter Geräte" hab ich nun etwas Schiß wegen den Schimmelsporen... Ich vermute ja, daß der Schimmel nicht mehr wieder kommt und vielleicht alles okay ist, wenn ich ihn so gut das geht beseitige und dann die Geräte und Platten grundsätzlich an einem trockenen Ort lagere... Ich habe einige Möbelstücke, die auch schon mal angeschimmelt waren (leichte, weiße Stockflecken), und seit ich aus der feuchten Bude ausgezogen bin und die Sachen gereinigt habe, hatte ich keine Probleme mehr damit.

Bei den Platten hab ich folgende Idee:
Im Freien erstmal den Staub möglichst runterbürsten, mit einem Haarpinsel geht das ja ganz gut.
Danach die Platten mit einem mit destilliertem Wasser angefeuchteten Tuch, dem ich evtl. einen Tropfen Mirasol (das ist ein Netzmittelbad aus dem Fotolabor, das nebenbei antistatisch und fungizid wirkt und wohl so gut wie keine Rückstände hinterläßt) abwischen und anschließend mit einem Mikrofasertuch trocken reiben.

Ich habe hier auch 2 Tefifons, die beide leichten Ansatz von Stockflecken / Schimmel haben...
Für wie nötig haltet Ihr da richtige Vorsicht und z.B. separate Lagerung in einem anderen Raum? Oder haben die Gehäuse praktisch Schrottwert, obwohl ansonsten noch eigentlich recht gut erhalten?

Es gibt ja auch so Schimmel-Stop-Spray (z.B. Malerud Schimmel Stop) Bringt es etwas, die Oberflächen (ist ja in der Regel im Inneren, z.b. an den Schallwänden) mit so etwas zu behandeln? Evtl. leichtes Auftragen mittels Lappen an den befallenen Stellen?

Daß ich an die Schellacks mit sowas nicht rangehe versteht sich natürlich von selbst :wink:

Über eure Meinung würde ich mich freuen!
Thänx, Sascha


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 1:46 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Also dem Schallplattenmaterial selbst... kann Schimmel nichts anhaben.
Ein angeschimmeltes Label ist natürlich optisch hin. Der Platte isses Banane. Der Musik auch. :D

Schellackplatten kann man gut mit destilliertem Wasser und gutem Spülmittel reinigen, das löst auch den Schimmel, und gut is.

Die chemische Keule würde ich keinesfalls schwingen, das wäre "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben".
(Sprichwort; Beelzebub: anderer Name für den Teufel)
Gehäuse mit Schimmel... da würde ich nur mit dem Lappen und warmen Seifenwasser rangehen- sooft Sie wollen, danach im warmen Raum trocknen lassen (aber nicht direkt auf dem Ofen !) wenn sichtbare Flecken bleiben (das dürfte die rohe, helle Holzoberfläöche innen betreffen), ist das der Schönheit abträglich, ggf. kann mit entsprechender Vorsicht (Schimmelsporen können ins Holz eingedrungen sein, also z. B. feucht schleifen, Absaugung, etc.) mit üblichen Holzbehandlungsmethoden (Furnieren, Beizen, Lackieren) korrigiert werden.

Schimmel ist äußerst gesundheitsschädlich, solange präsent, und versteckte Nester in Wohnräumen, denen man ja u. U. lange Zeit - vielleicht unbemerkt- ausgesetzt ist, können schon sehr krank machen (in der Verwandtschaft erlebt), aber Angst ist unnötig, nur gehöriger Respekt, und entsprechender Umgang. Die geringen Mengen, die in Radios, auf Ihren Platten, o. ä. auftreten könnten, da wird Vollschutz mit Maske i. d. R. nicht nötig sein. Wenn man nicht die Schimmelsporen mit Drahtbürste oder Schleifpapier so richtig aufscheucht, sondern eben gründlichst abwäscht, ist es auch gut.

Edi


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 7:44 
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Registriert: Do Aug 19, 2010 21:51
Beiträge: 417
Wohnort: Barsinghausen
Bei trockener Entfernung des Schimmels würde ich mit zumindest einen simplen Mundschutz umbinden. Schon, weil das Zeug ja zumindest unappetitlich ist.

Sollte ein gewöhnlicher Staubsauger Anwendung finden, muss dieser unbedingt zuverlässige Filter besitzen, die Sporen bekommen sonst ein kostenloses Flugticket.

Gereinigte Holzoberflächen auf Gehäuse - Innenseiten lassen sich zweckmäßig mit Sperrgrund verschießen, gut aussehen wird es auch noch.
Die Schellacks halte ich für unkritisch, nasser Reinigung würde ich aber - wie die Vorredner - den Vorzug geben.

VG Jochen

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ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 8:50 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Ich hatte mal ein Radio , welches auch mit Schimmel "versorgt" war.
Also gehabt schon einige, aber das habe ich restauriert :mrgreen: .

Da bin ich dem Schimmel mit Spiritus zu Leibe gerückt. Hat zumindest hier funktioniert, muß aber keine Allheilmittel sein. Danach habe ich das Innere mit so einem Schimmel-Ex aus der Drogerie ausgesprüht.
Es war danach Ruhe für Jahre.
Einfach mit Mundschutz und Handschuhen (keine Wolle :wink: ) dabei arbeiten. Ist appetitlicher.
Lappen mit Spiritus tränken und mehrmals auswischen. In den Ecken mit Pinsel arbeiten. Danach richtig trocknen lassen. Am nächsten Tag wiederholen. Anschließend mit dem Schimmel-Ex arbeiten.
Das ganze würde ich nicht im Wohnbereich machen.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 10:52 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo Leute!

Danke für die vielen nützlichen Tips!!
Ihr habt mir bereits ne Menge weitergeholfen.

Ich werde die Schellacks also wie geplant feucht reinigen. Und dann auch mal berichten, wie das mit dem Mirasol klappt (ich habe einfach das Gefühl, daß es die bessere Alternative ist zu Spüli, in dem ja noch irgendwelche Duftstoffe etc. zugesetzt sind). Grundsätzlich ist es aber was Ähnliches. Interessanterweise bin ich beim googeln nach Mirasol als erstes auf ein Hifi-Forum gestoßen, wo so High-End-Freaks ihre Schallplatten damit reinigen. Scheint also nicht die allerschlechteste Idee zu sein.. :wink:
Allerdings sollte ich vielleicht zunächst mal an einer defekten Platte mit dem Mirasol-Konzentrat checken, ob es das Schellack nicht doch anlöst... Wäre ja möglich, daß da ein Alkoholzusatz mit drin ist...

Die Label der Platten sehen alle unversehrt aus, ich werde die trocken abwischen und gut iss...

Bei dem Tefi werde ich also auch mal dem Pilz zuleibe rücken. Ich denke, gerade die Umgebung der Lautsprecher sollten frei von Sporen sein, denn so ne schwingende Membrane ist vermutlich eine mindestens genauso wirksame Sporen-Schleuder wie ein Staubsauger ohne passenden Filter. Die Idee mit dem Sperrgrund im Inneren der Geräte erscheint mir auch sinnvoll! Ich werde das mal ausprobieren.
Ich habe bei diesem Gerät die Stockflecken an den Schallwänden der Hochtöner; diese sind auf kleinen Holzplatten verschraubt, die dann wieder von innen ins Gehäuse geschraubt waren. Dazwischen saß Schimmel (schlechter Luftaustausch). Die Membranen selbst sehen unversehrt aus.

Ich hatte übrigens auch schon massive Probleme wegen Schimmel in der Bude - damals, Schwarzschimmel direkt neben dem Bett, den ich nicht gesehen habe :angry:
Heute weiß ich, wieso ich jahrelang akute Bronchitis hatte... Wirklich fies, sowas...
In diesen Fällen hier geht´s allerdings "nur" um diesen weißen Schimmel, der auch nicht so "wattemäßig" aufgeblüht ist, sondern eben eher Stockflecken...


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 12:25 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Ich hatte übrigens auch schon massive Probleme wegen Schimmel in der Bude - damals, Schwarzschimmel direkt neben dem Bett, den ich nicht gesehen habe
Heute weiß ich, wieso ich jahrelang akute Bronchitis hatte... Wirklich fies, sowas...

Ja, genau das hatte ich in der Verwandtschaft, ein Junge, der jahrelang krank war, und -fälschlicherweise- auf Asthma behandelt wurde ! Nachdem wir den Grund entdeckt - eben massiver Schwarzschimmel- Befall hinter der Tapete, an der Fußbodenleiste- und beseitigt hatten (die Familie zog aus der Gammelbude aus) vollkommen gesund !
Ja, Schimmel ist fies.

Zitat:
In diesen Fällen hier geht´s allerdings "nur" um diesen weißen Schimmel, der auch nicht so "wattemäßig" aufgeblüht ist, sondern eben eher Stockflecken...

Ich würde die Schimmelsporen nicht sortieren...

Wenn Sie Probleme mit mehreren Geräten haben, die Schimmel aufweisen- vielleicht aus einer Quelle, wo sie mies gelagert wurden- ja klar, sind ein paar Maßnahmen mehr angesagt.
Aber nicht die chemische Keule- statt starker Mittel zum Versiegeln tut es sicher auch farbloser Lack -vielleicht Mattlack für innen.

Die kleinen Holzplatten für die Hochtöner- da würde ich nicht lange fackeln- ab in die Tonne.
Mit der Laubsäge passende Sperrholzbrettchen angefertigt- sieht schön aus, und ist gesünder.
:D

Merkwürdig ist Ihr Fall schon- ich hatte schon viele Geräte, die Feuchteschäden hatten, teil auch solche, die ich selbst schlecht gelagert hatte /alter Stall), aber Schimmel hatte ich glücklicherweise noch nie.

Edi


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 12:51 
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Registriert: Mi Jan 12, 2011 22:02
Beiträge: 907
Wohnort: Stolberg/Rheinland
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Sascha,
unabhängig von den erwähnten stockfleckigen Dingen, die von woanders her so geworden sind: Hast Du sicherheitshalber mal die Luftfeuchte im Zimmer gemessen? Bei dem miesen Wetter momentan - mit wenigen Plusgraden, regnerisch, es wird geheizt - messe ich in den besseren Räumen unseres Hauses 45 bis 48%. Die Luftfeuchte liegt in dem kritischsten Zimmer bei ca. 52%, vielleicht dürfte sie ausnahmsweise (ungelüftet) auch noch ein klein wenig höher liegen, aber sicher nicht 60%. Alles darüber: die Wohnung wäre mir zu feucht, und ich hätte Sorge wegen Schimmels, sich abhebender Tapeten, schwarzer Ränder, Stockflecken... alles schon gehabt, besonders im Souterrain.
Wegen entsprechend schlechter Erfahrung benutze ich auch zeitweilig Luftentfeuchter, um die Sache im Griff zu halten.
Viele Grüße,
Georg N.

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 17:08 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Hallo Sascha!

Destilliertes Wasser mit Spüli reicht vollkommen aus. Da würde ich nicht mit anderen Reinigungsmittel rumexperimentieren.

Auf einen halben Liter destilliertes Wasser ein bis zwei Tropfen "Spüli". Dann mit einer mittelharten Bürste (z.B. Nagelbürste) den Rillen entlang die Platte reinigen. Anschließend mit klarem destillierten Wasser und einem Mikrofasertuch abreiben und dann mit einem trockenen Mikrofasertuch trocken reiben.

Niemals zu starken Druck auf die Platte ausüben, sonst besteht die Gefahr, daß die Platte einen Riß bekommt.


@ Georg
Das ist zwar jetzt von Thema weg, aber 60 bis 70% Luftfeuchtigkeit stellen für den Menschen eigentlich ein gutes Klima dar. Jedenfalls hat mir das mein Arzt empfohlen, weil ich in der Heizungsperiode sehr unter zu trockener Nasenschleinmhaut gelitten habe.

VG Willi

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Das Leben und dazu eine Katze: Das gibt eine unglaubliche Summe!
Rainer Maria Rilke


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BeitragVerfasst: Sa Jan 28, 2012 12:32 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo zusammen,

Nochmal kurz was zur Luftfeuchtigkeit: Momentan, also Heizperiode, ist die Luft tendenziell zu trocken als zu feucht. Ich benutze aus diesem Grunde hier einen LuftBEfeuchter, der zumindest in einem Raum die rel. Luftfeuchtigkeit auf ca. 50% einstellt... Das ist extrem wichtig, um an meinen Instrumenten keine Schäden zu bekommen.
Die Stockflecken / Schimmelprobleme an den Radios stammen alle nicht von mir. Die Schellacks habe ich von einer guten Freundin bekommen, sie standen dort eine weile im feuchten Keller. Die beiden Tefifons hatten beide einen Wasserschaden bzw. standen beim Vorbesitzer feucht.

Ich hatte in meiner vorherigen Wohnung das Problem mit hoher Feuchtigkeit, und habe dort auch Luftentfeuchter verwendet... Das Problem war dort die Bausubstanz, schlechte Beheizbarkeit, mieserable Dämmung, extrem feuchter Keller...

Ich habe nun angefangen mit dem Reinigen der Schellacks, und es funktioniert ganz gut. Ich gehe jetzt so vor:
Zunächst reinige ich die Platten im Freien (wegen eventueller Schimmelsporen) mit einem Haarpinsel vom groben Staub. Dabei kommt schon das allermeiste runter. Anschließend laß ich die Scheiben auf meinem Plattenspieler drehen und gehe mit einer Carbon-Schallplattenbürste einige Male drüber - das holt noch weiteren Staub aus den Rillen. Danach geh ich mit einem angefeuchteten Microfasertuch ran, und reibe die Platten längs zur Rillenrichtung ab. Hierbei benutze ich ein Schälchen mit destilliertem Wasser mit einer Zugabe von einem Tropfen Mirasol (ich habe das Zeug vorher auf einer Platte als Konzentrat an einem winzig kleinen Punkt neben der Auslaufrille wirken lassen - es greift den Schellack absolut garnicht an. Definitiv dürfte Mirasol die bessere Alternative zu Spüli sein, da sicherlich reiner und ohne Duftstoffe etc.). Schließlich reibe ich die Platten mit einem weiteren trockenen Microfasertuch trocken und gut iss! Die (sowieso ja nur leicht vorhandenen) Stockflecken sind danach völlig weg, die Platten sehen aus wie neu und klingen nach der Prozedur wieder prima!

@ Edi: Ich glaube schon, daß Schwarzschimmel noch gefährlicher ist als dieser leichte weiße Schimmel (wie z.B. Stockflecken)... Jedenfalls hab ich gehört, daß man im Falle von Schwarzschimmel ein echtes Problem hat, und der sich auch beinahe nicht beseitigen läßt... Ich kann hier nur vermuten, aber natürlich gibt es Schimmelsporen, die unterschiedlich toxisch sind. Cammenbert ist wohl eher harmlos, und der Schwarzschimmel gehört sicherlich zu so etwa dem ungesundesten, was man in der Bude haben kann (neben Asbest und abgebrannten Kernbrennstäben, vielleicht)...

Aber du hast Recht: Die Brettchen fliegen auf den Müll, da mache ich neue!

Danke euch allen für die vielen Tips!!

Grüße, Salossi


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BeitragVerfasst: Sa Jan 28, 2012 19:37 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Hallo Sascha!

Das hört sich ja soweit gut an. Aber versuche es trotzdem mal mit einer mittelharten Bürste. Das holt noch mehr Dreck aus der Rille. Die Mikrofasertücher sind sehr gut, um die Platte abschließend trocken zu reiben, aber die Fasern können eben nicht bis auf den Grund der Rille kommen. Und lediglich "feucht" ist auch zu wenig. Die Platte sollte schon mit einem dünnen Wasserfilm benetzt sein. Es kommt natürlich auf den Zustand der Platte und das benutzte Material an. Hat die Platte feine Haarrisse, sollte man es mit möglichst wenig Wasser versuchen. Genauso, wie bei Platten, die im Kern z.B. aus Pappe bestehen und nur dort, wo die Schallrillen sind, mit Schellackmaterial beschichtet sind.

Das mit der Carbon-Bürste würde ich persönlich nicht machen, da du hierbei noch eventuell vorhandene Schimmelsporen im Zimmer aufwirbelst. Da fände ich es persönlich besser, die sofort mit dem Wasser zu binden.


Auch noch was zum Thema "Luftbefeuchter": Ich hatte vor Jahren mal einen, der das Wasser mit Ultraschall vernebelte. Hörte sich gut an. Die Wirkung auf die Luftfeuchtigkeit war auch sehr gut. Aber: Wenn der Filter nicht relativ oft ausgetauscht wurde, belegte eine dünne Kalkschicht die Möbel und vor allem die Mattscheibe des Fernsehers. Kalk, den man natürlich auch eingeatmet hat. Außerdem ist bei diesen Luftbefeuchter die Gefahr, daß die sich im Wasser befindlichen Keime ebenfalls in den Raum vernebelt werden. Wesentlich besser, weil nicht gesundheitsschädlich und kalkbefördend, sind die Luftbefeuchter, die das Wasser "verkochen". Dadurch werden die Keime im Wasser abgetötet und auch der Kalk bleibt im Gerät und gelangt nicht in die Raumluft.

VG Willi

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BeitragVerfasst: Mo Jan 30, 2012 9:46 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo Willi,

Jaaa, die Überlegung mit den Schimmelsporen und der Carbonbürste, die hatte ich auch - vielleicht hast du da echt recht, und ich sollte vorsichtiger sein damit... ich habe aus diesem Grund extra eine Bürste gekauft, die ich nur dazu benutze... und ich dachte mir, daß die Sporen, falls vorhanden, bereits beim Abbürsten mit dem Pinsel runterkommen... Aber es ist ein guter Tip, es doch mal mit einer Bürste zu probieren... Was für eine Bürste kannst du denn da empfehlen? Eine weiche Zahnbürste?

Diese Platten hier sind alle von recht guter Materialqualität, ich vermute alle aus den späten 50ern, also nicht aus den Kriegsjahren mit Materialknappheit und Pappkern und so... Es gibt auch kaum Beschädigungen, durch die Feuchtigkeit in´s Innere dringen könnte. Also kann ich vielleicht wirklich mal was "nasser" rangehen...

Mit dem Thema Luftbefeuchter habe ich mich länger befaßt - und ich bin zu dem Entschluß gekommen, daß weder die Ultraschallvernebler noch die Verdampfer eine gute Lösung sind. Verdampfer sind aufgrund des völlig inakzeptablen Stromverbrauches ein totales "no-go". Die meisten Ultraschallgeräte oder Verdunster, die mit Matten arbeiten sind die reinsten Bakterienschleudern...
Das einzig mir bekannte richtig brauchbare System scheint mir der Venta Luftwäscher zu sein. Viele Berufsmusiker, die ich kenne haben solche Kisten im EInsatz. Hier wird auf einem Plattenstapel (= große Oberfläche) die Luft verdunstet, was in der Praxis sehr gut funktioniert. Die Ventas lassen sich gut reinigen und das saumäßig teure Venta-Hygienemittel kann man durch Micropur Entkeimer und einen Tropfen Spüli (wichtig - setzt die Oberflächenspannung herab und sorgt so erst für eine ordentliche Benetzung der Platten und somit für Funktion) ersetzen. Die Ventas sind zwar in der Anschaffung deutlich teurer als alle anderen Luftbefeuchter, aber verglichen mit den Stromkosten eines Verdampfers hat man die Differenz im Anschaffungspreis bereits nach wenigen Monaten Betrieb wieder raus!
Zum Thema Kalk: Beim Verdunster und Verdampfer bleibt der Kalk natürlich im Gerät zurück - ähnlich wie bei ner Kaffeemaschine :wink:
Allerdings habe ich mit Kalk hier sowieso kein Problem, sehr kalkarmes, gutes Talsperrenwasser - ich muß meine Geräte nie entkalken... Die Leute, die z.b. linksrheinisch in Köln wohnen können das teilweise jeden Monat machen :lol:

Viele Grüße, Sascha


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BeitragVerfasst: Mo Jan 30, 2012 11:53 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
Beiträge: 2881
Hallo Freunde des guten Klimas,
zum Thema Schimmel auf Schallplatten kann ich jetzt nichts dazu beitragen. Was die Luftfeuchte betrifft schon eher, so habe ich hier einen Luftfeuchtigkeitsmesser gekauft das Thema hatten wir hier schon mal, weis aber nicht mehr wo der Beitrag ist. Luftbefeuchter sind wahre Dreckschleudern, besonders die Ultraschallbefeuchter da hat Willi recht, das einatmen von Kalk ist zwar nicht gesundheitsschädlich aber die Bakterien die sich in dem Dreckswasser ansammeln schon. Diese Dampfbefeuchter hauen mit über 800 Watt Stromverbrauch ziemlich auf die Geldbörse.
Jetzt kommt das Problem, wenn es in der Wohnung kalte ungeheizte Räume gibt, zum Beispiel das Schlafzimmer so kondensiert der Dampf an den kalten Wänden und verursacht Schimmel. Auch bei Wohnungen mit Baupfusch in denen es Wärmebrücken gibt, setzt sich schnell Schimmel an, (in einer ehemaligen Mietwohnung habe ich den Kampf mit den Windmühlen leider erleben müssen). Ich habe hier im Einsatz einen Edelstahlbehälter auf dem Holzofen mit dem ich die Feuchte ohne zusätzliche Energie regulieren kann. Natürlich ist da Pflicht das Wasser vor jedem Benutzen zu erneuern. Im Sommer haben wir hier in der Pfalz eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, so muss ich mit der Klimaanlage sogar entfeuchten, die Temperaturen sind dank guter Isolierung aber im grünen Bereich. Klimaanlage=hoher Stromverbrauch würde sich durch eine automatische Lüftungsanlage die sich Nachts einschaltet sicher minimieren können, aber so modern bin ich hier nicht eingerichtet.
Hier ein paar Tipps zum gesunden Wohnklima: http://www.gesundheit.de/familie/freize ... -raumklima

Viele Grüße Gery


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BeitragVerfasst: Mo Jan 30, 2012 17:55 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Hallo Sascha

Eine Zahnbürste ist zu klein. Es gibt "Babybürsten" im Drogeriemarkt, die haben recht weiche Borsten. Dann kannst du aber auch eine Handwaschbürste nehmen, wie diese z.B.:
http://www.rossmann.de/qualitaetsmarken ... erste.html

Wichtig ist, die Bürste immer mit den Rillen zu führen. Also quasi so, als würde die Bürste die Platte abtasten.

VG Willi

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BeitragVerfasst: Mi Feb 01, 2012 12:22 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hartnäckigen Schimmel hatte ich bislang an der nachgerüsteten Lederpacktasche (Flohmarktfund) meiner 125er DKW .
Wurde natürlich durch feuchte Luft in den Wintermonaten "befeuert".
Abhilfe schaffte mehrmaliges intensives Reinigen mit Essig (Essigessenz), also keine chemische Keule im engeren Sinn.
Allerdings: nicht jeder der heute angebotenen Haushaltsreiniger mit nur einem Hauch Essigbeigabe muss fruchten.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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