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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: So Mai 06, 2012 23:30 
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Hallo zusammen,

die Hinweise vom Franz kann ich nur unterstreichen. Vor etwa 35 Jahren ist mir ein Malheur passiert, welches beinahe schlimm ausgegangen wäre.

Die Wanduhr (Pendeluhr mit Wochengangwerk) lag bereits jahrelang funktionlos im Schlafzimmer meiner Großmutter auf dem Kleiderschrank in Zeitungspapier gehüllt herum. Schon als kleiner Bub entwickelte ich für diese Uhr eine gewisse Faszination, zumal ich sie noch im funktionstüchtigen Zustand in Erinnerung hatte. Nachdem wir Granny nach einem Unfall zu uns holten und ihr Haushalt aufgelöst wurde, landete die schöne Pendeluhr nach einigem Zetern mit meiner Mutter gottlob bei mir. Muttern hätte sie ja wegen des "Gelsenkirchener Barocks" am liebsten an Ort und Stelle geschrottet - dafür hätte ich sie jedoch zum Deibel gejagt und angedroht, nie wieder ein Wort mit ihr zu reden. Nun, das Risiko wollte sie offenbar dann doch nicht auf sich nehmen...

Die Uhr hatte harte Zeiten hinter sich. Die Zeit des Wirtschaftswunders im Ruhrgebiet, Zechen und Stahlindustrie, alles pustete den Dreck ungefiltert in die Luft. Das schlug sich nicht nur auf der draussen zum Trocknen aufgehängten Wäsche nieder, sondern auch in den Lungen der dort lebenden Menschen. Und auch in der Pendeluhr meiner Großmutter. Also beschloss ich, das ganze Werk zu zerlegen, zu reinigen und nach Zusammenbau neu einlaufen zu lassen.

So begann ich also, das gesamte Uhrwerk für die Reinigung zu zerlegen. Es war bitternötig, denn überall waren schmierig-scharze Ablagerungen zu finden. Als ich bei einem der beiden Federhäusern Hand anlegte, dachte ich noch "Langsam... vorsicht..." - zu spät. Die Feder flog mit um die Ohren. Mann-oh-Mann - Sch... - damit hatte ich nicht gerechnet. Erschrocken liess ich alles fallen. Nur knapp verfehlte die sich unkontrolliert entspannende mein Gesicht/Augen

nur mal so...

Schöne Grüße
Herbx


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 07, 2012 8:27 
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Moin, zusammen!

Georg, das Holz des Trichters hat so etwa "Furnierstärke". Ich kann das zwar jetzt nicht so gut schätzen, aber nach Augenmaß würde ich sagen, es liegt so zwischen 1 bis 2 mm. Ich hatte schon mal überlegt, den ausgebauten Trichter auf einen Luftbefeuchter zu stellen. Der verkocht das Wasser, und so würde also warmer Wasserdampf durch den Trichter strömen. Wäre das empfehlenswert?


Herbx und Franz
Offenbar haben die Federn eines Uhrwerks doch wesentlich mehr Spannung drauf, als die eines Grammophons. Zum Ausbau und zur Reinigung einer Feder eines Grammophons hatte ich hier eine sehr gute Anleitung gelesen:
http://grammophon-platten.de/page.php?177

Leider hapert's bei mir an dem fehlenden Schraubstock und vor allem auch an den Räumlichkeiten. Ich kann das alles eben nur in der Wohnung durchführen und weiß nicht, wie groß die Sauerei sein wird, die ich da vielleicht veranstalten werde.

Wie ich aber verstanden habe, dürfte es wohl keine Probleme machen, das Federgehäuse zu öffnen. Ich werde das demnächst auch mal machen und das Innere mit Kettenfließfett aus der Spraydose tüchtig einsprühen. Da Kettenfließfett wohl zu dünn sei, wie man mir gesagt hat, ist die Mischung aus altem Fett und Kettenfließfett vielleicht brauchbar. Zumindest für einen Übergang.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 07, 2012 16:36 
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Willi H 411 hat geschrieben:
Moin, zusammen!

Georg, das Holz des Trichters hat so etwa "Furnierstärke". Ich kann das zwar jetzt nicht so gut schätzen, aber nach Augenmaß würde ich sagen, es liegt so zwischen 1 bis 2 mm. Ich hatte schon mal überlegt, den ausgebauten Trichter auf einen Luftbefeuchter zu stellen. Der verkocht das Wasser, und so würde also warmer Wasserdampf durch den Trichter strömen. Wäre das empfehlenswert?




VG Willi



Hallo Willi,

klares nein, würde ich nicht machen. Du gibst altem (Trocknen) Holz wieder die Möglichkeit zu "Arbeiten". Nach dem Anfeuchten kommt wieder Trocknung.
Rissbildungen sind "wieder" vorprogrammiert.

Lass das gute Stück sich an ein (Dein) Raumklima gewöhnen und achte darauf, dass die Rel. Luftfeuchte gut ist.

2 mm Holzstärke:

Nimm Furnierstreifen, ( gleiches Holz wie der Trichter) , diese mit Holz -Ponal Leim bestreichen auf die Risse mit Tape oder Panzerband Fixieren.
Hauptsache ist. dass die Ritze zu sind. Ich würde mir aus Poron (Styropor) einen Kegel anfertigen, der genau in den Trichter Passt. Damit geht das Furnieren besser.

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"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 07, 2012 19:26 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Hallo Georg!

Oops, jetzt hatte ich vorhin den Trichter doch ausgebaut bekommen und ihn mit einem feuchten Schwamm mit warmen Wasser abgewaschen. Das Holz hat sich sogar selber wieder in die richtige Form gebracht. Die Risse dürften sich jetzt gut kleben lassen. Ob sich dann durch die Trocknung neue Risse bilden, das wird dann wohl ein banges Warten.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 07, 2012 19:35 
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Der Trichter hat, so wie es aus sieht, eine reine Kegelform. Da kann man aus Pappe einen Kegel machen, um den Trichter von innen während der Reparatur zu fixieren. Das geht bestimmt einfacher, als einen Kegel aus Styropor anzufertigen. Der Kegel sollte aber z.B. mit Frischhaltefolie belegt werden, damit der Leim vom Furnier nicht an der Pappe kleben bleibt.

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Gruß Stephan

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Zuletzt geändert von radiobastler am So Mai 13, 2012 23:32, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: So Mai 13, 2012 17:00 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Willi H 411 hat geschrieben:
....Offenbar haben die Federn eines Uhrwerks doch wesentlich mehr Spannung drauf, als die eines Grammophons. Zum Ausbau und zur Reinigung einer Feder eines Grammophons hatte ich hier eine sehr gute Anleitung gelesen:
....Wie ich aber verstanden habe, dürfte es wohl keine Probleme machen, das Federgehäuse zu öffnen. ...



Hallo willi,

UM GOTTES WILLEN.

Hier ein paar Tipps aus der Praxis:

1.)
Die Durchschnittsgrammophonfeder hat mehr Wucht, als die Feder(n) einer "normalen" Wanduhr. Sie ist in aller Regel auch aus dickerem Stahl; die Anleitung, die Du hier eingestellt hast, zeigt sehr schön die Dimensionierung einer üblichen Grammophonfeder.
Wie Herbert schon schrieb, kann eine Feder eine gewaltige, unberechenbare Wucht entwickeln, auch bei vorsichtiger Herangehensweise ist man schnell böse überrascht.
Die in Deinem link gezeigte Vorgehensweise der Entnahme der Feder aus dem Gehäuse scheint mir, für den Anfänger, der dies noch nie gemacht hat, zumindest "spannend".

Ich habe 3 Grammophone, und ich habe auch schon Tischuhrfedern geflickt, aber wenn ich an eine der Grammophonfedern ran muss, setze ich einen Gesichtsschutz (in meinem Fall, nicht lachen: Motorradintegralhelm) auf, und ich weiß, warum.

Wie gesagt: es gibt die verschiedensten Bauarten von Grammophonlaufwerken und damit auch von Federtypen. Bei Deinem Modell sieht es so aus, dass die Feder(n) an ihrem äußeren Ende mit dem Gehäuse vernietet sind, an ihrem inneren Ende ist die Feder im Regelfalle mittels einer eingearbeiteten Öffnung in die Achse eingehängt.
Ich würde das Ganze nicht ohne Not öffnen. Selbst wenn die Sache verharzt ist, so reicht es nach meiner Erfahrung, dünnes Öl durch eine vorhandene Öffnung ins Gehäuse zu träufeln oder das ganze Gehäuse in selbiges einzulegen. Das Öl mischt sich mit dem vorhandenen alten Fett und schmiert ausreichend. Das ist zumindest mein Erfahrungswert.

Das "Problem" der alten Fettfüllung liegt maximal darin, dass sie entweder
a) verklebt ist, d.h. die Feder sich nicht mehr gleichmäßig beim Abspielen entspannt, oder
b) nicht mehr ausreichend schmiert.

Im Gegensatz zu einer Uhr kann man beim Grammophon so wie oben beschrieben vorgehen.

Kettenfett/-spray hielte ich für weniger geeignet, da es sehr klebrig wird. Im Gegensatz zu einer Kette, wo diese Eigenschaft auf Grund der Fliehkräfte erforderlich ist, ist diese Klebhaftwirkung in Deinem Fall m.E. eher kontraproduktiv, siehe oben. Aber das ist sicherlich Ansichtssache.


2.)
Ich kann es auf dem Foto nicht erkennen, aber: falls das kleine Schneckenrad neben der Federtrommel aus Pertinax ist, so lass besondere Vorsicht walten: sowas hat man sich schnell ruiniert.


3.)
Die Federn der Fliehkraftgewichte musst Du nicht erneuern, so sie nicht gerissen sind. Wichtig ist, dass der Filz, der als "Bremse" auf den Reibteller an den Fliehkraftgewichten wirkt, noch intakt ist. Dieser Filz darf ruhig einen Tropfen Öl abhaben.


4.)
Tonkopf: es sieht auf dem Foto so aus, dass dieser lackiert ist, das Material darunter scheint Zinkguss zu sein. Falls dies so ist: Vorsicht, dieses Material zerkrümelt sehr schnell, wenn man eine Schraube zu fest anzieht.

5.)
Lagerung der Achsen: die Achsen sind ja mittels einer einfachen Bohrung in den Deckplatten des Laufwerks "gelagert". Überprüfe bitte diese Bohrungen, sehr oft hat sich dort etwas oval gelaufen, was dann nicht gut für das Gesamtlaufverhalten ist und den Verschleiß der Zahnräder forciert (verkanten).

Gruß
k.

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k. steht für klaus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 21, 2012 18:19 
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So, nun hätte ich die Federn also auch endlich gereinigt. Das Herausholen war doch einfacher, als ich befürchtet hatte. Da ich von Natur her etwas ängstlich bin, bin ich sehr vorsichtig an die Sache herangegangen. Es hat auch geklappt, und alle Körperteile sind noch unversehrt.

Das Zusammenbauen war dann schon etwas anstrengender. Bei der oberen Feder ging es noch, die untere Feder jedoch hatte wesentlich mehr "Dampf" drauf. Ich bin dabei ganz schön ans Schwitzen gekommen. Da ich ja nun nicht gerade Arnold Schwarzenegger bin, war ich anschließend ziemlich geschafft.

Anschließend habe ich die Federn ordentlich mit Ballistol eingesprüht. Soweit läuft das jetzt auch wieder recht ordentlich.

Was jetzt noch ziemliche Probleme bereitet, ist der Gleichlauf. Hier scheint der Übeltäter ein Zahnrad zu sein. Auf diesem Bild ist es zu sehen:
Bild

Und zwar ist es das schwarze Zahnrad, welches die Achse mit dem Fliehkraftregler antreibt. Dieses Zahnrad hat einen Schlag. Ich schätze, daß es irgendwann einmal nachträglich als Ersatz eingebaut wurde, denn es ist aus Kunststoff. Daß es ein Original-Teil ist, ist für ein solch altes Grammophon eher unwahrscheinlich. Zunächst dachte ich, es wäre nur schief auf der Achse, aber es ist wohl wirklich in sich "verbogen".

Die Frage ist nun, wo ich ein solches als Ersatz bekomme. Ich dachte, vielleicht bei Conrad in der Modellbauabteilung. Auf deren Internet-Seite habe ich allerdings noch nichts finden können.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 21, 2012 18:53 
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Hallo Willi,

ohne die "Beschwerden" genau zu sehen, kann ich schlecht was zu Reparaturmöglichkeit sagen.

Das Teil kann übrigens durchaus original sein, man hat zur Dämpfung der Motorgeräusche an dieser Stelle sehr früh schon Kunststoffe eingesetzt. Meist sind es harte Press-Stoffe.

Konfektioniert wird es so ein Rad nicht geben. Sowas könnte man nur neu drehen.

Eiert es in der Waagerechten ? Also jetziger Blickwinkel auf und ab ?

Zur Not mußt Du mir das ganze Ding mal schicken und ich könnte etwas zur Möglichkeit der Reparatur sagen, oder sie versuchen.

Eine Drehbank allerdings habe ich nicht...

Gruß, Nils

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Mo Mai 21, 2012 21:36 
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Ja, Nils, es geht rauf und runter. Und im selben Rythmus leiert dann auch die Musik.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Di Mai 22, 2012 3:24 
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Hallo Willi,

habe die im Grammo-Forum geantwortet. http://grammophon-platten.de/e107_plugi ... ?7079.last

Gruß, Nils

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Di Mai 22, 2012 6:20 
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Hallo Willi,

Glückwunsch, dass die Federreinigung ohne Schaden vonstatten ging.

Zum Zahnrad: dies ist m.E. original, ich habe ähnliche Laufwerke. deshalb schrieb ich unter 2.) in meinem vorherigen Beitrag, dass man sich dieses Zahnrad schnell ruiniert.

Aus Deinem Beitrag geht nicht hervor, ob selbiges Zahnrad auf der Achse eiert, oder ob die gesamte Achse eiert. Ich vermute letzteres und verweise erneut auf meine vorherigen Ausführungen:
Bitte überprüfen, ob die Lagerlöcher für diese Achse oval gelaufen sind. Falls ja: ausbuchsen.

Falls nur ein Höhenspiel der Achse vorliegt: Zwischenlegen geeigneter Unterlagscheibe(n).

Ebenfalls wesentlich für ruhigen Lauf: die Fliehkraftgewichte müssen intakt sein.

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Di Mai 22, 2012 9:28 
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Hallo klausw!

Ja, ich bin auch sehr froh, daß alles glatt gegangen ist. Nach deiner Schilderung der Dinge bin ich da dann auch mit äußester Vorsicht herangegangen.

Jetzt weiß ich auch, was du mit dem "kleinen Schneckenrad" gemeint hattest. Ich hatte das damals auf das Schneckengewinde auf der Achse des Fliehkraftreglers bezogen.

Die Achse steht senkrecht und "fest", nur das Zahnrad ist verzogen. Ich hatte gerade bei Wiki nachgeschaut. Dort steht, daß aus diesem Werkstoff immer Phenol und Formaldehyd entweicht. Kann es sein, daß sich dadurch das Zahnrad im Laufe der Jahrzehnte verzogen hat?

klausw hat geschrieben:
Falls nur ein Höhenspiel der Achse vorliegt: Zwischenlegen geeigneter Unterlagscheibe(n).

Daraufhin fiel mir ein, daß sich die Achse mit dem Fliehkraftregler hin- und herbewegt. Ist das normal?

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Di Mai 22, 2012 10:03 
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Willi H 411 hat geschrieben:
....Die Achse steht senkrecht und "fest", nur das Zahnrad ist verzogen. Ich hatte gerade bei Wiki nachgeschaut. Dort steht, daß aus diesem Werkstoff immer Phenol und Formaldehyd entweicht. Kann es sein, daß sich dadurch das Zahnrad im Laufe der Jahrzehnte verzogen hat?

klausw hat geschrieben:
Falls nur ein Höhenspiel der Achse vorliegt: Zwischenlegen geeigneter Unterlagscheibe(n).

Daraufhin fiel mir ein, daß sich die Achse mit dem Fliehkraftregler hin- und herbewegt. Ist das normal?

VG Willi


Hallo Willi,

"verzogen" hatte ich noch nicht in meiner Praxis, klingt nicht gut. Ein wenig "Schütteln" wirst Du bei den meisten Grammophonwerken haben, weswegen diese ab Werk mittels Gummizwischenscheiben mit dem Holzgehäuse verschraubt wurden. Ist jetzt eine Ermessenssache, ob's bereits zuviel ist.
Wichtig zunächst: alle erkennbaren Fehlerquellen bekämpfen, d.h. minimieren:

Die Achse mit dem Fliehkraftregler muss etwas Laufspiel haben, aber nicht zuviel. Manchmal lässt sich, ähnlich wie bei der Unruh einer Tischuhr, dieses Spiel einstellen -> sieh' mal nach, ob am Lagerungsende der Achse die Möglichkeit besteht, die Buchse zu verschieben bzw. dort eine Schraube ist, die sich weiter eindrehen lässt.
Aber nicht zu eng stellen, ausprobieren.

Schütteln resultiert oft, wie bereits geschrieben, von den Fliehkraftgewichten: prüfe mal, ob die Blattfedern "gefühlte" gleiche Spannung haben. Manchmal wurde eine gebrochene Blattfeder durch ein nur optisch passendes Teil mit anderen Federeigenschaften ersetzt, was für einen leicht unwuchtigen Lauf sorgen kann.

Gruß
klaus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein erstes Grammphon
BeitragVerfasst: Di Mai 22, 2012 10:16 
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Dem möchte ich nur noch der Hinweis hinzufügen, daß auch der Fliehkraftregler oft eine kleine Stahlkugel als "Anschlag" in den Lagerbuchsen hat.

Also bitte drauf achten beim Ausbau, damit sie ggf. nicht verlorengehen.

Das Spiel des Reglers soll schon deutlich unter einem Millimeter sein. Nur mal als grobe Orientierung.

Gruß, Nils

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