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BeitragVerfasst: Fr Jun 20, 2008 12:36 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

ich hatte diese Frage schon vor geraumer Zeit mal gestellt gehabt.
Antwort gab es keine, wieso auch immer. Deshalb auf ein Neues.

Es ging um die Herstellung der Tefifon-Schallbänder.
Es ist schwierig, da was in Erfahrung zu bringen. Sämtliche Autoren von Tefifon-Berichten drücken sich davor. Entweder weiß keiner was, oder aber es erscheint niemand wichtig zu sein. Mich interessiert das aber!

Ich wollte wissen, ob die Schallbänder einzeln geschnitten und hergestellt wurden. In Echtzeit. Ähnlich wie bespielte Video- oder Audiocassetten. Da gab es sog. Kopierstraßen, die Hunderte von Cassetten auf derselben Anzahl von Recordern gleichzeitig bespielten.

Alles was ich bislang herausgefunden habe, das ist, daß es ein Schneidegerät gab welches Teficord hieß.
Auf Wikipedia ist ein Bild davon zu sehen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tefifon ).
Von Kopierstraßen kann aber wohl kaum die Rede gewesen sein. Denn dann hätte es Hunderte von diesen Teficord-Geräten geben müssen. Und diese wären dann sicher nach dem abwracken jener Kopierstraßen irgendwann in den Verkauf gelangt. Da das Gerät aber als extrem selten eingestuft wird, erscheint eine große Stückzahl als eher unwahrscheinlich.

Es gibt soviel ich weiß ein Buch über die Geschichte des Tefifon.
Möglicherweise hat das jemand und es steht vielleicht was drin darüber.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Jun 20, 2008 17:32 
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Hallo Rocco,

vielen Dank für den Wiki-Link, das Bild ist sensationell!

Kurze Anmerkung noch: Audio-Cassetten wurden auf den Kopierstraßen nicht in Echtzeit hergestellt, sondern mit einem Vielfachen der Nenn-Bandgeschwindigkeit - das war der Hauptgrund für die oft außerordentlich schlechte Tonqualität vorbespielt gekaufter Cassetten. Das ganze Cassettenformat bewegte sich ja ohnehin - auch mit besten Gerätschaften - schon haarscharf an der Grenze des technisch überhaupt Machbaren, und diese Kopierstraßen gaben der Sache dann endgültig den akustischen Rest.

Weil mein Posting nix mit der Ursprungsfrage zu tun hat, bitte ich den Admin, es gelegentlich zu löschen.

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2008 23:19 
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Nabend Rocco,

Deine Frage ist in der Tat spannend, da die Fertigung von Schallplatten auch einfacher vorstellbar ist.
Ben hat mit seiner Bemerkung recht, was die Kopierstraßen angeht. Die haben mit dem mehrfachen der Nenngeschwindigkeit kopiert, weshalb der Aufwand an nötigen Kopiergeräten sich in Grenzen hielt.
Allerdings, dabei handelt es sich nun nicht um Prozesse, wo gepreßt oder graviert wird. Hier ist der Unterschied der Bandkopierstraßen zu der Platten- oder Schallbandproduktion.

Das Schallband war ein thermoplastisches Kunststoffband. Insofern liegt es nahe, daß es auch mit einer Art Matrize gefertigt wurde. Ein exaktes Beschreiben des Bandes als Einzel-"Gravur" kann ich mir nicht vorstellen, so etwas taugt zur massenhaften Kopie einfach nicht, zumal die Geschwindigkeit, siehe Bandkopie, auch nicht technisch so erhöhbar ist. Da ist der rein mechanischen Gravur einfach eine Grenze gesetzt.
Die normalen Tefibänder hatten rund eine Stunde, die großen hatten vier Stunden Laufzeit. Als eins-zu-eins-Kopie ist das wirtschaftlich nicht vorstellbar. Wobei ich hier von dem Sonderformat der Tefi-Singles absehe, die es auch gegeben hat (nur ein Titel), wofür man aber einen Adapter benötigte, um diese Bänder abzuspielen. Zu diesem Kurzbandadapter kann man auf der Seite des Sterkrader Radiomuseums etwas finden.
Ich habe nur in einer kurzen Beibemerkung auf einer Seite, wo ansonsten allerdings nur Stuß stand, gefunden, die Bänder seien über Matrizen gefertigt worden. Wie gesagt, die Idee teile ich auch, kann mir das auch technisch vorstellen, aber: Verifizieren muß ich das noch.
Das Teficord ist, wenn ich richtig informiert bin, u.a. erfunden worden, um Telefongespräche aufzeichnen zu können und als frühe Variante eines Diktiergerätes. Ebenso zur parallelen Aufzeichung von Filmton. Die ersten dieser Geräte haben mit Perforation gearbeitet, analog zu den Filmmaterialien. Dazu auch folgenden link:
http://www.useddlt.com/das-teficord.0.html
Ansonsten noch ein weiterer link, wo auch nicht ganz haltbare Tatsachen drinstehen, aber der innere Aufbau einer Tefi-Kassette im Bild gut dargestellt ist.
http://217.89.69.204/internet-links/FB2 ... vember.pdf

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2008 23:51 
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† Siemens D-Zug
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Hi, - das ist interessant.
Nun erinnere ich mich auch an eine Sache was den Verkaufspreis betrifft.
In dem Artikel - und auch an anderer Stelle - ist zu lesen daß eine 48-Minuten-Cassette DM 27,50 gekostet hat. Es steht irgendwo, daß der Herstellungspreis bei unter 5 DM lag. Sollte das so stimmen, dann wurde bereits damals den Kunden tüchtig der Ar... abgekehrt ! Später soll der Preis dann deutlich gesenkt worden sein. Anscheinend wußte man zu allen Zeiten sehr genau, wie man großen Reibach machen kann.

Zur Fertigung der Bänder habe ich mir auch meine Gedanken gemacht.
Vielleicht nahm man ein metallenes Band mit erhabenen "Rillen" und hat damit des Tefi-Kunststoffband unter Druck und Temperatur beim gemeinsamen Durchlauf gepresst. Zu diesem Zeitpunkt hätte es ja in beiden Fällen noch kein Endlosband sein müssen. Erst beim "eintüten" in die Cassette wäre es dann entsprechend aufgewickelt und die Enden zusammengeklebt worden.
Tefi-Bänder wurden meines Wissens nach bis ca. 1965 gefertigt. Rein rechnerisch sollten durchaus noch Leute am Leben sein, die damals in der Fertigung beschäftigt waren. So jemanden sollte man finden und befragen.

Weiß jemand, mit welcher Bandbeschwindigkeit das Tefi-Band lief? Oder wie lang so ein Band war? Ich möchte mal ein bißchen rechnen. :wink:

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 0:06 
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Zuletzt geändert von Dietmar am Do Aug 07, 2008 11:15, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 0:11 
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Hi Rocco,

die Produktion bei Tefi/Dr. Daniel wurde offiziell 1962 eingestellt, Neckermann hat diese Firma erworben und die Reste, die es noch gab, bis ca. 1965 verkauft.

Geschwindigkeiten gab es mehrere, mache mich aber lieber sachkundig, bevor ich jetzt rum"schwafel".

Das Buch, von dem Du gesprochen hast, ist von Herbert Jüttemann und ist in diesem Jahr in der zweiten Auflage erschienen.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 0:19 
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Nabend Rocco,

hier noch ein kurze Info zu den damals gedachten Preisen, bei Einführung 1950.
Für 24 Min. 18 DM resp. 15,50DM.

Der link für auf eine authentischen Artikel aus dem Spiegel:
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... op=SPIEGEL

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: Tefi
BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 0:35 
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Hallo,

also das Teficord gab es in den 30ger Jahren und hatte mit den Tefi - Geräten in den 50gern wohl nur das Wiedergabeverfahren und den Hersteller gemeinam. In den 50gern gab es auch mal ein aufnahmefähiges Tefiband, was im Grunde wie ein Tonbandgerät funktionierte - eben mit Magnetband. Übrigens sind diese Geräte sehr sel-
ten und z. B. bei Ebay entsprechend teuer. Die Geschwindigkeiten ware zuächst 44 cm/sec. , danach 19 cm/sec. (daher die Gerätebezeichnung HS 19).
Was bei Tefi echt das Problem schlechthin war, war die fehlende Attraktivität der Tonträger. So wurden meist z.B. bei den Schlagern un-
bekannte Interpreten genommen, die dann aktuelle Schlager nachgesungen haben. Manche sind halt wirklich fürchterlich (z.B. Conni Francis - Cover). Erst Ende der fünfziger hat Tefi Interpreten von Philips
im Programm gehabt; nur war da die Konkurrenz Schallplatte schneller und interessanter. Und das Thema Stereo war bei Tefi eher dünn gesäht - zumindest mit den Bändern.
Ich habe das Gefühl, dass die Fa. Tefi nicht die Zeichen der Zeit erkannt
haben (technische Entwicklung; Preise der anderen Tonträger und Abspielgeräte). Ausserdem wurde Tefi nur über spezielle Fillialen verkauft.
Erst am Ende der Fa. Tefi wurden Tefi - Bänder über Neckermann verkauft.

Gruss,

Jörg.


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 0:36 
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Nochmal nabend, Rocco,

hier die die Geschwindigkeiten: 19 cm/sek. und 45,6 cm/sek.

Die Bänder mit 19 sind wohl die weiter verbreiteten. Mein Gerät, daß ich hier als "Geburtstagstefi" gepostet habe, hat es u.a. auch mit einem HS19 Laufwerk gegeben, das die höhere Geschwindigkeit abtasten konnte. Die Umstellung nur auf die 19er Geschwindigkeit ist aber bereits im Verlauf mit dem Laufwerk HS 19 erfolgt, nicht erst mit Einführung des KC-1. Die wenigen Single-Bänder sind, so wie ich das gefunden haben, auch auf 19 gelaufen. Parallel dazu gab es auch noch ein gekoppeltes Gerät für Bandaufnahme, also ein Gerät, das in das HS 19 eingebaut, einen Magnettonkopf auswies. Darüberhinaus soll es noch Geräte gegeben haben, mit dem thermoplastischen bekannten Band, die frei beschriftbar waren. Dazu habe ich allerdings noch keinen direkten Geräte-link gefunden.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 1:02 
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Hallo Jörg,

da widerspreche ich.

Das Tefiband war nicht unattraktiver, eher stimmt das Gegenteil. Zum einen ist da die wesentlich verlängerte Spielzeit zu sehen, wo ein Konzert nicht in fünf Teilen vorgelegen hat, sondern komplett am Stück gehört werden konnte. Der andere Vorteil war eine längere Zeit sogar die eigentlich bessere Tonqualität und die weniger anfällige Verschleißfähigkeit, neben der Tatsache, daß so ein Band nicht wegen Unachsamkeit zersplittern konnte. Der Makel der nicht Original-Aufnahmen ist auch recht schnell beigelegt worden. Es war wohl die Geschäftspolitik nicht die richtige. Aufgehoben hat den eigentliche Vorteil der Tefi-Bänder, die lange Spielzeit, die Einführung der Vinyl-Platte in 33er Format mit Füllschrift, die eine ähnlich unkompliziert lange Spielzeit realisierte. Dazu kam damals noch die Einführung der Stereophonie, wo es auch Probleme bei der Realisierung derselben auf Tefi-Band gab.
Vertrieben worden sind die Geräte im Eigenvertrieb, also nur über eigene und markengebundene Händler, nicht im öffentlichen Phono-Handel. Wie das z.Zt. eine sehr bekannte Staubsaugerfirma auch noch tut. Nur, da geht es besser, zumal die täglich von Tür zu Tür laufen.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 1:32 
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Nbend Rocco,

auch wenn ich jetzt mit meiner Tefi-Begeisterung lästig werden, habe noch einmal nachgelesen.

Ich kann mir diese Fertigung über Matrize auch nur als die Abwicklung eines bereits geschlossenen Bandes über die Matrize vorstellen. Letztenendes ist so ein Tefi-Band auch nichts anderes als eine Schallplatte und verhält sich auch in der Abtastung nicht wesentlich anders, bis darauf, das es beschädigungsunempfindlicher ist. Ein so paßgenaues Verschweißen der Enden, ohne daß es da zu Sprüngen kommen sollte, kann ich mir nicht vorstellen, ein Nachschleifen der Verschweißstelle in der Rille schon gar nicht. So etwas müßte sich auswirken wie ein "Schmiß" auf jeder normalen Platte. Neben der Tatsache, daß alle möglichen Lieder oder Musikstücke so zerteilt würden und durch verschweißen wieder zueinandergebracht werden müßten. Das erscheint mir alles als zu aufwendig.
Vorstellen kann ich mir beide Bänder als geschlossene Bänder. Das eine, eine Tochter, mit erhabener Prägung, läuft über einer Andruckrolle. Darüber das zu prägende "jungfräuliche" Thermoplastband. Das läuft unter einer Andruckrolle durch. Im Scheitelpunkt beider Andruckrollen pressen sich beide Bänder aufeinander, wobei vielleicht das zu verformende Band vorerwärmt durchläuft. Der Druck am Scheitelpunkt würde dann ausreichen, die Information des erhabenen Tochterbandes in das vorgewärmte Tefi-Band zu prägen. Mit dieser von mir so gedachten Apparatur könnte man sogar die Bänder schneller als in Echtzeit herstellen, weil sich an dem "Prägestempel" des Tochterbandes nichts änderte. Beide Bänder müßten nur synchron laufen, die Geschwindigkeit wäre da er von untergeordneter Bedeutung und würde nur noch vom Prägevorgang selbst begrenzt, also davon, ab wann die Prägung aufgrund zu großer Schnelligkeit "verschmierte".

Aber, wie gesagt, ist nur eine Vermutung.

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: Tefi Qualität
BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 14:32 
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Hallo, Ralph,

gut, die Länge bei den Tefi - Bändern war schon interessant. Aber die Klangqualität liess zu wünschen übrig - besonders, wenn der Besitzer das Gerät mit defekter Nadel abspielen liess. Ich habe einige Tefi - Bänder, dire nur so rauschen und knistern. Ferner war der Gleichlauf auch manchmal grenzwertig, wenn die Bänder hart geworden sind. Dann leiern die Geräte grässlich. Und oftmals sind die Bänder dann auch durchgebrochen. Und dann war der Spass vorbei, denn Kleben konnte man die Bänder nicht. Und anfällig waren die Geräte auch; allein durch die
Systeme (schlecht zu ersetzende Nadeln).
Und was die Interpreten anging - in puncto Unterhaltungsmusik (Schlager)
war Tefi eher uninteressant. Was nicht heissen soll, dass ich Tefi ablehne.
Aber ein Tonbandgerät oder ein guter Plattenspieler sind mir lieber. Es ist jedenfalls am Anfang der 50ger Jahre ein netter Versuch gewesen, eine Alternative zur kurzen Schellackplatte zu finden.

Gruss,

Jörg.


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 15:19 
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Hallo Jörg,

ein defekter Abtaster, das ist auch kein Abtaster mehr, sondern ein spanabhebendes Werkzeug! :lol: :evil:
Sowas wirkt sich bei Platte wie Band gleichermaßen verheerend aus. Da muß ich nur einmal in meine Schellack- und frühe Vinylecke greifen, um sofort zu wissen, mit welchem "Hobel" die zum Schluß traktiert worden sind, von leierigen 45ern mal gar nicht zu sprechen, denen allesamt diese billigen Kofferteile gar nicht gut getan haben.
Ich will die Tefi-Bänder auch nicht gegenüber den Vinylplatten übermäßig loben, aber im Übergangsbereich von der Schellack- zur Vinylplatte waren sie die bessere technische Lösung und auch klanglich der Schellack überlegen. Mit meinem Baujahr 1959 kenne ich alle diese Systeme noch aus dem täglichen Gebrauch in der Familie. Der entscheidende Faktor war, wie bei allen technischen Geräten, der sorg- und pflegsame Umgang damit. Und die Bemerkung zu Tonbändern, klar, die ist geschenkt. Aber, da sollte es dann auch lieber Revox sein und nicht unbedingt Grundig TK4, da hält sich der Spaß dann auch in Grenzen.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2008 19:40 
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Hat jemand eine alte (kaputte?) Tefi-Kassette, die man mal öffnen könnte? Es wäre interessant zu wissen, ob nicht doch irgendwo eine Klebe- oder Schweißstelle des Schallbandes sichtbar ist.

Wenn ich das richtig erinnere, ist ja in der Kassette das Schallband zu einer Spule aufgewickelt, die außen abgewickelt und innen immer wieder "nachgefüttert" wird, oder täusche ich mich da?

Ein solches Schallband wäre also, nähme man es heraus, zwar letztlich eine Art großer Ring, aber zigmal in sich selbst verdreht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man so etwas - also schon die Folie selbst - überhaupt "am Stück" nahtlos herstellen kann. Oder geht das doch?

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Mo Jun 23, 2008 1:16 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

ich habe mal ein bißchen gerechnet.
Bei einer Bandgeschwindigkeit von 19cm/sek. und 24 Minuten Spieldauer bräuchte man 273,6 m "Band".
Nun hat aber das Tefiband keinen Vollspurbetrieb wie ein Mono-Tonbandgerät, sondern nebeneinander liegende Rillen.
Laut "Spiegel" sind es 4 Rillen pro Millimeter. Das Band ist 16mm breit.
Bei nunmehr 64 Rillen ergibt sich eine Bandlänge von 4,275 m.
Hat das Band einen Rand von je 0,5 mm ohne Rillen, so bleibt eine nutzbare Breite von 15 mm mit 60 Rillen. Ergibt dann eine Bandlänge von 4,56 m.
Hätte der Rand je 1 mm, dann wären es 4,88 m.

Fazit: Das 24-Minuten Band ist etwas kürzer als 5 Meter.

@Ben:

Das mit der Klebe/Schweißstelle würde auch mich interessieren. Vielleicht kann da tatsächlich mal jemand nachsehen. Es wären maximal knapp 5 Meter abzusuchen.

Zitat:
.... ist ja in der Kassette das Schallband zu einer Spule aufgewickelt, die außen abgewickelt und innen immer wieder "nachgefüttert" wird, oder täusche ich mich da?

Es müßte umgekehrt sein. Innen wird es herausgezogen und außen wieder aufgewickelt. So jedenfalls funktionieren auch die alten Tonband-Anrufbeantworter und die 8-Spur-Tonbandcassetten die man hauptsächlich in den USA im Auto hatte. Das Band am Spulenkern innen reinzupfriemeln ist höchstwahrscheinlich in keinem Fall machbar.

Zitat:
..... zwar letztlich eine Art großer Ring, aber zigmal in sich selbst verdreht.

Neee, - nicht wenn sich der Spulenkern mitdreht. Stell Dir mal eine Kabeltrommel vor. Wenn Du das Kabel abwickelst wie man es sollte, dann dreht sich die Trommel mit und das Kabel wird radial abgewickelt. Zieht man aber das Kabel seitlich bei feststehender Trommel ab, so bekommt man ebenfalls Kabellänge, aber hier ist das Kabel nun in sich selbst "verquirlt" weil es axial abgezogen wurde.

Beim Tefiband dürfte hinzukommen, daß die Bandschichten nur sehr locker liegen dürfen. Der Innen- und der Außendurchmesser des Bandwickels sind unterschiedlich groß. Dadurch sind die Umfangsgeschwindigkeiten verschieden. Als Folge reiben die Bandschichten aneinander. Bei nur knapp 5 Meter Band dürfte das beim Tefi noch ganz gut funktionieren. Beim Film ist das Problem wesentlich größer, das in den Griff zu kriegen. Aber das wäre ein anderes Thema.

Zitat:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß man so etwas - also schon die Folie selbst - überhaupt "am Stück" nahtlos herstellen kann.

Ich auch nicht. Wir kriegen das aber nur heraus, wenn sich jemand erbarmt und nach der Klebestelle forscht. :wink:

Gruß

Rocco11


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