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 Betreff des Beitrags: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Mi Mär 06, 2013 19:56 
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Ich habe günstig einen DUAL 1214 in einer GRUNDIG Zarge ergattert.
Ich suche in der Rubrik "Suche" einen Entzerrer/Vorverstärker weil ich im Glauben war, dass der Player mit einem dyn. System ausgestattet ist.
Bei http://dual.pytalhost.eu habe ich die passende Bedienungsanleitung gefunden.

Der Systemträger hat die Bezeichnung DUAL TK 185.
Das System DUAL 650
Nadel LP/S - DN 8

Im "Tonnadelpardies" finde ich die passende Nadel als Duonadel DN 83 - 78 / LP allerdings für ein Keramiksystem.
In der Liste ist das System CDS 650 aufgelistet - jedoch wird bei der Auswahl immer das System CDS 660 als Keramiksystem angezeigt.
Für ein Keramiksystem brauche ich natürlich keinen Entzerrer zum Anschluss an meine Röhrengeräte.
Wer hat Kenne?

Gruß Wolfgang

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Do Mär 07, 2013 11:59 
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Hallo,

das Dual CDS 650 ist definitiv ein Kristallsystem, da brauchst du dann statt einem Entzerr-Vorverstärker einen hochohmigen Eingang (ca. 1 Megaohm). Die empfohlene Auflagekraft liegt übrigens nach meinen Unterlagen bei 40mN, was etwa 4 Gramm entspricht. Zum Dual CDS 650 gehört original aber eine Nadel "DN 6". Ob die "DN 8" auch passt, kann ich nicht garantieren, diese Nadel gehört zum CDS 660.

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Grüße, Felix


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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Do Mär 07, 2013 16:14 
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Der Eingangswiderstand sollte besser bei 300 KOhm liegen, sonst kommen die Bässe zu stark und die Höhen sind zu leise, was sich bei der Wiedergabe von Schellackplatten negativ bemerkbar macht, da diese noch nicht mit Höhenanhebung der RIAA-Norm geschnitten sind. Es knistert und rauscht zwar weniger, dafür fehlen aber auch die Oberschwingungen der Musik. Alles klingt dumpf.

Nadeln bekommt du hier: http://www.nadelspezialist.de/index1a.htm

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Do Mär 07, 2013 18:03 
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Also ich habe mit einem Eingangswiderstand von 100kOhm die Erfahrung gemacht, dass die Höhen stark in den Vordergrund gedrängt wurden und Bässe praktisch überhaupt nicht mehr vorhanden waren. Ich denke, das ist auch eine Sache, welche Schallplatten man hören möchte. Die meisten Röhrenradios haben ja wegen den Kristallsystemen einen Eingangswiderstand von 1 Megaohm. Dual gibt beispielsweise für sein System CDS2 (verbaut Ende der 50er Jahre) einen empfohlenen Eingangswiderstand von 500kOhm bis 1 MOhm am. Beim angesprochenen CDS 650 wird als Referenzwert ein Widerstand von 1 Megaohm angegeben:

http://dual.pytalhost.eu/systeme/cds650.jpg

Man kann den Widerstand ja meistens direkt auf der Unterseite des Plattenspielers in die Leitung einlöten, von daher kann man auch ohne großen Aufwand mit verschiedenen Werten experimentieren.

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Grüße, Felix


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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Do Mär 07, 2013 19:44 
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Hallo Felix,
danke für Deine Antwort.
Ich hatte Willi in meinem anderen Thread "Suche Entzerrer/Vorverstärker" geantwortet. Das hat sich mit Deiner Anwort überschnitten.
Sorry, man sollte tunlichst solche Dinge unter einem Thema behandeln. Fehler von mir :wut:
Gruß Wolfgang

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Do Mär 07, 2013 20:03 
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Felix, ich hatte auch 300 KOhm geschrieben. 100 KOhm sind in der Tat zu wenig. Bei 1 MOhm ist die Anpassung für die RIAA-Platten annehmbar. Da Schellacks jedoch keine oder zumindest eine wesentlich geringere Höhenanhebung beim Schneiden haben, fehlen bei der Wiedergabe die Höhen.

Wolfgang, wenn es das CDS-650 ist, ist es ein Keramiksystem. Wenn du das anpassen willst, kannst du diese kleine Schaltung nehmen:

Bild

Dann kannst du das Keramiksystem an einen Magnetsystem-Eingang anschließen. Die Grundschaltung hatte ich seinerzeit von Radiowerkstatt bekommen. Die zusätzlichen Widerstände dienen dazu, die Höhenabsenkung der jeweiligen Schellackplatte anzupassen. Die Werte mußte ich allerdings, nach nochmaligem Probehören, ändern und auch ergänzen. Sie müssen sein:

1.000 Ohm: für einige Schellacks gegen Ende der Schellackzeit
1.300 Ohm: ebenfalls für einige Schellacks gegen Ende der Schellackzeit
2.000 Ohm: Schellacks der 50er Jahre
2.900 Ohm: Schellacks der 40er Jahre
4.000 Ohm: Schellacks der 30er/40 Jahre
20.000 Ohm: Schellacks davor

Da früher jede Firma ihr eigenes Süppchen gekocht hat, sind die Jahresangaben nur Anhaltswerte. Am besten raushören, was paßt.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Fr Mär 08, 2013 12:09 
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Hallo Willi,
zunächst erst einmal ein :danke:
Zitat:
Wolfgang, wenn es das CDS-650 ist, ist es ein Keramiksystem.

Dank Felix besteht jetzt Klarheit. Es ist das CDS 650 System und damit ein Keramiksystem. Die eingesetzte Abtastnadel DN 8 ist demnach falsch!
Zitat:
Dann kannst du das Keramiksystem an einen Magnetsystem-Eingang anschließen.

Sorry, aber das ist die verkehrte Richtung. Der Plattenspieler soll ausschließlich an Röhrenverstärkern/Radios und deren hochohmigen Eingängen eingesetzt werden. Da er auch über die Drehzahl 78 verfügt, denke ich, ist er auch für die Wiedergabe von Normalrillen-Schallplatten geeignet, wenn er mit der dazu erforderlichen Wendenadel DN 67 ausgestattet ist.
Da er aber im Moment ein anderes Verhalten wie mein ELAC Spieler zeigt - siehe meinen Beitrag unter "Suche - Entzerrer/Vorverstärker" suche ich nach einem Grund.

@ Felix
Wie muss ich den 1 MOhm anschalten? Ist das die Lösung?
Ich möchte möglichst keinen Eingriff bei dem Plattenspieler vornehmen. Für die Übertragung habe ich mir dazu einen Adapter gefertigt. 5 pol. Buchse auf Banane. Im Buchsenstecker sind beide Kanäle zusammengeschaltet.

Gruß Wolfgang

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: Fr Mär 08, 2013 12:38 
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Diodenwolf hat geschrieben:
Zitat:
Dann kannst du das Keramiksystem an einen Magnetsystem-Eingang anschließen.

Sorry, aber das ist die verkehrte Richtung. Der Plattenspieler soll ausschließlich an Röhrenverstärkern/Radios und deren hochohmigen Eingängen eingesetzt werden. Da er auch über die Drehzahl 78 verfügt, denke ich, ist er auch für die Wiedergabe von Normalrillen-Schallplatten geeignet, wenn er mit der dazu erforderlichen Wendenadel DN 67 ausgestattet ist.

Na ja, du könntest einen externen RIAA-Entzerrer-Vorverstäker zwischen Plattenspieler und Röhrenradio schalten. Die Klangqualität ist auf jeden Fall besser.

Diodenwolf hat geschrieben:
Da er aber im Moment ein anderes Verhalten wie mein ELAC Spieler zeigt - siehe meinen Beitrag unter "Suche - Entzerrer/Vorverstärker" suche ich nach einem Grund.

Das ist natürlich klar. Vielleicht ist das CDS-650 ja auch defekt?

Diodenwolf hat geschrieben:
Wie muss ich den 1 MOhm anschalten? Ist das die Lösung?
Ich möchte möglichst keinen Eingriff bei dem Plattenspieler vornehmen. Für die Übertragung habe ich mir dazu einen Adapter gefertigt. 5 pol. Buchse auf Banane. Im Buchsenstecker sind beide Kanäle zusammengeschaltet.

Der Eingang des Röhrenradios hat bereits diesen hochohmigen Eingang. Du brauchst also nichts zu verändern.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: So Mär 10, 2013 7:39 
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Hier gibts noch wissenswertes zur Nadel.
http://www.phonophono.de/dual-dn8.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: So Mär 10, 2013 10:41 
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Na ja, "Saphir ist ein Kunstdiamant" - das stimmt doch nicht so ganz.

Außerdem sind die da schweineteuer. Bei denen hätte ich für eine Nadel mit 100µm über 100 Euro bezahlt. Hier:
http://www.nadelspezialist.de/index1a.htm
waren's für dieselbe Nadel etwa 40 Euro.

Auch die Angabe von 10 Stunden sehe ich sehr skeptisch. Zum Beispiel wurde in der Funkschau 1941 (?) eine Haltbarkeit von 1000 Plattenseiten angegeben. Wenn das bei den damaligen Auflagegewichten der Fall war, sollte auch eine Saphirnadel mit Auflagegewichten von ca. 5 Gramm zumindest nicht kürzer halten.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: So Mär 10, 2013 16:56 
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Hier ging es eigentlich auch nur um die Kompatibilität der verschiedenen Typen.
Die Ausage über den Saphir ist Kappes. Ein Saphir ist ein eigenstäniger Edelstein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Saphir
Er ist fast so hart, wie ein Diamant (ein Härtegrad darunter).

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: So Mär 10, 2013 17:25 
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Stephan, phono-phono ist bei mir so eine Art "rotes Tuch". Daher reagiere ich oft über.

Dieser Herr Göttmann von http://www.nadelspezialist.de/index1a.htm hatte mich hingegen sehr gut beraten und war auch sehr preiswert.

VG Willi

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 Betreff des Beitrags: Re: Tonabnehmersystem
BeitragVerfasst: So Apr 21, 2013 19:08 
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Ein herzliches :danke: an alle, die mich in der Sache so tatkräftig unterstützt haben.
Und so möchte ich diesen Thread hiermit auch beenden.
Willi H 411 hat geschrieben:
Vielleicht ist das CDS-650 ja auch defekt?

@ Willi
Genau das war die Ursache für die verzerrte Wiedergabe.
Leider habe ich erst den Umweg über eine neue Wendenadel gemacht. Letztlich dann aber auch noch das System CDS 660 kaufen müssen. Zuletzt ist man immer klüger.
Jedenfalls läuft der Plattenspieler nun einwandfrei.

Grüße aus der Ostheide und eine schöne Woche
wünscht Wolfgang

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