Guten Morgen liebe Forumsmitglieder,
vor kurzem bin ich umgezogen, hierbei sind wieder einige angefangene aber nie fertig gestellte Projekte aufgetaucht.
Diese arbeite ich aktuell nach und nach Ab, damit Sie wieder Wohnzimmertauglich werden.
Aktuell dran: Ein Grundig TK46
Nun zu den Problemchen, dem Grund meines Beitrages:
1. Bei der Aufnahme erfolgt keine Wiedergabe des EingangssignalsLaut Bedienungsanleitung soll das Gerät während der Aufnahme das Eingangssignal wiedergeben, mit Drücken der Taste "Con" soll eine Hinterbandkontrolle erfolgen. Beides funktioniert nicht. Zieht man den Stecker des Gerätes, so hört man nach 2 Sekunden etwas, solange bis die Kondensatoren entladen sind. Ich vermutet, irgendein Bauteil schlägt aber einer gewissen Betriebsspannung durch und zieht das Signal auf Masse. Leider reichen meine schaltungstechnischen Kenntnisse nicht für eine genaue Analyse des Problems. Interessant ist, das beide Kanäle betroffen sind.
Ich habe mal die Spannung der relevanten Röhren gemessen, Eingangsspannung Netzseitig 231 Volt, Spannungswahlschalter auf 240 Volt.
Das Schaltbild mit den gleichen Angaben zum Vergleich gibts hier:
http://pixelbanane.de/yafu/info/9803116 ... 3%A4t+.pdfVerstärker Links:EF86
Pin1 - Soll 45V - Ist 40,9V (Gitter2)
Pin6 - Soll 55V - Ist 51,5V (Anode)
ECC81
Pin1 - Soll 95V - Ist 80V (Anode II)
Pin3 - Soll 1,9V - Ist 1,7V (Kathode II)
Pin6 - Soll 95V - Ist 81,5V (Anode I)
Verstärker Rechts:EF86
Pin1 - Soll 45V - Ist 45,3V (Gitter2)
Pin6 - Soll 55V - Ist 64,2V (Anode)
ECC81
Pin1 - Soll 95V - Ist 83,6V (Anode II)
Pin3 - Soll 1,9V - Ist 1,6V (Kathode II)
Pin6 - Soll 95V - Ist 82-84V - Schwankt (Anode I)
Pin8 - Soll 0,95V - Ist 0,7V (Kathode I)
Die Röhren ECC83 und ELL80 dürften irrelevant sein, da der Endverstärker einwandfrei funktioniert und bereits hier am Eingang kein Signal mehr ankommt.
Ebenso die EL95 (Löschoszillator) und die EM84 (Aussteuerungsanzeige bei Aufnahme, funktioniert einwandfrei).
2. Metallische Schleifgeräusche aus dem Lager der Tonwelle mit SchwungradSeitdem ich das Gerät auf den Kopf gedreht habe um im Betrieb die Spannungen zu messen, erzeugt das Schwungrad der Tonwelle im Leerlauf und Umspulbetrieb dauerhaft ein metallisches Quietschen bzw. Kreischen. Klingt für mich nach einem Lagerschaden, aber nur vom Umdrehen dürfte das doch nicht kommen

Auch im Betrieb tritt das Geräusch gelegentlich auf. Verstärkt bei 19cm/s.
Mein Plan: Abbau der Kopfträgerplatte und herausnehmen des Schwungrades. Anschließend Lagertausch oder Neufettung.
Gibt es hierzu Tipps und Erfahrungen? Sind überhaupt Ersatzteile verfügbar und ist der Abbau des Kopfträgers ohne große Probleme möglich?
3. Abbau der Knöpfe für Wiedegabe- und AufnahmepegelLeider hat der Vorbesitzer beide Knöpfe zerstört und geklebt. Ich habe neue Knöpfe als Ersatz hier, doch die Befestigung des unteren Knopfes ist im Gehäuse versenkt. Von der Unterseite des Gerätes aus ergibt sich keine mir ersichtliche Möglichkeit die Verkleidung, das Potentiometer oder den Knopf zu lösen. Hat jemand hierzu evtl. einen Tipp oder Erfahrungswerte?
Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus
P.S.: Wer wissen möchte wie das Gerät aktuell klingt, der kann sich folgenden Soundschnipsel anhören:
http://pixelbanane.de/yafu/445014386/TK46_Sample.mp3Die Aufnahme ist eine Fremdaufnahme, entstanden auf einer Revox B77 eines Bekannten.
Aufgenommen auf dem Bandtyp LPR35 (Neuware von eines großen Musikhauses) mit ordentlich Bandsättigung.
Des weiteren wurden folgende Arbeiten bereits am Gerät durchgeführt:
- Erneuerung des Gummis der Andruckrolle
- Erneuerung des Andruckbandes
- Reinigung von Gehäuseboden, Deckel und Gehäuseinneren
- Reinigung aller Kontakte mit Kontakt 61
Übrigens werden auch die Knöpfe für Höhen und Bässe sowie der überdrehte Eingangswahlschalter ausgetauscht.
Ich bin sehr froh, dass mir sehr nette Menschen im Laufe der Jahre diese Ersatzteile kostengünstig überlassen haben.
Gruß Micha