Hallo,
kleiner Nachtrag zu diesem Dreher fällt mir noch ein, da sich so ein Modell im Phonoschrank meiner Uromi befunden hat. Also, die Ausführung mit den halbkreisförmigen vier Tastern rechts.
Ich glaube, während meiner gesamten Kindheit hat dieser Spieler wohl s cirka gefühlt eine Million Betriebsstunden abgespult. Natürlich mit einem standesgemäß dazugehörigem "Gebissradio", welches obenauf palziert war. Das war ein Saba Wildbad 7, werde ich wohl nie vergessen.
Jedenfalls noch heute, wenn ich das Geklicker eines Telefunken TS höre, mache ich einen wahren Zeitsprung zurück in die Kinderzeit. Selbstverständlich kenne ich auch heute noch sämtliche Funktionen dieses Gerätes.
Die Abtastung der Plattengröße mit Hilfe des Hebels am Tonarm und des Abtasters am Tellerrand fand ich als Kind besonders aufregend. Übrigens hat der 25cm-Abtasthebel im Original ein rundes Stückchen Filz am Ende, dadurch schleift es nicht so krass, wenn er die Platte berührt.
Laut Original-Bedienungsanleitung soll man dank dieser Abtast-Mechanik 30er und 25er Platten gemischt stapeln können, sofern die Geschwindigkeit gleich ist.
Zu den Tastern fällt mir noch ein:
"Ein/SW" bedeutet Einschalten und Einleiten des Wechselvorganges (SW-SchallplattenWechsel), "Aus" stoppt den Antrieb, allerdings ohne den Arm automatisch zurückzuführen.
"Filter" schaltet einen Kondensator parallel zur Tonleitung, um eine Höhenabsenkung zur Rauschminderung zu erreichen.
"Wiederholung" einrasten unterbindet nach dem Abspielen einer Platte das Herabfallen der nächsten Platte auf dem Stapler. Hierzu muss aber wenigstens noch eine Platte auf dem Stapler befinden.
Alles andere ist schon gesagt worden, also, dass dieser Spieler eigentlich nicht wirklich für manuelle Bedienung gedacht war und Platten, auch einzelne, immer über den Stapler zugeführt werden müssen, da es keine Funktion gibt, die nur den Antrieb ohne den Automat einschaltet.
Zur TTSA-Kapsel kann ich nur sagen, die war schon in den 70ern, also als sie mal grad 15 Jahre alt war, für moderne Mikrorillen absolut ungeeignet. Wir haben auf einer Geburtstagsfeier mal ein paar Beatles-LPs spielen wollen, was komplett misslungen ist. Selbst mit neuer Nadel hoppelte der Arm auf der Platte rum, wie Bugs Bunny auf Extasy. Für Tiefenschrift war das Ding zu knüppelhart, es war halt ein Gerät für Schellacks und Mono-Seitenschrift Vinyls.
Trotzdem, ich finde, das diese Dreher einfach schön waren. Es muss halt nicht immer Dual sein

Grüße,
Carsten.