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Dampfradioforum • Thema anzeigen - fragen zu plattenwechsler telefunken tw560

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BeitragVerfasst: Mi Feb 26, 2020 17:57 
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Moin allerseits,

hier habe ich gerade einen Telefunken Plattenwechsler TW560 auf dem Arbeitstisch. Bisherige Arbeiten: komplett gereinigt, Mechanik teilweise zerlegt, um das verharzte Fett entfernen zu können. Neues Wälzlagerfett aufgebracht, Mechanik wieder zusammengebaut. Die Kombinadel für Normal- und Mikrorillen-Schallplatten war verschmutzt und verbogen. Diese vorsichtig gerichtet, die Kapsel (TTSA) wieder gereinigt und eingesetzt.

Der Plattenwechsler funktioniert soweit. Für Einzelspiel muß ich nach Anleitung den Plattenhalter nach links ausschwenken und kann dann den Plattenspieler starten. Nach Ende des Liedes, wenn der Tonarm die Auslaufrille erreicht, wird dieser angehoben und nach rechts geschwenkt. Jedoch wird der Tonarm nicht abgelegt, sondern die Platte wird nochmals wiedergegeben. Erst wenn ich den Plattenhalter in die Mitte über die Wechslerachse schwenke, wird der Tonarm nach Ende des Liedes abgelegt. Ist das so richtig?

Der Abtastknopf für 25cm Schellackplatten erzeugt beim Abspielen durch den Andruck an die Platte ein Schleifgeräusch. Hat jemand von Euch einen Telefunken TW560 und kann dieses Verhalten bestätigen?

Die Kapsel ist nicht besonders laut bei der Wiedergabe. Die Nadel war eh verbogen, vermutlich ist der Kristall verbraucht.

Habt Ihr Erfahrungen mit diesem Plattenwechsler?

Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: Do Feb 27, 2020 13:00 
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Hallo Andreas,

das Plattenlaufwerk ist in erste Linie ein Wechlser. Zum Einzelplatten abspielen verwende ich ihn genau so wie beim abspielen von mehreren Platten. Er funktioniert dann ja auch als Vollautomat und der Tonarm legt sich nach dem Abspielen der Platte wieder auf die Stütze.

Der Abtaster für die 25cm Platten wird durch das herabfallen der Platte gedrückt und bleibt dann etwa 1 mm unter der Paltte gedrückt, bis der Abspielvorgang der Platte beendet ist; danach kommt er wieder hoch und wartet auf die nächste Platte. Wenn er an der Platte schleift, lässt er sich entweder nicht drücken, dann schwenkt der Tonarm soweit herüber, als wenn eine Single gespielt werden soll. Da ist dann was verklemmt oder noch was verharzt. Das er in die Ausgangsposition zurückgeht, bevor die Platte abgespielt wurde, ist von der Anlage der Mechanik, eigentlich nicht möglich.

Wenn der Tonabnehmer in Ordnung ist, spielt er eigentlich sehr laut. Die meisten dieser Art sind aber defekt und spielen zu leise oder gar nicht mehr. Aber auch wenn er spielt, würde ich ihn nicht verwenden, da der Übertragergummi immer verhärtet ist und dadurch die Platten beschädigt werden. Ich baue dort immer das DUAL CDS 660 oder 650 ein. Man muss da zwar ein wenig umbauen und die Umschaltung M->N wird auch stillgelegt, da der TA eine Schwenknadel hat. Aber Du kannst dann jede Platte abspielen, ohne Angst haben zu müssen, das sie beschädigt wird. Zudem hat der TA einen tollen Klang und das Auflagegewicht kann bis auf 4-5p reduziert werden. Beim Einbau unbedingt auf den horizontalen und vertikalen Abtastwinkel der Nadel achten. Messlehren und Informationen dazu kann man sich aus dem Netz herunter leden. Am besten ist die Nadel DN83, ein Diamant für Microrille und ein Saphier für Normalrille.

LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.


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BeitragVerfasst: Sa Feb 29, 2020 22:02 
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Hallo Andreas

Der TW 560 wird bei Einzelspiel die Schallplatte immer wiederholen,bis der Schwenkarm in der Mitte ganz herabgelassen wurde,sonst
glaubt die Mechanik,es liegen noch Platten auf der Stapelachse.
D.h.:Einzelplatte auf die Stapelachse,Schwenkarm drauflegen und starten.Platte fällt runter,Durchmesser wird durch eine Kombination
der Abtaster (der besagte Knopf,bzw der Metallhebel am Tonarmgelenk) erfaßt und dann abgespielt.Der Abtastknopf für die 25er
sollte nur während der Automatikphase kurz an der Platte schleifen.
Die alten TWs haben oft eine schwergängige,verharzte Mechanik,die aber eigentlich sehr robust ist.Reinigen und ölen der beweglichen
Teile ist obligatorisch nach langer Standzeit.
Die Tonabnehmer sind eigentlich immer verhärtet.Da kann man notfalls ein China-Keramiksystem aus der Bucht hineinbasteln.

Grüße
Roman

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Grüße aus dem Rheinland
Roman


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BeitragVerfasst: So Mär 01, 2020 19:27 
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Registriert: Fr Dez 05, 2014 21:01
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Hallo Ralph,
hallo Roman,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe jetzt verstanden, dass der Tasthebel den Durchmesser der 25cm Schellackplatten nur einmal erfasst und dann wieder abgesenkt sein sollte. Ich habe die Mechanik nochmals zerlegt und kontrolliert. Der kreisförmige Abrieb auf dem Zahnrad war bereits beim ersten Zerlegen und Reinigen aufgefallen. Dieser Abrieb wurde durch den Tasthebel erzeugt. Die Spitze des Tasthebels, die hier auf das Zahnrad mittels Feder gedrückt wurde, war um einige Zehntel Millimeter abgeschliffen. Durch die Hebelweg-Umsetzung ragte die "längere Seite" des Tasthebels mit dem Plastiknopf um ca 1,5 Millimeter höher als sie sollte.

Diesen Höhenunterschied habe ich durch leichtes Umbiegen der Spitze des Tasthebels, die auf das Zahnrad drückt, wieder behoben. Ich baute die Mechanik zusammen, Probelauf. Die Platte schliff weiterhin an dem Plastikknopf des Tasthebels, wenn auch nicht mehr so stark. Also wieder die Mechanik zerlegt. Dabei fiel auf, dass der Plastikknopf um wenige Grad auf dem Tasthelbel hin- und hergeschwenkt werden konnte. Die Oberfläche des Knopfs wies Schleifspuren auf. Also musste der Knopf bereits länger beim Abspielen an die jeweils aufgelegte Schallplatte gedrückt haben.

Der Knopf wurde vermutlich bei der Fertigung des Plattenspielers nicht tief genug auf dem Tasthebel gepresst. Ich presste den Knopf bis zum Schulter-Anschlag auf den Tasthebel. Die Spitze/Oberseite des Knopfes verrundete ich mit feinem Schmirgelleinen, damit dieser eine ballige Form erhielt.

Danach habe ich mit mehreren Schellackplatten das Abspielverhalten geprüft. Es war genau so, wie von Euch beschrieben. Ein neues TTSA-Abtasystem mit Kombinadel habe ich in der E-Bucht gefunden und bestellt. Vorhin setzte ich das System ein. Es spielt etwas lauter als das bisherige System und auch viel klarer (mehr Höhen).

Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: So Mär 01, 2020 20:53 
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Hallo,

kleiner Nachtrag zu diesem Dreher fällt mir noch ein, da sich so ein Modell im Phonoschrank meiner Uromi befunden hat. Also, die Ausführung mit den halbkreisförmigen vier Tastern rechts.
Ich glaube, während meiner gesamten Kindheit hat dieser Spieler wohl s cirka gefühlt eine Million Betriebsstunden abgespult. Natürlich mit einem standesgemäß dazugehörigem "Gebissradio", welches obenauf palziert war. Das war ein Saba Wildbad 7, werde ich wohl nie vergessen.
Jedenfalls noch heute, wenn ich das Geklicker eines Telefunken TS höre, mache ich einen wahren Zeitsprung zurück in die Kinderzeit. Selbstverständlich kenne ich auch heute noch sämtliche Funktionen dieses Gerätes.

Die Abtastung der Plattengröße mit Hilfe des Hebels am Tonarm und des Abtasters am Tellerrand fand ich als Kind besonders aufregend. Übrigens hat der 25cm-Abtasthebel im Original ein rundes Stückchen Filz am Ende, dadurch schleift es nicht so krass, wenn er die Platte berührt.
Laut Original-Bedienungsanleitung soll man dank dieser Abtast-Mechanik 30er und 25er Platten gemischt stapeln können, sofern die Geschwindigkeit gleich ist.

Zu den Tastern fällt mir noch ein:
"Ein/SW" bedeutet Einschalten und Einleiten des Wechselvorganges (SW-SchallplattenWechsel), "Aus" stoppt den Antrieb, allerdings ohne den Arm automatisch zurückzuführen.
"Filter" schaltet einen Kondensator parallel zur Tonleitung, um eine Höhenabsenkung zur Rauschminderung zu erreichen.
"Wiederholung" einrasten unterbindet nach dem Abspielen einer Platte das Herabfallen der nächsten Platte auf dem Stapler. Hierzu muss aber wenigstens noch eine Platte auf dem Stapler befinden.

Alles andere ist schon gesagt worden, also, dass dieser Spieler eigentlich nicht wirklich für manuelle Bedienung gedacht war und Platten, auch einzelne, immer über den Stapler zugeführt werden müssen, da es keine Funktion gibt, die nur den Antrieb ohne den Automat einschaltet.
Zur TTSA-Kapsel kann ich nur sagen, die war schon in den 70ern, also als sie mal grad 15 Jahre alt war, für moderne Mikrorillen absolut ungeeignet. Wir haben auf einer Geburtstagsfeier mal ein paar Beatles-LPs spielen wollen, was komplett misslungen ist. Selbst mit neuer Nadel hoppelte der Arm auf der Platte rum, wie Bugs Bunny auf Extasy. Für Tiefenschrift war das Ding zu knüppelhart, es war halt ein Gerät für Schellacks und Mono-Seitenschrift Vinyls.

Trotzdem, ich finde, das diese Dreher einfach schön waren. Es muss halt nicht immer Dual sein ;-)

Grüße,
Carsten.

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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2020 7:50 
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Schöne Geschichte, Carsten, und ich kann alles unterschreiben, bis auf ein kleines Detail:
SW steht für Sofortwechsel, denn ein Drücken während des Spielens bewirkt ja, dass die laufende Platte sofort abgebrochen und der Wechsel zur nächsten Platte eingeleitet wird.

Bei der gefühlten 1 Million Betriebsstunden dachte ich sofort: Na und wie oft hat Omi wohl den Saphir, der ja nur etwa 50 Stunden hält, ersetzt? Denn das war das größte Problem der damaligen Spieler: Die Leute dudelten über Jahre ihre Platten, und nur ganz selten wurde der Saphir ersetzt. Das ist der Grund, warum heute so viele Platten von damals so scheppern und zerren.

Und ja genau, für alle: Erwartet nicht, mit diesem Tonabnehmer Stereoplatten spielen zu können!

VG Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2020 17:00 
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McLolly hat geschrieben:
Trotzdem, ich finde, das diese Dreher einfach schön waren. Es muss halt nicht immer Dual sein


Genau! Und darum baue ich ihn dann auch immer um,damit man alle Platten sorgenfrei spielen kann. Das sieht dann so aus:

Bild

... a bisserl DUAL muss scho sei!

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2020 21:46 
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Hallo Ralph

Tolle Idee,da ein 650er eizubauen....

Grüße
Roman

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Grüße aus dem Rheinland
Roman


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