Eigentlich wurde es in "Wer nutzt sein Dampfradio auf AM, wer hat noch Interesse ?" angesprochen, da geht es aber um Radios, darum hier.
Thema war das "Mira".
Ich übertrage mal die relevanten Diskussionsteile:
Daß elektronische Geräte "für spezielle Zwecke" entwickelt wurden, aber im Handel kaufbar waren, war zu DDR- Zeiten nicht ungewöhnlich- z. B. ein hübscher, kleiner Kassettenrekorder Mira wurde auf dieser Basis entwickelt.
Iich bekam ein Prototyp- Gerät in die Hand, ein Techniker von Studiotechnik Rundfunk, der es mir gab, berichtete, daß man es entwickelt habe, weil "gesellschaftliche Bedarfsträger" und Journalisten rnach dem Motto "....iiiiirgendwas mit Meeeeedien gemacht...." zwar ideologisch top waren, aber von Technik keinen Schimmer hatten, dabei gab es die vom Rundfunk verwendeten "West"- "NAGRA", bis heute berühmnt- aber diesen Koryphäen zu kompliziert.
Das "Mira" paßte in die Jackentasche. Zwei Tasten gedrückt- Aufnahme, dem Interview- Opfer vor die Schnute gehalten, laber, laber... Stoptaste gedrückt, fertig.
Das schafften auch die Jung- Volontairinnen Schanttall und Schakkeline.
Übrigens- das Prototyp- Gerät hatte kaum DDR- Bauteile drin, und die technischen Werte, Frequenzgang, Klirr, Rauschabstand, mechanische Daten, waren hervorragend.
Die Normalverbraucher- Variante hatte dann die üblichen DDR- Bauteile, und normale Daten.
paulchen hat geschrieben:
Was soll denn im Mira so weltbewegend anderes drinnen gewesen, was dann sofort solche tolle Werte hervorruft?
Das Laufwerk ist bis heute weitestgehend eine Krücke, die Elektronik darin ist nichts aufregendes, erfüllt aber den ursprünglichen Sinn dieses Gerätes - Diktiergerät.
Alles was da verbaut wurde gab es zu diesem Zeitpunkt schon länger und war nichts dramatisches, was "Nicht-DDR Bauteile" erklären würde. Der Tonkopf wäre eventuell sowas gewesen, aber selbst diesen gab es im Stern-Rekoder, Minett (gaaanz schlimme Servicetauglichkeit) etc schon lange und waren zu besseren Werten als max. 6kHz tauglich..
Durch den sehr gedrängten Aufbau war es teilweise auch technisch gar nicht möglich da aufregende Werte in Wiedergabe und Aufnahme zu erzielen. War auch wie gesagt nicht der Sinn der Entwicklung.
Also da würden mich mal Fakten interessieren.
Wie geschrieben, Frequenzgang, Klirr, Rauschabstand.
Ein Prototyp, nicht zu vergleichen mit der späteren Massenfertigung.
Vom Mira gab es ja direkt eine Diktier- Variante , das ist wohl das mit 6 kHz, was Sie meinen. Das ist eben so weit "unten", Es muß ja nicht mal Musik können.
Da das bei RMorg so betont wird, werden die Varianten "MR76" und "Parat" besser gewesen sein.
Das (angesproichene Gerät)war ein Prototyp, und das Beste an Teilen drin, was auf dem Markt habbar war.
Frequenzgang oben 3dB- ABfall bei 12 kHz kann ich mich noch erinnern, und das Ding war sogar besser. . Rauschen und Klirr super, die Werte weiß ich nicht mehr, war jedenfalls alles top.
Das war so gefordert, weil die sofort und ohne Umwege (Entrauschen, Frequenzgangkorrekturen, usw.) die "Saja"s und andere Studiobandmaschinen mit den Reportagen versorgen sollten.
paulchen hat geschrieben:
Edi, mit Fakten meinte ich belegbare Sachen. Was ich lese sind Erinnerungen, dass sind für mich keine Fakten. Daher überhaupt meine Zeilen.
Das Mira war auch in seiner "Konsumer" Variante als MR76/Parat nicht besser als die Diktierausgabe.paulchen
Ich war gerade auf dem Dachboden, wo ich meine alten Unterlagen aus meinem RFT- Betrieb habe, die habe ich damals, als ich den Betrieb verließ, mitgenommen.
Und da ist auch was über das "Mira".
Ich weiß jetzt nicht, ob die bei RMorg gelisteten "MR76" und "Parat" die gleichen Daten haben- ich habe noch die Unterlagen vom "Ur- Mira", ohne Zusatznamen.
Und das ist auf jeden Fall besser, als die einfachen Diktierdinger "Diktat" und "Diktat S". Ein Freund hat das 5472 sogar noch.
Die Daten sind für so eine kleine Kiste schon nicht schlecht. Und der Prototyp übertraf diese technischen Daten erheblich.
Bei Interesse kann ich die Unterlagen einstellen oder senden.
Dateianhang:
Mira_SA_800.jpg
Dateianhang:
Mira_Daten_800.jpg
Dateianhang:
Mira_Frequenzgang_800.jpg