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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Qualität alter Videocassetten und Tonbandspulen

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BeitragVerfasst: Do Okt 17, 2024 10:29 
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Wohnort: Salzkotten
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin,

nach der Reparatur einiger Videorecorder (u.a. Video 2000 Philips VR2024, Grundig 2x4 Super, VCR-Longplay Philips N1700) versuche ich gerade einige alte Videocassetten auf meinen Panasonic Festplattenrecorder zu überspielen. Dort kann ich die Video-Dateien editieren/schneiden/auf DVD brennen oder über eine hochwertige Grabber-Karte an meinen Rechner weitergeben.

Meine Erfahrung dabei: je nachdem wie die Cassetten gelagert wurden oder je nachdem aus welcher Produktionscharge diese stammen kann die Qualität des Bandmaterials sehr schlecht sein.
Manche Cassetten laufen ohne Dropouts durch, bei anderen Cassetten wird nach einigen Minuten Spielzeit kein Bild mehr wiedergegeben. Öffne ich den Recorder, sehe ich schwarzen Bandabrieb auf der Kopftrommel, auf dem Tonkopf, der Capstanwelle, der Bandführung. Dann ist mal wieder eine Reinigung angesagt. Für eine schnellere Durchführung betreibe ich die Video 2000 Recorder ohne Cassettenfachdeckel, bei dem N1700 lässt sich der Cassettenschacht ja einfach abnehmen.

Lohnt sich das alles? Für die üblichen Spielfilme nicht. Es gab damals keine VPS-gesteuerten Aufnahmen. Daher finden sich oft Ansagen, Nachrichten, Werbung, der Sendeschluß mit Testbild, Senderlogos, Programmhinweise und mehr interessantes auf den Videocassetten.

Ebenso gut oder schlecht ist die Qualität von Tonbandspulen. Hier werde ich ab und zu um Hilfe geben, wenn irgendwo Tonbandspulen gefunden werden. Ich spiele die Bänder ab, dann wird für den Kunden oder Bekannten interessantes als MP3-File digitalisiert. Auch hier muß ich oft nach einem Durchlauf die Tonköpfe und die Bandführungen reinigen.

Die Tonbandspulen einer Marke fallen durch Quietsch- und Rattergeräusche bei der Wiedergabe auf. Hier zeige ich dann durch Vergleichs-Abspielen anderer Tonbänder auf dem gleichen Gerät, dass es an der Qualität des damals verwendeten Tonbandes liegt.


Vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen bei dem Abspielen/Digitaliseren von alten Videocassetten und Tonbändern gemacht.


Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: Do Okt 17, 2024 12:51 
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Hallo Andreas,
deine Beobachtungen teile ich ebenfalls zu 100%
Auch habe ich noch etliche Video 2000; VHS; S-VHS und mini DV- Aufnahmen, die im Vergleich die Zeilen Auflösung zur heutigen HQ Aufnahmen diese dann ganz nach hinten drängen.
Tonbandaufnahmen mache ich nur noch mit neuen Bändern, die es zum Glück noch zu kaufen gibt.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Do Okt 17, 2024 19:05 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
Beiträge: 1416
Beim WDR haben sie schon vor vielen Jahren heftige Probleme mit ihren U-Matic- und Betacam-Cassetten aus dem Archiv gehabt.

Das größte Problem bei Magnetband ist Luftfeuchtigkeit. Ich habe es schon erlebt, dass Tonband nach wenigen Metern die Köpfe und Bandführungen förmlich zugeschmiert hat. Und das tritt sogar bei den professionellen Bandsorten auf, wie sie in Studio und Hörfunk verwendet wurden.

Da hilft nur Backen. Ab in den Backofen und bei 45 Grad durch stundenlanges Erwärmen die Feuchtigkeit austreiben. Danach sofort umspielen und am besten gleich digitalisieren.

Es ist kein Zufall, dass Museen und Archive ihre Magnetbänder unter streng kontrollieren Klimabedingungen lagern.

Ralf

_________________
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2024 12:14 
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Beiträge: 44
Wohnort: Oberfranken
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Kann ich auch bestätigen.
Bei Tonbandfreunden gibts da weit größerer Diskussionen, als es hier vermutlich der Rahmen erlauben würde.
Bei Videobändern ist das weit problematischer, als bei Tonbändern.
Aufbacken hilft, wie erwähnt.
WD40 zusätzlich bei Tonbändern soll auch weiter helfen... Bin noch selber nicht dazu gekommen, das auszuprobieren.
Bei Videobändern schwierig, da jede Form von Flüssigkeit die Luftpolsterbildung am Kopfrad verhindert. Folge: Sofortiger Bandsalat.

_________________
Jemand, der liebt, repariert; einer, der nicht liebt, tauscht aus...


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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2024 16:25 
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andreas1962 hat geschrieben:
...
Die Tonbandspulen einer Marke fallen durch Quietsch- und Rattergeräusche bei der Wiedergabe auf. Hier zeige ich dann durch Vergleichs-Abspielen anderer Tonbänder auf dem gleichen Gerät, dass es an der Qualität des damals verwendeten Tonbandes liegt.
...
Vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen bei dem Abspielen/Digitaliseren von alten Videocassetten und Tonbändern gemacht.

Hallo Andreas,
vermutlich Ampex und Shamrock? :wink:
Im Tonbandforum gibt es ellenlange Diskussionen zum Thema und eine "Bändertauglichkeitsliste".
Abgesehen von diversen Ampex-Bändern, die ich demnächst entsorgen werde weil sie auch extrem kleben, habe ich mit Agfa/BASF/Maxell/TDK (abgesehen von einigem Abrieb) überwiegend gute Erfahrungen. Es kommt halt immer darauf an wie die Bänder gelagert wurden.
Ciao Bernd

_________________
Schöne Grüße, Bernd


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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2024 18:01 
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Moin Bernd,

passt... es waren Shamrock-Bänder. Die sind wohl günstig zu haben, denn ich sah und ich sehe diese Bänder noch oft. Aber selbst geschenkt nehme ich diese Bänder nicht an. Dafür habe ich mit Maxell, BASF und älteren AGFA- und Philips-Bändern gute Erfahrungen beim Abspielen gemacht.

Einige Video 2000 Cassetten habe ich gerade in den Mülleimer geworfen. Es war kein brauchbares Abspielen möglich. Ständig Dropouts und Abrieb. Einige VCR-Longplay Cassetten machten beim Abspielen Bandsalat oder die Wiedergabe stoppte. Da ist wohl die Bandführung in der Cassette selbst fehlerhaft. Da finde ich es als Vorteil, dass ich diese Cassetten aufschrauben kann.

ein Konvolut Videocassetten VCR Standard 1 habe ich noch hier. Die Beschreibung auf den Cassetten ist eher kryptisch. Für das Abspielen/Digitalisieren werde ich einen Philips N1501 herrichten.
Bereits beim Öffnen der Geräteunterseite kam mir die Riemenpampe entgegen. In einer Stunde hatte ich meinen Vorrat von ca. 150 Wattestäbchen verbraucht. Ich brauche aber viel mehr... Elkos zum Tausch habe ich bereits hier. Ich fand auch ein gerissenes Plastikzahnrad im Einfädelgetriebe (Standardfehler in diesen VCR-Laufwerken).


Viele Grüße

andreas


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BeitragVerfasst: Sa Okt 26, 2024 16:48 
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Hallo in die Runde,

Diese hier in dem Thread zujüngst erwähnten Shamrock-Bänder - es ist wirklich schwierig: Damals in jungen Jahren habe ich solche Senkel notgedrungen gekauft. Und zwar für Aufnahmen aus dem UKW-Radio. Die Markenware (BASF, Scotch, Agfa usw.) war für UKW überkandidelt, und Cassetten waren einfach noch zu schlecht (Stand ca. 1980).

Die sehr unterschiedliche Qualität der Shamrock-Ware wiederum löste ganz andere Probleme aus:

Da gab es zwar für 35 Mark zehn Bänder à 540 Meter, ich hatte dann aber schnell festgestellt, dass diese 10 Bänder sich von Rolle zu Rolle krass unterschieden. Es half nur eines: Das Aufnahmegerät für jede EINZELNE Bandrolle EINZELN einmessen. Und zwar nicht nur die Vormagnetisierung, sondern auch die Aufsprechverzerrung sowie den Aufsprechpegel - also das volle Programm. Und das für jeweils 45 Minuten Laufzeit...

Abspielbar sind die Dinger übrigens immer noch. Kleben tut auch keines - vielleicht hatte ich in dieser Hinsicht Glück. Bei manchen riecht es allerdings nach Schimmel, und es zeigt sich an der Oberfläche des Bandwickels ein weißer Belag. Vielleicht war der Keller, in dem ich das Zeugs lagerte, nicht trocken genug. Die Bandschicht ist jedenfalls nicht angegriffen, durch ein gefaltetes Klopapier umspulen, reicht. Also: Gaaanz so schlimm war es auch nicht.

Gruß und schönes Wochenende,

Ben


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BeitragVerfasst: Sa Okt 26, 2024 19:25 
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Hallo,

ich habe 6 Jahre bei der BASF in der Magnetbandabwicklung gearbeitet. In der Abteilung (VME I536), in der Bandabrieb und Magnetisierungsmessungen gemacht wurden. Sowohl für die laufende Produktion und für die Entwicklung. Wir bauten die Messmaschinen für die Kontrollen und warteten den Maschinenpark der Bandmaschinen.

Das Schmierproblem, das heute verstärkt auftritt, war damals schon ein großes Thema. Die Magnetschicht musste mit einem Haftmittel vermischt werden. Das war notwendig, damit die Magnetschicht auf dem Kunststoffband haftete. Diese Mischung der beiden Materialien war das Geheimnis eines guten Bandes. Die Chemiker im Team tüftelten da immer neue Rezepturen aus. Die dann auf unseren Maschinen getestet wurden. Das üble war ein guter Haftgrund verschlechterte die magnetischen Eigenschaften. Die Mischungen waren immer ein Kompromiss zwischen guter Haftung und guten magnetischen Eigenschaften.
Die Schmierprobleme heute kommen von zu hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Der Schmierfilm besteht aus dem aufgeweichten Haftgrund. Die Magnetschicht hat keine klebrigen Bestandteile.

Hier ein Vortrag für das Landesarchiv Berlin zu dem Thema:
http://www.roehrenkramladen.de/Probleme_der_Bestandserhaltung_von_Magnetbaendern.pdf

Salu Hans


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BeitragVerfasst: So Okt 27, 2024 15:14 
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Hallo Hans,

das sind überragend gute Informationen. Herzlichen Dank!

Als reiner Privat-Anwender will ich folgendes zu BASF anmerken: Im Jahr 1990 kaufte ich einen Restposten LGR 50, je 1000 m auf AEG-Kern. Ich habe gerade nachgesehen: Produktionsnummer 60 721 XB, Charge S 032 CT.

Das Material hat prima funktioniert, und so blieb ich auch später beim LGR 50 - bis zum Finale der Analogzeit. Und hatte nie mehr Probleme.

Alles LGR 50, und wirklich ALLES, ist auch heute noch einwandfrei abspielbar (hatte vor ein paar Wochen teilweise uralte digitalisiert). Es schmiert nix, es klebt nix, es staubt nix, und es klingt wie gerade erst auf einem fabrikfrischen Band aufgenommen.

Das habt ihr richtig gut gemacht. Chapeau! :super:

Gruß und einen schönen Restsonntag

Ben


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BeitragVerfasst: Mo Okt 28, 2024 22:10 
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Hallo,

Danke für das Lob!

Ich habe noch zwei private Fotos gefunden. Es werden die Prüfmaschinen für die IBM1270 kompatiblen Computerbänder gezeigt. Sie wurden bei uns in Ludwigshafen/Heidelberg gebaut, und im Werk Willstätt in der Produktion eingesetzt. Die Maschinen haben Dropout Fehler (Bitfehler) gemessen. Es wurden keine Bänder ausgeliefert, die diese Prüfung nicht bestanden hatten. Die Kopfträger konnten gewechselt werden. In Abhängigkeit der Bandlaufwerke, für die die Bänder gefertigt wurden. Ein riesiger Aufwand, um die Datensicherheit zu erhöhen. Bei den analogen Bändern wurden nur Stichproben gemacht.

Die Dame auf dem einen Foto war meine LAG zu der Zeit. Die Bilder stellte ich damals der Abteilung für einen Prospekt zur Verfügung. Deshalb tauchen sie heute auf diversen Webseiten auf.

Grüße aus Saarbrücken, Klarenthal.
Salu Hans


Dateianhänge:
IBM1270Pruefunf2.jpg
IBM1270Pruefunf2.jpg [ 62.52 KiB | 1670-mal betrachtet ]
IBM1270Pruefung1.jpg
IBM1270Pruefung1.jpg [ 54.12 KiB | 1670-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Di Okt 29, 2024 10:28 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
Beiträge: 1416
Ben hat geschrieben:
Diese hier in dem Thread zujüngst erwähnten Shamrock-Bänder

...

Da gab es zwar für 35 Mark zehn Bänder à 540 Meter, ich hatte dann aber schnell festgestellt, dass diese 10 Bänder sich von Rolle zu Rolle krass unterschieden.


Wir sind damals alle paar Wochen beim Kaufhof eingefallen und haben den ganzen Tisch mit den Shamrock-Bändern durchsucht. Zum Glück waren die Schachteln nicht verklebt oder in Folie verschweißt. Bestimmte Varianten - z.B. schwarze Rückseitenmattierung, braune Schicht - waren OK. Die haben wir dann abgeräumt.

Ralf

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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