Vor ein paar Tagen brachte mir jemand ein Philips Aladin 54, eine Radio/Plattenspieler-Kombination von 1953/54. Nach Tausch einiger Kondensatoren, Beseitung von Kontaktproblemen und einer geringfügigen Korrektur des Abgleichs spielt das Radio wieder einwandfrei.
Beim Plattenspieler fehlte leider der Tonkopf. Nicht nur einfach abgezogen, sondern auch die Steckfassung am Tonarm war zerstört. Deshalb habe ich beschlossen, ein anderes Tonabnehmersystem zu adaptieren.
Vor vielen Jahren habe ich aus einem Restposten mehrere Kristall-Tonabnehmersysteme von Astatic gekauft. Eins davon herausgesucht und erst einmal provisorisch angebracht. Das Ergebnis war grausam: Verzerrungen ohne Ende, und nach einer Minute Spielzeit ist die Nadel scheinbar so verdreckt, dass sie der Rille nicht mehr folgen kann. Nach mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Auflagekräften stellte ich fest, dass die zum Probieren benutzte Platte immer schlechter klingt. Zum Glück habe ich eine relativ wertlose Single verwendet.
Mit dem Mikroskop sah ich dann die Ursache: Die Spitze der Nadel war scharfkantig abgebrochen und schälte beim Abspielen einen hauchdünnen Span aus der Rille!
Die Nadel des zweiten baugleichen Systems sah genauso aus.
Dass die Beschädigung bei mir entstanden ist, halte ich für ausgeschlossen, denn die Tonabnehmersysteme sind mit einer gut sitzenden Schutzabdeckung versehen. Also habe ich damals, ohne es zu merken, wohl defekte Ware gekauft!
Mit einem anderen Tonabnehmersystem (von einem neueren Philips-Gerät) spielt der Plattenspieler wieder einwandfrei.
Lutz
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