PL504 hat geschrieben:
Nach der von Saarfranzose zur Verfügung gestellten Beschreibung werden die Höhen bei Aufnahme angehoben und bei Wiedergabe abgesenkt (also praktisch Pre- und Deemphasis, wenn man so will). Je nach Bandgeschwindigkeit unterschiedlich stark. Dazu braucht es kein technisches Verständnis, man muß nur lesen.
Was gibt es da noch zu streiten? Kann im Schaltplan auch nachvollzogen werden.
Gerade mein "technisches Verständnis" sagt mir dasselbe, wie das, was Stephan geschrieben hat:
Wenn ein Band nach
deinem technischen Verständnis aufgenommen würde, könnte es nur auf diesem Bandgerät wiedergegeben werden. Und ich verweise auch gerne noch einmal hierauf:
Zitat:
Man nennt diese Höhenanhebung in der Fachsprache Entzerrung. Die Entzerrung hat jedoch nichts mit der bereits erwähnten Verzerrung (Klirrfaktor) zu tun. Die bei den einzelnen Bandgeschwindigkeiten erforderliche Höhenanhebung, die, wie aus den Abbildungen 9 und 10 ersichtlich, umso größer sein muss, je niedriger die Bandgeschwindigkeit ist, kann man nun sowohl bei der Aufsprache, als auch bei der Wiedergabe vornehmen. Um eine höchstmögliche Qualität bei der magnetischen Schallaufzeichnung zu erzielen, verteilt man die Höhenanhebung auf Aufnahme und Wiedergabe. Würde man nämlich die Anhebung nur bei der Aufsprache vornehmen, so würde man bei hohen Frequenzen das Tonband übersteuern. Legt man die gesamte Aufsprechüberhöhung nur in die Wiedergabe, so verstärkt man auch das im oberen Frequenzbereich liegende Verstärker- und Bandrauschen. Man wählt daher einen günstigen Kompromiss: Damit man bespielte Bänder auf verschiedenen Geräten abspielen kann, d. h. also die Wiedergabequalität beim Austausch von bespielten Bändern gleich ist, hat man die Anhebung im Wiedergabeverstärker genormt. Es gibt heute zwei allgemein gebräuchliche Entzerrungen, und zwar nach CCIR (Comité Consultatif International des Radiocommunications) bei der etwa 25 % der Höhen im Aufsprechverstärker und 75 % im Wiedergabeverstärker angehoben werden, und nach NARTB (National Association of Radio and Television Broadcasters), bei der die Höhen etwa je zur Hälfte im Aufsprech- und Wiedergabeverstärker angehoben werden
aus dem eindeutig hervorgeht, daß
immer auch bei der Wiedergabe eine Höhenanhebung stattfinden
muß.
Dasselbe findest du auch in anderer Literatur. Die Höhenanhebung auf der Wiedergabeseite ist immer festgelegt, damit die Aufnahmen eben austauschbar sind, und aufnahmeseitig wird die Höhenanhebung dieser festgelegten Höhenanhebung bei der Wiedergabe angepaßt. Sonst wäre eine Aufnahme von Gerät X nicht auf Gerät Y abspielbar.
Da ich keinen Schaltplan lesen kann, kann ich dir hier leider kein Contra geben. Aber es
muß irgendwo und irgendwie eine Höhenanhebung bei der Wiedergabe stattfinden. Sonst, und da wiederhole ich mich, könnte man weder auf anderen Tonbandgeräten bespielte Bänder auf diesem Telefunken-Gerät abspielen und umgekehrt.
Das wäre für mein technisches Verständnis unlogisch.
VG Willi