Die Kapazität messen- können Sie sich bei den Uralt- Papierkondis sparen.
Die Werte werten mit den meisten Meßgeräten aufgrund des Meßverfahrens falsch angezeigt, i. d. R. höher.
Aufschluß über den Zustand würde (zusätzlich) eine Restsrom- bzw. Widerstandsmessung geben. Ein Solcher Kondi darf keinen meßbaren Restrom haben, bzw. einen Widerstandswert Richtung undendlich (bei Papier ist das wahrscheinlich gar nicht möglich).
Auch die Widerstandsmessung können Sie sich sparen, weil eben die Meßergebnisse, die verschiedene Mitglieder hier einbrachten, belegen, daß alle alten Papier- C's in den Jahrzehnten unbrauchbar geworden sind. Über das weitere Verfahren scheiden sich die Geister: Auswechseln gegen moderne Typen, "Abtarnen", also neuen C ins Gehäuse des alten, oder gar Regenerieren. Letzteres wäre vielleicht sinnvoll für die allerersten Radios, um die Erst- Substanz zu erhalten, da sind es nur wenige solcher Bauelemente.
Zitat:
Ein Teil funktioniert auch noch für den Vorführeffekt.
Nun ja, ich bevorzuge eine möglichst gute technische Restauration, so daß ich die Geräte mit bestmöglichen Werten vorführen kann, um zu zeigen, wie gut alte Radios klingen können, und was die Geräte damals schon konnten.
Übrigens können die MTG's bei eigenen Aufnahmen richtig gut klingen.
Einziger Trick dabei: Die Höhen- und Baßanhebungen bei Aufnahme unbedingt zurücknehmen ! Die Aufnahme- Eingänge aller MTG`s hängen am Lautsprecher- Trafo ! (Genaugenommen an einer Extra- Wicklung des Trafos, manchmal wird auch an der Primär- Wicklung des Ausgangstrafos abgenommen, direkt an der Endröhre)
Höhen- und Tiefenanhebungen übersteuern die Aufnahme, weil: Sie werden bei Aufnahme nicht automatisch unwirksam, Höhen- und Baßanhebung gehören ja zum Radio, und das wird vom MTG in keiner Weise beeinflußt.
Zitat:
Für eine Reparatur brauchte man eine Unmenge Kondensatoren, von den Röhren ganz zu schweigen.
Ja, Ihre Sammlung funktionsmäßig wieder auf Bestzustand zu bringen, würde schon einiges an Material und Arbeitszeit brauchen.
Wenn Sie die Elektronik- Baugruppe des MTG aufschrauben, wird Ihnen im Innenleben gleich obendrauf ein großer Teer- Papier- Kondensator entgegenleuchten, und durch herausgedrückte Vergußmasse sein Ableben mitteilen. Und in den Radios finden Sie ebenfalls sehr viele, die größeren Typen (0,1 MüF) meist schon sichtbar defekt.
Kondensatoren sind nicht so teuer, verschiedene Anbieter bieten sogar recht preiswert Sätze mit nennenswerten Stückzahlen gängiger, benötigter Werte an.
Röhren tausche ich auch nur bei Notwendigkeit, ALLE Röhren durch neue ersetzen, mache ich eher selten, nur bei Meßgeräten zu 100%.
Röhren in MTG's kann man durch Umsockeln und Einsatz üblicher Glasröhren mit Novalsockel ersetzen- wegen der teilweise utopischen Preise einiger Röhren (EF14) sinnvoll, und jederzeit in Minutenschnelle rückbaubar.
Allerdings sieht die Umsockelei bei einigen Schränken (Meistersinger) häßlich aus, da die Ersatzröhre quer auf den Stahlröhrensockel rauf muß- wegen der Bauhöhe. Aber das ist ja von außen nicht zu sehen.
Wenn Sie sich entschließen, Stück für Stück die Geräte technisch auf Vordermann zu bringen, geht das ja auch- und ich denke, hier kriegen Sie genug Unterstützung.
Edi