Der Fehler dieser beiden Tonbandgeräte war, daß sie zu schnell liefen. Etwa 4%. In dem Thread über
Überprüfung der Geschwindigkeit bei TB-Geräten wurde hierüber schon mal diskutiert.
Das Problem ist ja nun, daß bei diesen Motoren keine elektronische Geschwindigkeitsregelung möglich ist. Man kann es aber auch mechanisch lösen. Hierzu zunächst einmal die Mechanik, mit der letztendlich die Tonwelle angetrieben wird. Hier ein Bild:

Das schwarze Gummiteil, welches teilweise verdeckt ist, steckt direkt auf der Motorwelle. Dieses treibt über einen Gummiriemen zwei Antriebsteller an, die dann den Gummiriemen mitnehmen, der wiederum die Schwungmasse der Tonwelle antreibt. Im Bild ist ein Stück dieses Riemens zu sehen. Er läuft diagonal durchs Bild. Von den Antriebstellern ist der linke ganz zu sehen, der rechte ist angeschnitten.
Da die Bandgeschwindigkeit zu schnell war, gab es nur zwei Möglichkeiten:
1. Den Durchmesser des Gummiteils, welches direkt auf der Motorwelle steckt, zu verkleinern
2. Den Durchmesser der Antriebsteller zu vergrößern
Da es bei allen Maßnahmen, bei denen Material weggeschliffen wird, kein zurück mehr gibt, habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Um die Antriebsteller habe ich Isolierband gewickelt. Jeweils sechs Schichten. Das ist der weiße "Ring", den man sehen kann. In diesem Bild ist er etwas deutlicher zu erkennen:

Wichtig war, daß ich genau sechs vollständige Umdrehung darum gewickelt habe, damit keine Kante und somit auch keine Delle entsteht. Ebenso wichtig ist es, das Isolierband beim Umwickeln nicht zu dehnen, da es sich sonst hinterher zusammenzieht.
Das ganze funktioniert sehr gut, auch wenn es vielleicht nicht die elegenteste Lösung war.
Bei dem Magnetophon 96 war es fast genauso, nur daß hier lediglich ein Antriebsteller existiert, der so aufgebaut ist, wie die Tonwelle eines Plattenspielers mit Reibradantrieb. Somit brauchte ich bei diesem Gerät nur eine Sache zu vergrößern. Außerdem war es ganz praktisch, daß ich hier ein Stück Fahrradschlauch nehmen konnte. Dieser "Ring" hatte genau den richtigen Durchmesser, so daß er stramm auf der Antriebswelle sitzt und dann auch noch die richtige Dicke, so daß die Geschwindigkeit auch hier relativ genau ist.
Beide laufen jetzt ca. 1% zu langsam, aber den Unterschied höre ich nicht so heraus. Zumal das Uher Variocord 23, welches vor kurzer Zeit hinzugekommen ist, um ca. 2% zu langsam läuft. Aber wie gesagt, die Bänder lassen sich trotzdem problemlos austauschen.
Bilder von der Modifizierung des Magnetophons 96 folgen noch.
VG Willi