Guten Abend,
EQ80 hat geschrieben:
Hallo Schlappmacher,
da hast du dir ja ganz schön Mühe gemacht mit der Wiederherstellung des Fantasia und auch mit der umfangreichen Dokumentation deiner Arbeiten. Liest sich alles sehr interessant und die Bilder sprechen für sich.
Ein paar Anmerkungen wohlgemerkt eines Laien:
- die verbaute Netzsicherung von 2A scheint mir doch etwas heftig. Der bei mir vorhandene original Schaltplan weist da 0,7 aus. Ich würde wieder auf diesen Wert gehen, sonst könnte bei Defekt der sicher nicht so leicht aufzuttreibende Netztrafo abrauchen!
Danke - guter Tip! Gerade nochmal am Trenntrafo primär 300 mA gemessen. Nach der alten Daumenregel zur Berücksichtigung des Einschaltstromstosses also etwa 2 x Nennstrom.
Dann werde ich mir die Suche nach einer 2A-Sicherung sparen - ich hab' derzeit eine 800mA drin (im Bild erkennbar).
Die bleibt; die Aufschrift habe ich geändert. Ois prima.
EQ80 hat geschrieben:
-dein offenbar recht aufweniges geregeltes Netzteil finde ich interessant, allerdings ist das Gerät damit auch ziemlich heftig "verbastelt" (soll aber nicht abwertend gemeint sein, schliesslich kann jeder mit seinen Geräten anstellen, was er will!

). Ich habe mir auch dein in dem Zusammenhang auch die verlinkten Beiträge bei radiomuseum.org durchgelesen. Dort haben sich ja wirkliche Fachleute mit der grundsätzlichen Problematik beim Ersatz von Selengleichrichtern befasst...
Nun, wirklich
aufwendig geregelt wird hier nix. Es ist eine recht einfache Schaltung, die den MOSFET mit der Netzfrequenz schaltet und über einen Vorwiderstand einiges an Leistung
verbrät. Selengleichrichter haben halt eine andere I/U Kennlinie oder Charakteristik. Das ganze soll diese Kennlinie, die sich von modernen Silizium-Gleichrichtern deutlich unterscheidet, nachbilden. Und das tut die Schaltung recht ordentlich.
Einige ersetzen den Se-Gleichrichter durch einen Si-Gleichrichter plus Vorwiderstand. Die Nachteile wurden im angesprochenen Beitrag bereits angeführt.
Viele zusätzliche Bauelemente im Vergleich hierzu braucht es nicht; neben dem MOSFET nur 2 Widerstände für die Gatevorspannung und zwei Suppressor-Dioden (ich hatte keine doppelten vorrätig und schaltete zwei P6KE27 antiparallel).
Da sind wir einer Meinung. Zum Thema
Modifizierung sollte jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich finde es faszinierend, welchen Aufwand andere treiben, wenn Kondensatoren nachgebildet oder stoffummantelte Kabel gesucht werden.
Ich möchte lediglich den sichereren Betrieb wiederherstellen und bewahre ein Gerät von vielleicht 100€ Marktwert vor dem Verfall. Mir taugt's ...
Zitat:
Dennoch: Das Fantasia ist ein (zugegeben relativ teures) Konsumergerät ohne Anspruch auf wirklichen HiFi-Klang (Definitionsversuch will ich mir hier sparen

). Ich muß auch immer lachen, wenn Graetz ganz groß die Röhrenzahl auf der Rückwand angibt: 14 wohlgemerkt mit Selengleichrichter!
Aber es wäre wirklich mal interessant, wie sich dein Regelnetzteil auf die Verstärkerdaten messtechnisch auswirkt. Aber ob man wirklich hört wenn Verzerrungen durch die stabilisierte Anodenspannung etwas später einteten?
Hier mal der Link zu einem Projekt, wo wirklich versucht wurde alles aus zwei EL 95 bzw einer ELL80 je Kanal rauszuholen :
http://eschemainda.com/nf10_clone_1.aspxFinde ich recht interessant.
Viel Spaß und gute Hörerfolge mit der Fantasia
wünscht
Frank
Tja, auf der Rückseite sieht man halt das Marketing in den 50ern...
Danke. Das neue Netzteil kann den KW-Empfang der internen Ferritantenne stören, aber das interessiert mich weniger. Schaun wer mal, bzw. hören wir mal, wenn das Chassis wieder eingebaut ist. Im neuen Jahr...
Servus,
Der Schlappmacher