Dampfradioforum

hallo klaus,

wie gesagt: genietet. lediglich das loch gegenüber des masseanschlusses ist frei.

gruß andi

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"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

Danke Andi, das bestätigt meine Erwartung. Dann hat's bei meinem Apparat die Niete einseitig wohl zerbröselt, denn die Masseöse sitzt noch fest am Blechzylinder, der Zylinder selbst "schlabbert" aber lose auf dem grünen Antennenträger.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)

So, gestern Abend fand ich nach einer Schaffenspause wieder 1 Stunde Zeit, um mir das Gerät erneut vorzuknöpfen.
1.) Ferritantenne.
Bei meinem Gerät kann der Blechzylinder nicht am grünen Antennenhalter angenietet gewesen sein, da dort, wo das Masseniet ist, sich kein Antennenträger zum Annieten befindet. Egal, wird er halt anderweitig befestigt.

2.) Klang.
Um es mal so zu bezeichnen: "unterirdisch", d.h. nicht mit Genuss zu hören. Viel zu basslastig. Bei Aufnulldrehen des Bassreglers verändert die gehörrichtige LS-Regelung dagegen den Klang ungünstig, so dass man mit dem Aufdrehen des LS-Reglers ständig auch die Klangregler bedienen müsste. Geht gar nicht.
Wohlgemerkt: alle Teerkondensatoren im NF-Teil sind ersetzt, alle Widerstände geprüft, alle Röhren gut, und alle Spannungen sind im grünen Bereich, Empfang bestens. Will sagen: technischen Defekt schließe ich aus.


Lösungsansatz gesucht:

Verantwortlich für eine deutliche Basserhöhung ist, unter anderem, der werkseitige Kondensator 100nF (Nr. 176) im Regelzweig des LS-Reglers: download/file.php?id=4423&mode=view
Den habe ich nun mal verändert, und zwar drastisch: 10nF, also gezehntelt. Bislang nur als Versuch, deshalb vorläufige Feststellung:

Erheblichst besserer Klang. Die Bässe sind nun genießbar und lassen sich nach wie vor regeln, der Höhenreglerverlauf ist ebenfalls angenehm, es treten mehr Höhen hervor. Die gehörrichtige LS tritt nun nicht mehr so aufdringlich in Erscheinung.

Werde weiter experimentieren. Enttäuschend nach wie vor die Max-Lautstärke: Das leistet auch ein SABA Meersburg 6, und der kommt mit 1x EL84 aus. Bei der Angabe von "15 Watt Gegentaktendstufe" hätte ich mehr erwartet (wir reden natürlich immer von verzerrungsfreier Lautstärke).

Eine große Herausforderung wird das Gehäuse: Der gesamte alte Lack muss ab, er splittert bereits großflächig ab.
Abbeizer kommt nicht in Frage, da ich Minimal-Rückstände befürchte. Bin in dieser Hinsicht gebranntes Kind, da bei einer vorschriftsmäßigst behandelten Nähmaschine nach Jahren Verfärbungen auftraten.
Also die Aceton-Lösung.
Entscheidung über die Neulackierung ist noch nicht gefallen, außer :CLOU Ballenmattierung wird's nicht werden: alle damit behandelten Radios genügen nicht meinem Anspruch bezüglich Preis des Mittels und erzieltem Ergebnis.

Offenes Problem: die Ablösungen der Skala im Bereich der beiden Klangregelfenster: bekanntes Problem bei Graetz, eine Lösung habe ich noch nicht.

k.

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Der Graetz 177W unterscheidet sich zum 176W speziell in der Endstufe.
Beim 177W gibt es einen gemeinsamen Katodenwiderstand.

Erläuterungen zur Arbeitsweise der 177W Endstufe gibt es hier:

http://www.radiomuseum.org/forum/graetz ... stand.html

Demnach ist dieser gezeigte Schaltplanausschnitt des Graetz 176W nicht identisch mit dem 177W:



Graetz 177W:



Gruss Henry

Henry: Klasse Hinweis zum gemeinsamen Kathodenwiderstand. für den link.

Was die Bassregelung angeht: ich habe die Schaltpläne in gedruckter Form sowohl vom 176W wie auch vom 177W. Hier hatte ich auf eine bereits im Forum geleistete Arbeit zurückgegriffen und habe das in einem anderen Beitrag zum 176W hinterlegte Werk von glaubnix zur reinen Veranschaulichung herangezogen, da es grafisch sehr schön gemacht ist.
Es ging mir dabei nur um das Bauteil Nr."176" (100nF), aber Du hast natürlich recht: die Schaltungsumgebung ist im 177W etwas anders.

Ich werde daher als nächsten Schritt mal die Schaltungsunterschiede im Klangregelnetzwerk der beiden Typen analysieren und die Schaltung meines 177W testweise in Richtung 176W modifizieren, auch was den Kathodenwiderstand der beiden EL84 anbelangt.

Denn mit dem "Werksklang" kommt mir das Gerät nicht ins Wohnzimmer, das ist bei heutigen Radioübertragungen einfach zu "verbogen".

k.

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Neuer Sachstand

Ich habe jetzt die Endstufe vergleichbar dem Graetz 176W modifiziert:

- Wegfall des gemeinsamen Kathodenwiderstands 125 Ohm
- Als Ersatz: für jede EL84 ein eigenes Kathodenaggregat, bestehend aus 200 Ohm plus 100uF.
Das Ergebnis überzeugt mich. Das Gerät hat an Leistung gewonnen .
M.E. eine Verbesserung der Schaltung.

Klangtechnisch habe ich den Kondensator Nr. 176 wieder auf die werksseitigen 100nF gesetzt. Den Kondensator Nr. 203 habe ich auf 250nF vergrößert, ergibt mehr Höhen.

Lange war ich auf der Suche nach dem Kondensator Nr. 170 (10nF). Er fand sich, nachdem das Chassis ausgebaut war, versteckt hinter dem LS-Poti.

Gruß
k.

p.s.: hier noch ein paar Bilder. Wie man sieht, ist der Lack großflächig rissig und splittert ab. Das Furnier ist, bis auf einige Wasserflecken, aber intakt.
Im Inneren sieht es besser aus. Bis auf minimalen Flugrost an Trafo etc. keinerlei Rost am Chassis oder den Lsp.
Insgesamt ist die Chose innen sehr sauber: nur trockener Staub, die Tasten kaum verschmutzt.

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Hallo Klaus,

lies mal:

"In den Graetz - Nachrichten von 1954 heißt es:
Der Wunsch vieler erfahrener Fachhändler und Vertreter war Maßgebend für unseren Entschluss, den Spitzensuper 176W in einem größerem und repräsentativeren Gehäuse herauszubringen. Gleichzeitig wurde in der Endstufe eine Schaltungsänderung zur Vereinfachung und auch zur Verbesserung des Gerätes vorgenommen. Die übrigen Vorzüge des Spitzensupers blieben selbstverständlich unangetastet erhalten."

Quelle: http://www.del-service.de/170er_serie.htm
(Man will ja beim Zitieren keine Fehler machen !)

Stand bei dieser Änderung die Vereinfachung oder die Verbesserung im Vordergrund ? Was Du gemacht hast, werde ich jedenfalls morgen mal probieren. Du bist da viel experimentierfreudiger als ich. Finde ich gut !

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

So, ich möchte zum weiteren Arbeitsfortschritt berichten.

Die Schallwand mit den Lsp. ist draußen, es geht dem Gerät nun an den alten Lack.

Hierzu möchte ich für diejenigen, die sowas bei einem solchen Gerät zum 1. Mal tun, 2 Hinweise anbringen (zum Nachlesen, falls mal jemand die Suche bemüht):

1.) die beiden Ovallautsprecher müssen ausgebaut werden, darunter befinden sich einige der Schrauben, die zum Ausbau der Schallwand entfernt werden müssen. Insgesamt wird die Schallwand von 7 Holzschrauben gehalten: je 2 mit Rundkopf an den Seiten, 3 kleinere mit flachem Kopf oben.

2.) bei meinem Gerät, wie auch bei dem 163W, den ich besitze, war jedoch der Stoff der Schallwand mit der Messingleiste verklebt, die sich oberhalb der Skala befindet. Ob dies durch Schludrigkeit in der Produktion geschah oder gewollt wurde, ist letztlich nebensächlich für uns. Will man hier kein Risiko eingehen, so muss diese Messingleiste in einem Stück mit der Schallwand entfernt werden.
Die Leiste ist mit 2 Holzschrauben befestigt, je 1 an den Enden. Diese Schrauben können sehr versteckt sitzen, da oft ein Filzband drübergeklebt ist und der Schraubenkopf vollständig mit Klebstoff zugeknastert ist. Da muss man mitunter ganz schön freikratzen, im schlimmsten Fall den Schraubenkopf ausbohren.

Die Entlackung des Gehäuses mittels Aceton + Wattebausch hat meine Frau übernommen. Es findet das Prinzip Anwendung, das im hier parallel laufenden Bericht über die Wiedererstehung eines Graetz 176W beschrieben wurde.
Der Lack sitzt teilweise sehr fest, je nachdem, wie "sonnengeschützt" der jeweilige Gehäuseteil früher stand.

k.

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Ich wollte, da nun schon wieder 1 Monat vergangen ist, einen kurzen Zwischensachstand geben:

Das Gehäuse ist zwischenzeitlich, nach erfolgter Acetonentlackung, komplett neu lackiert worden. Ich habe mich, nachdem ich keine guten Erfahrungen mit CLOU Ballenmattierung machte und außerdem auch chemische Reaktionen mit Resten des Altlacks in Holzporen befürchtete, für eine Pinsellackierung mit normalem Dosenklarlack (Hochglanz) entschieden. Kleinere Staubeinschlüsse habe ich mit 1000er Papier weggeschliffen, die Gesamtoberfläche mattiert sich dadurch in sehr geringem Maße, was meinen Vorstellungen entgegenkam.

Das ist, entgegen meinen Erwartungen, sogar seeeehr ansehnlich geworden: gleichmäßiger Glanz, praktisch keine Pinselstriche erkennbar, die Maserung tritt schön hervor. Altwasserflecken sind in geringem Umfang nach wie vor etwas heller, da das acetonentlackte Gehäuse keine Beize annahm (hierzu wäre Rohschleifen erforderlich geworden, was wiederum für Farbunterschiede gesorgt hätte), aber nur für den wahrnehmbar, der wusste, wo sie sich befanden.

Das Gerät habe ich vorläufig noch ohne Skala zusammengesteckt, d.h. Schallwand + Lautsprecher sowie Chassis montiert. Es sind mittlerweile alle Teerbomben gewechselt und, nachdem ich einen Lieferung von EC92 aus England erhalten hatte (JAN-Typen), auch rundum leistungsfähige Röhren verbaut.

MIT DEM KLANG BIN ICH IMMER NOCH NICHT ZUFRIEDEN.

Der Übergang von "wenig Lautstärke", wo das Gerät sehr stark abdunkelt, bis hin zu "Halblautstärke" (bereits deutlich laut), wo das Gerät übermäßig viel Höhen vorlegt, ist für meinen Geschmack einfach unharmonisch. Da hilft auch ein Abklemmen der gehörrichtigen LS bzw. ein Anpassen der dort befindlichen C-Glieder nicht weiter.

k.

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Ich bin mit dem Graetz nach langer Suche etwas weiter gekommen (klanglich).
Feststellen konnte ich eine Verbastelung, vielleicht lag hier auch schon ein Lötfehler ab Werk vor:
Wenn man sich mal den obigen Schaltplanausschnitt des 177W betrachtet, so lag der Fehler darin, dass das Kabel vom Widerstand 198 zum Widerstand 150 nicht "vor" dem Widerstand 150 angelötet war, sondern "dahinter", also zwischen Bauteil 150 und Bauteil 203.

Ich habe dann weiterhin in klangverbessernder Hinsicht noch geringe Modifikationen an den beiden Anzapfungen der gehörrichtigen LS vorgenommen:

- den Kondensator von 10 nF (Bauteil 170) auf 15 nF erhöht
- am 1. Anzapfpunkt des LS- Potis den Kondensator von 0,1 uF auf 0,22 uF erhöht.

Ferner das Bauteil 203 auf 0,22 uF erhöht.

Das sind empirisch gefundene Werte, wie sie bei den von mir bevorzugten örtlichen UKW-Sendern
eine Klangverbesserung bringen. Berechnet habe ich in dieser Hinsicht nichts, das überstiege meine Möglichkeiten.

Daneben habe ich noch etwas Feintuning am Neulack des Gehäuses vorgenommen.

Bleibt als "schwerer Brocken" noch die Restaurierung der Skala um den Bereich der Klanganzeigen. Wenn jemand dazu einen Tipp hat: nur her damit.

k.

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Auch dieser thread ist zum Monolog geworden. Aber, ich hab's begonnen, nun schreibe ich es auch zu Ende.

Es geht, wenn auch aus Zeitnot sehr langsam, voran:

Gehäuse fertig, bis auf minimale Schleif- / Nachpolierarbeiten.
Skala (Ablösungen im Bereich der Klangregler) sehr erfolgreich repariert. Hier noch minimale Restarbeiten erforderlich, sorgfältiges Trocknen und Aushärten der wiederhergestellten Bereiche steht nun an vorderster Stelle.

k.

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Hallo Klaus!

Das betrachte ich inzwischen mit einer gewissen Gleichgültigkeit dem DRF gegenüber. Alle Nichtradiothemen werden fleißig und teilweise sinnfrei beschrieben. Ich frage mich dann ob ich noch in einem Radioforum bin. Geht es um Restaurationen wird es relativ ruhig.

Aber bleiben wir bei Deinem Radio.
Deine Lackierung scheint ja dann endgültig erfolgreich zu sein. Bei einem kompletten Gehäuse hätte ich von Ballemmattierung auch abgesehen. Ich benutzte diese immer ganz gerne, um den vorhandenen Lack auszubessern oder eine komplette Fläche zu machen. Bei einem Nachkriegsgerät Deiner Art sähe Ballenmattierung auch irgendwie nicht aus. Da gehört etwas mehr Glanz dazu. Da hast Du wohl den richtigen Weg gewählt.

Wie bist Du denn bei Deiner Skale vorgegangen?
Bei mir hatte sich letztens auch so ein Problem aufgetan. Ich hatte die alten Stücke noch und habe dann mit feinem Pinsel und Klarlack die Teile wieder angeklebt. Hätte ich da länger mit Druck und Zeit gearbeitet wäre mir das sogar fast unsichtbar geglückt. So aber hatte ich Angst, das sich der Lack mit der Druckauflage verklebt und ich mehr Schaden als Nutzen anrichte.

Kommt dann noch später ein Abschlußfoto?

paulchen

Huhu Klaus,
ich bitte darum! Ich lese deine Restaurationsberichte immer sehr gerne durch. Wenn zu viele Zwischenbeiträge in einem Bericht rein kommen, dann kommt man diskussionstechnisch sehr schnell vom eigentlichen Thema ab.
Freue mich auf Fortsetzung

Hallo gery und paulchen

Schön, doch noch eine Antwort zu hören. Dachte zwischenzeitlich schon, ein Admin habe meine Beiträge auf Ignore by all members gesetzt

Vorgehensweise findet sich hier:
viewtopic.php?f=33&t=14260&p=129442#p129442

Der Zusammenbau wird noch etwas warten müssen, da die Skalenarbeiten ohne Zeitdruck laufen sollen, mir derzeit aber Zeit fehlt, um mit Sorgfalt "dran" zu bleiben.
Also Wiederherstellung des Geräts in Tippelschritten.

Gruß
k.

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Hallo Klaus,
ich möchte mich hiermit outen, daß ich auch sehr gerne Berichte lese, die die langsame Wiederauferstehung von Geräten zum Inhalt haben. Ich schreibe allerdings normalerweise nur etwas dazu, wenn ich den Eindruck habe, daß ich den Autor irgendwie unterstützen kann. Das ist hier eher weniger der Fall, zumal du ja sehr überlegt vorgehst und dir Zeit nimmst bei der Wiederherstellung des Gehäuses und der Technik.
Aber wenn ich hier schon mal schreibe: hatte das Gerät auch mal. Gekauft aus erster Hand von Oma. Also wohl unverbastelt. Kondi-Kur hatte ich gemacht und es spielte recht ordentlich. Allerdings hat mich der Klangeindruck irgendwie enttäuscht bei dem Aufwand an Lautsprechern und Gegentakt-Endstufe in Ultralinear-Technik. Ich will aber nicht ausslchiessen, daß ich einen Kondi übersehen habe. Das Gerät habe dann abgegeben.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit deinem Bericht und freue mich schon auf Bilder des Endzustands.

EDIT: der 177W hat natürlich keine Endstufe in UL-Technik! Hab mich da vertan und das 177 mit einem Belcanto Chassis aus einer Musiktruhe verwechselt.

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Viele Grüße

Frank