das Radio schleppe ich schon seit Jahren mit auf Börsen um es für einen 20er zu verkaufen. Aber es wollte noch nie jemand. Bis ein Freund, der eigentlich Transistorgeräte sammelt, sich ein Vorkriegsradio zulegen wollte und sich für das Imperial entschied.
Er hat allerdings keine Erfahrung in Gehäusebearbeitung, und fragte mich ob ich das machen könne. Er würde dann die Technik überarbeiten. Und ich entgegnete ihm das ich mir erst die Mühe mit dem Gehäuse mache wenn ich weis das die Technik reparabel ist.
Und so wurde es dann eine Teilrestaurierung. Bis das Radio so weit war das es spielte hatte ich fast alle Arbeiten erledigt und hab ihm kaum noch was übrig gelassen.
Den zerissenen Stoff hatte ich auf der Schallwand gereinigt, dann abgelöst und versetzt wieder angeklebt, der Riss ist nun nicht mehr sichtbar. Das Gehäuse entschichtet, gebeizt und lackiert. Ebenso der Front-Innenrahmen. Die Metallteile aufpoliert und mitlackiert.
Aber was ist nun ein "Zwirnbandfilter"?
Wenn man sich die Bilder anschaut sieht man in den Bandfiltern diese Tannenbaum-Kondensatoren. Diese mussten ersetzt werden, sie waren mürbe. Beim Abgleichen rutschte mir nun ein Kern ins innere des Pertinaxröhrchen und war nicht mehr für mich greifbar. Das Röhrchen hat seitliche Schlitze die mit Zwirn umwickelt sind. Der Zwirn ist quasi das Gegengewinde des Kerns. Man kann nun einen Zwirn entfernen und den Kern wieder rausschütteln oder man entfernt beide Zwirnwicklungen und kann den Kern dann wieder von der Gegenseite passend schieben. Das hatte auch soweit geklappt. Nur die Zwirnbindetechnik habe ich noch nicht raus und hab vorläufig mit 2 Wicklungen Schaltdraht den Kern fixiert. Es lies sich nun prima abgleichen und das Radio spielt wieder ausgezeichnet.
Mein Bekannter darf das Skalenseil noch erneuern und sich mit der Zwirnbindetechnik auseinandersetzen. Vielleicht noch einmal die Röhrensockel putzen und die Wellenbereichskontakte. Ein bisschen krachselt das Radio noch.
Hier nun alle Bilder:
Stassfurt Imperial J40W