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 Betreff des Beitrags: Blaupunkt NU640Un
BeitragVerfasst: So Sep 01, 2013 21:47 
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Registriert: Sa Mär 16, 2013 22:03
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Hallo Forengemeinde

Nun ist das Blaupunkt fertig 8_) Nachdem mich etliche Bauteile nacheinander nervten, entschloß ich mich zu einer Radikalkur. Es nutzt nichts, immer nur den Fehlern hinterher zu jagen. Mit zunehmenden Dauerbetrieb, wenn ich versuchte Rauschfehlern, oder Brumm und Knackgeräuschen auf die Spur zu kommen, versagten zum Teil auch Widerstände, auf Grund zu großer Belastung durch schadhafte Kondensatoren den Dienst. Als dann auch noch der Ein/Aus Schalter streikte, war erst mal Zwangspause, die ich mit einem Großeinkauf an Ersatzteilen beendete. Nun habe ich ein schönes Teilelager an NEW OLD Stock Teilen. Derart entspannt ging es dann wieder an den Blaupunkt, dessen Bezeichnung Un mich immer noch beschäftigt.
Nun einige Fotos, deren Beschreibung darunter steht.
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Das Foto täuscht Schönheit vor :? Die Holzlasur war nur noch loser Krümelkram, der bei kräftigen Rubbeln schon abfiel. Schön war der komplette Zustand. Knöpfe, Skala auch die Lautsprecher Schallwand waren noch sehr schön.
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Edles Furnier, den Farbton galt es zu erhalten. Ideal für eine Schellack Politur. Aber Vorsicht, die vielen Kanten und Falzen erschweren diese Oberflächenveredelung.
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Ein Service-freundliches Chassis, alles dran! keine umständliche fummelei für den Lautsprecher, der bei den meisten Geräten seperat im Gehäuse sitzt. Nur die Pappe! :( War das nun Sparsamkeit nach dem Krieg, oder ? Wer kann dazu etwas sagen? An einigen Stellen, aber kaum sichtbar war sie aufgequollen und dort habe ich sie mit Tapetenkleister geimpft. Hauptsächlich auf der Innenseite um den Lautsprecher. Nach oberflächlicher Reinigung sieht es doch ganz gut aus. Im Hintergrund wartet der Regeltrenntrafo 8_) auf seinen Einsatz. Übrigens der Hameg 412 ist schon durch einen Hameg 203-7 ersetzt. Der bei diesem Hameg eingebaute Component Tester erwies sich als geeignet, um die grob böswilligen Kurzschluß Kondensatoren sofort zu erkennen.
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Diesen Pappelko ersetze ich. Da fang ich nicht an zu prüfen, das lohnt nicht.
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Sieht eigentlich ganz schön aus, jedoch auch ihm geht es an die Innereien :) Die anderen Bauteile sind schon in gereinigten Zustand und Widerstandswerte entsprechen den Toleranzen, aber auch hier gab es Ausfälle.
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Normalerweise genügt es mit der Heißluftpistole den Kondensator anzuwärmen, aber was ist Normal! :| Hier mußte ich mit dem Accubohrer ran. Vorsichtig aushöhlen , irgendwann gab der Rest nach und das Gedärm lag auf dem Tisch :P
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Mit Neuteil befüllt, grob verschlossen mit dem Original Teer. Feinarbeit zu guter letzt mit der Flamme. Diese Arbeit bitte nur im Freien verrichten. Auf dem Foto noch in groben Zustand.
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Auch bei den Glasröhrchen geht das ganz gut, jedoch gibt es auch hier einige, die einfach völlig verklebt sind, oder aufgeqollen. Bei evtl. ausbohren, Vorsicht wegen dem Glas!
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Einbaufertig! Wichtig ist dabei auf die Werte zu achten. Einige dieser Glasröhrchen waren aber auch gut mit der Heißluftpistole zu entleeren. Vor allem bei den kleinen Ausführungen lag es mir am Herz, diese zu retten.
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Die Heißluftpistole in der Nähe, her mit dem Gehäuse. Vorsichtig mit mittlerer Themperatur und Ziehklinge geht es der Lasur an den Kragen.
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Entledigt vom Lack zeigt das Furnier wie schön es ist. Ein * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* Untergrund muß glatt und in der Farbe gleichmäßig sein. Beize benötige ich für dieses Gehäuse jedenfalls nicht. Nur die Kanten oben über dem Skalenausschnitt machten mir Kopfzerbechen. Bei der Ballenpoliermethode gibt es aus Erfahrung gerade dort keinen gleichmäßigen Auftrag. Ich habe es mit Petersburger Schellackpolitur vorgestrichen. Diese ist für Pinselauftrag ideal.
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So etwa nach dem 2. Durchgang sieht man, wie schön dieses Furnier ist. Wie gewohnt nehme ich wenig Bimsmehl und schleife dafür lieber zwischendurch mit feinster Stahlwolle.
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Die mit Goldfarbe lackierten Bakelitstäbe waren verschrammt und zeigten Untergrund. Im Vordergrund ein fertig restauriertes Teil, dafür verwende ich Materialien aus dem Antikmöbelbereich. Hier Goldpaste, die dünn mit matten Klarlack überzogen wird.
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Hier ist bereits das Chassis wieder eingebaut. Wie bereits beschrieben, habe ich die Radikalkur gewählt. Eine zerstörte Röhre und ein Widerstand, wegen Überspannung bei einem desolaten Kondensator, genügten mir für diesen Entschluß. Es wurden immer nur max. 4 Kondensatoren ausgebaut, deren Inneres erneuert und sofort wieder eingebaut und gemessen. Jedenfalls dort, wo man Werte aus den Unterlagen vergleichen kann. Von Schritt zu Schritt wurde das Empfangs und Wiedergabe Ergebnis besser. Letztendlich überzeugte sogar UKW. Mit einfacher Antenne waren alle wichtigen Sender hier, wie NDR WDR und die mit der Wupptatamusik zu empfangen. Gut, das die Discostampfdröhnmusik von den R.. und Co. mit diesem Radio nicht zu empfangen ist. Dann überzeugte dieses Radio mit einem exellenten Kurzwellen Empfang. Zwar überwiegt dort ausländische Musik, jedoch kann man auch einge Italiener und sehr schwach auch einen amerikanischen Sender empfangen. Die Mittelwellensender waren ebenso gut vertreten, nur die Langwelle - naja! Ich baue mir ohnehin in 2 Wochen eine Langdraht-Antenne. In 12m Höhe und einer Länge von etwa 30m dürfte das ein gutes Ergebnis sein. Mitten während der Überholung verabschiedete sich der Ein/Aus Schalter. Es war ein Zufall, das in dem Posten Teile ein Originales Poti mit diesem Schalter zu finden war. Übrigens ein Neuteil !
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Alle Übelen Dinge auf einem Haufen :lol: Der Elko wäre wohl noch zu retten, aber ich habe ihn dennoch erneuert. Einiges war etwas verbaut und andere Teile waren gut zugänglich. Wenn ich an das Blaupunkt M51W denke, das nun an der Reihe ist, war dieses Blaupunkt ein erholsamer Spaziergang.
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Blaupunkt - Feine Marke ! Zumindest, wenn es Optisch so ansprechend ist und technisch wieder Fit ist. Ich war überrascht, wie gut die Holzoberfläche durch die Schellackpolitur rüber kommt.
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Auch von dieser Seite eine Schönheit. Schrägskalenradios haben Charme. Bei der Schallwand war ich diesmal vorsichtiger. Nur mit etwas Pressluft und dem Staubsauger behandelt zeigt auch dieser Stoff, das er noch einige Zeit hält. Zwar verblaßt so langsam der Goldfaden, aber insgesamt sieht es doch Ok aus.

Genug für heute, viel Spaß beim Fotos anschauen

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef


Zuletzt geändert von Wheely am So Sep 01, 2013 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt NU640Un
BeitragVerfasst: So Sep 01, 2013 22:24 
Ich ziehe den Hut, respekt! :super:
David


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt NU640Un
BeitragVerfasst: Mo Sep 02, 2013 9:44 
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Beiträge: 2337
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Ich ebenfalls! :super:

Toll!

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt NU640Un
BeitragVerfasst: Mo Sep 02, 2013 11:41 
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Respekt, Kollege, Respekt :super:


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