Tonfunk U-80MDieses niedliche Tonfunk Modell mit D-Röhren kann mit Batterien ODER Netzspannung versorgt werden. Es ist ein recht seltenes Stück und obwohl es unvollständig ist begann ich eine Überarbeitung mit dem Gedanken: "ich schau mal wie weit ich komme".
Man geht an diese Radios anders ran als an normale Trafo-Geräte.
Das oberste Augenmerk liegt an dem empfindlichen Heizkreis, in dem Fall ein Reihenheizkreis. Alles andere baut sich darum auf. Es wurde erst mal geputzt und eine Kondensatorkur gemacht, ohne vorherige Inbetriebnahme. Bei den alten Wima Bonbons und Papier-Teer-Typen kann man sich eine Überprüfung getrost sparen. Da im Heizkreis auch 100µF Elkos zu finden sind wurden diese ebenfalls erneuert, die Messwerte bestätigten diese Notwendigkeit. Den Lade-/Sieb-Elko hatte ich zuerst durch eine Jan-Wüsten Kombination ersetzt. Die Untersuchung des Altteils ergab dann aber gleiche ESR und Kapazitätswerte wie das Neuteil und so baute ich ihn wieder ein.
Für eine geschützte Inbetriebnahme überlegte ich mir folgendes: Ich ersetzte den Heizkreis durch einen Widerstand von 140 Ohm, der sich aus der Summe der Heizspannungen geteilt durch 50mA Heizstrom ergab. Und da ich nicht wusste für welche Netzspannung das Radio ausgelegt ist begann ich mit 110V und aktiver Vorschaltlampe. Statt der erwarteten 7V an dem Widerstand stellte sich über dem Widerstand eine Spannung von 3,8V ein. Damit war klar das das Tonfunk für 220V Netzspannung dimensioniert ist.
Da sich trotzdem noch eine leichte Überheizung einstellte vergrößerte ich den Vorwiderstand am Netzeingang in dem ich einen weiteren davor schaltete. Nun war erst mal daran zu denken die weitere Funktion des Radio zu untersuchen.
Ein schwacher Empfang stellte sich auf Kurz- und Langwelle ein. Mittelwelle funktioniert nicht weil eine komplette Empfangsspule fehlt. Hier fehlt es mir an Schaltplan und Kenntnissen um diese wieder ergänzen zu können. Immerhin fand ich eine andere Stelle hinter den Vorkreisen um das Antennensignal einzukoppeln so das wenigstens die verbliebenen Wellenbereiche brauchbar funktionieren.
Außer besagter Spule fehlt noch die Rückwand und die Bodenplatte. Der Stoff hat etwas gelitten, ich wollte ihn aber aus Originalitätsgründen nicht ersetzen. In diesem Stand werde ich das Radio jetzt mal belassen. Es ist nicht vollständig wiederhergestellt, aber ich bin ungefähr so weit gekommen wie ich es anfänglich abgeschätzt habe.