Dampfradioforum

Hallo!

So, ich mache mal den Anfang in dieser neuen Kategorie!
Gestern habe ich auf einem Flohmarkt in Andernach ein sehr seltenes Gerät erstanden. Einen Heroton 894W von FWF (Vereinigte Funkteschnische Werke Füssen).
Diese Firma hat lediglich etwas mehr als 2 Jahre bestanden und es nur auf eine handvoll Radiotypen gebracht. Ende 1952 war schluss.

Hier ist es:


Dieses Gerät wurde am 20.Nov. 1952 hergestellt. Es ist ein 7/9-Kreiser mit einer ziemlich kuriosen Röhrenbestückung. Verbaut wurde anscheinend das was gerade da war.
EF80, ECH42, EF85, EAF42, EABC80, EL11 und EM11 schlummern in dem ca. 62x40cm großen Kasten.


Das Gerät funktioniert noch sehr gut. Der Empfang auf AM ist einwandfrei und sehr gut. Der UKW-Teil in diesem Gerät will allerdings nicht so recht zum Jahr 1952 passen. Er erinnert noch sehr an die erste Anfänge von UKW. (Wohl ein Grund für das schnelle Ende von FWF?) Das Gerät trennt die UKW-Sender unheimlich schlecht. Teilweise hört man 2 bis 3 Sender gleichzeitig im Lautsprecher. Auch ist das Radio sehr unempfindlich. Nur die stärkeren Sender kommen mit dem internen Dipol mit anständier Lautstärke rein. Ein weiterer Punkt ist, dass die Sender sehr viel Platz auf der Skala belegen (mehrere cm) und Maxima teilweise irgendwo liegen.
Die Tonqualität ist recht gut, aber dumpf. Der Lautsprecher misst fast 30cm!
Na ja, ist eben kein Alltagsradio sondern ein Sammlerstück.



Das Design ist recht ausgefallen. Die große Flutlichtskala ist nur an den Seiten befestigt und wird mit 4 Birnen beleuchtet. Oben und unten ist die Skala offen. Die Einfassungen der Tonanzeige und des Wellenbereichs sind auch recht ausgefallen.

Insgesamt ein schönes, seltenes Stück.

Hier noch mal von hinten:


Gruß Christopher

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Hallo!

Genau ein Jahr habe ich jetzt schon den Heroton, und es gibt neues von der Front. 8)

Vor einigen Wochen hatte der Heroton doch glatt den Geist aufgegeben. Es kam nur noch ein dumpfes Gebrummel aus dem Lautsprecher, begleitet von Kratzgeräuschen.
Also ab in die Werkstatt.
Diagnose: Ratio-Elko taub, Kathodenelko an EL11 taub und ein weiterer 4µF Elko im Klangregelnetzwerk war auch taub. Nachdem ich diese und noch den Koppelkondensator ausgewechselt habe und noch das Poti mit etwas Kontaktspray behandelt habe spielt das Radio wieder absolut einwandfrei.
Ich muss sagen, ich hatte das Radio stark unterschätzt. Der Klang auf UKW ist nun wirklich super und auch die Empfangsleistung ist durch den neuen Ratio-Elko spürbar angestiegen, wenn auch immer noch nicht besonders empfindlich.

Ein schönes Stück. Das Radio würde übrigens am 30. November 1952 produziert, also wenige Wochen vor ableben der Firma. Es hat die Seriennummer 363!

Gruß Christopher

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Hallo Christopher,

freut mich, dass dein Heroton wieder geht. Habe selber 2 Heroton daheim, das Vorgängermodell H983W und den "Ur-Heroton" H662W. Der H983W spielt recht ordentlich, vor allem wenn man ihn ans Kabelfernsehen anstöpselt. Hast du übrigens einen Schaltplan für dein Gerät? Der ist im ganzen www nicht auffindbar.

Beste Grüsse aus dem schönen Füssen

Dirk

Hallo Dirk!

Herzlich willkommen im Forum!

Nein, einen Schaltplan für das Gerät habe ich leider auch nicht.
Ich habe das Gerät allerdings mal mit dem beim RM.org liegenden Schaltplan des H983 verglichen. Der kommt trotz der geänderten Röhrenbestückung ziemlich gut hin. Viel scheint nicht geändert worden zu sein.

Der 894 scheint aber auch irgendwie fast schon der seltenste Heroton zu sein.

Gruß Christopher

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Administrator http://www.dampfradioforum.de

Hallo Christopher,

ja da hast fast recht , der H894W ist nicht oft zu finden, am meisten ist der H662W verkauft worden. Noch seltener ist der H883W, da wurden nur ganz wenige gebaut und danach vom H983w abgelöst. Das kuriose ist, das bei FWF, so wie dir auch schon aufgefallen, gerade das verbaut wurde was da war. So zum Beispiel mein H983W im Gehäuse des H883W. Man hat da einfach noch die Gehäuse des Vorgängermodells aufgebraucht. Kenne noch einen Sammlerkollegen der hat den gleichen H983W im alten H883W-Gehäuse. Im radiomuseum.org findest du übrigens ein Bild meines H983W mit dem 883-Gehäuse, sowie den Grossteil meiner Sammlung.Zu Heroton-Geräten habe ich halt eine besondere Liebe, da sie in meiner Heimatstadt produziert wurden

mit besten Grüssen

Dirk Fischer

Hallo,
was für eine Röhre ist den bei dem 894 für den FM Empfang zuständig?

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Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes

Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!

https://www.radiohennes.de/

hallo Hennes,
lt. radiomuseum.org, ists die EF80, eine für UKW nicht explizit brauchbare.....

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo Harry.

Ist die ersetzbar durch eine andere brauchbarere Röhre? Röhre

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Hennes, so viel ich weiß, gibt's modernere Röhren alias ES80, die da wären, als EF184. Ob die aber dafür geeigneter ist, entzieht sich meiner Kenntnis

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M.f.G.
harry

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Die EF80 ist nicht die einzige Röhre, die am UKW-Empfang beteiligt ist. Vermutlich dient sie in diesem Radio als UKW-Vorstufe. Man kann versuchen, sie durch eine EF184 zu ersetzen. Diese hat eine größere Steilheit und bringt deshalb oft eine merkbare Verbesserung der Empfangsleistung. Diese wird aber eher mäßig sein, die Empfangsleistung späterer Radios wird man nicht erreichen.

Lutz

Vielen Dank. Ich habe mal eine EF184 reingemacht. Wie Lutz sagte ist es etwas besser geworden aber natürlich nicht das Gelbe vom Ei.

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Hallo,

es ist nicht nur die EF80, die hier für den UKW-Empfang zuständig ist (wie sollte man damit auch einen kompletten Super umsetzen).
Ohne den Schaltplan vorliegen zu haben, wird das Signal auch noch durch ECH42, EF85, EAF42, EABC80 laufen.
Vermutlich sieht das Ganze so aus:
EF80 - UKW Vorstufe
EC(H)42 - Oszillator
E(C)H42 - Mischstufe
EF85 - 1.ZF
E(A)F42 - 2.ZF / Begrenzer
EAB(C)80 Demodulator

Anm.:
Es könnten sich aber auch 3 ZF-Stufen ergeben, wenn die Heptode als 1. ZF läuft. In der Anfangszeit der UKW-Technik hat man aber bisweilen auch ganz einfach multiplikative Mischung angewandt. Ein Schaltplan wäre also durchaus hilfreich.

Fehlende Empfangsleistung kann also durch jede der Stufen verursacht werden.
Zweckmäßigerweise würde man damit beginnen, wenn vorhanden, die Röhren probeweise durch wissentlich funktionstüchtige Exemplare zu ersetzen.
Danach sollte eine Messung der Versorgungsspannungen der Röhren durchgeführt und Soll-/Istwerte hier einander gegenübergestellt werden.
Hierbei sind zweckmäßigerweise die korrekten Bezeichnungen der Elektroden anzugeben (g1, g2, k, a, ...).
Sockelschaltungen finden sich hier: https://frank.pocnet.net/


MfG
Munzel

@ munzel....Sockelschaltungen finden sich hier: https://frank.pocnet.net/

U.a. auch beim radiomuseum.org

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harry

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