Hallo ihr Röhrenfans,
hier mal der Werdegang meines Grundig 5040W 3D:
Habe es vor ca 2 Jahren in den Kleinanzeigen gefunden und war besonders von der Senderspeichermechanik begeistert und bin gleich mit Motivation ans Werk.
Leider war aufgrund der riesigen Anzahl an Kondensatoren und Elkos und der Unlesbarkeit der Beschriftung diese Motivation schnell gedämpft. Zum Glück ließen mich die Forenbeiträge bei Laune,

laut denen ich mich besonders auf die Klangkulisse freuen konnte.
Trotzdem stand das Chassis ca 1,5 Jahre auf meinem Tisch, und da ich da kein Ende sah, habe ich bei Volker (antik-radio-restored) mal angefragt was das kosten würde, und da das echt ein top Preis war und ich zudem nicht die Möglichkeit habe Röhre zu testen, war mir bei diesem Gerät die Überholung durch nen Profi das Geld wert.
So war immer noch das Gehäuse zu machen...
Hier im Forum werden ja viele Möglichkeiten aufgezählt, wie Hartöl oder Schellack. Mit gut zureden durch meinen Cousin, der als Antikrestaurator arbeitet, habe ich mich für eine Schellackpolitur entschieden.
Nach Entfernen der Kunststoffzierleisten an den Seiten und der Messingleistenumrahmung gings an die Vorbereitung des Gehäuses. Netterweise hatte mein Vorbesitzer seine Initialen (A.F. , an dieser Stelle schönen Gruß an ihn) Auf der rechten Seite mit vermutlich einem Lötkolben durch das Furnier bis tief in das Trägerholz gebrannt
so waren Furnierarbeiten nicht zu umgehen. Also fehlerhafte stellen rausschneiden und neues anpassen, schleifen, alten Lack runterkratzen, Funieranschleifen….mehrfach….dabei nicht das Funier durchschleifen, besonders die Kanten sind ja da empfindlich….aber letztendlich war nach vielen Stunden Arbeit das Gehäuse für die Politur bereit.
Auch wenn es hier im Forum sehr gute Anleitungen gibt, so war ich doch verunsichert, da ich ,da es eben kein 0815 Radio ist, unbedigt ein perfektes Ergebnis wollte.
Da ich über meinen Cousin en Freundschaftsangebot bekam konnte ich dem nicht wiederstehen und ließ die Schellackpolitur machen.
Während das Gehäuse veredelt wurde ging an die Messingteile. Und ich muss sagen bei solch angelaufenen Messing gibts nix besseres als 000er Stahlwolle.
Und am Ende alles mit Zaponlack konserviert
Die Kunststoffteile wie die das Gebiss oder die Umrandungen der Stellrädchen für Hoch und Tief habe ich mit Schmutzradierer wieder glänzen lassen. Der Lautsprecherstoff habe ich zunächst durch mit Polsterreiniger eingesprüht und abgetupft. Da das mechanische wirken des Tuches aber dem Stoff etwas zusetzte und das Ergebnis mehr als dürftig war, wurde ich rabiater….einsprühen, ca. 20min einwirken lassen und dann in der Dusche mit nem sanften Strahl ausspühlen. Und man glaubt nicht was da für ne Dreckbrühe rausläuft…
Das insgesamt 3mal wiederholt. Und da ich das danach direkt auf Handtücher gepresst habe und auf den Heizkörper gestellt konnte das Wasser nicht ins Sperrholz eindringen und den Leim lösen. War begeistert wie gut das ging.
Als das Gehäuse zurückkam war ich mehr als zufrieden. Ist echt schön was das Holz durch die Schellackpolitur von innen heraus strahlt. Klar gibt hier und da kleine Schönheitsfehler, bleibt ja leider fast nicht aus. Aber irgendwie sehe nur ich die….
Vielleicht bin ich auch zu pingelig
Zum Schluss noch der Zusammenbau, hier einige Eindrücke...