Dampfradioforum

Nach dem Erwerb meines NordMende Tannhäuser 56 3D hat mich das Thema "Röhrenradio" völlig gepackt. Nach unruhigen Tagen des Ausharrens und Überlegens fiel die Wahl des zweiten Gerätes auf eine Siemens Schatulle M57 aus dem Jahr 1956. Auch dieses Gerät stammt aus der Hand von antikradio-restored bzw. Volker Friedrich. Der Zustand ist technisch natürlich tip top und optisch gibt es kleinere Abstriche. Ich sage mal "in Würde gealtert" und nicht völlig "überrestauriert".

Das Gerät hat ein Gewicht von ca. 19 kg. 11 Röhren versorgen vier Lautsprecher (davon zwei der Klangfilm-Lautsprecher) mit entsprechender Kraft. Das Gerät verfügt über die Besonderheit, dass es auch mit verschlossenen Klapptüren betrieben werden kann. Bei verschlossenen Türen geht die Skalenbeleuchtung (rechte Tür) und das Magische Auge (linke Tür) aus. Der mittige Drehknopf bleibt beleuchtet und kann sowohl die Lautstärke als auch die Inbetriebnahme des Gerätes steuern. Der Klang ist wirklich fantastisch nun aber viel Spaß beim Bilder gucken

Hi,

deine Freude kann ich nachvollziehen. Wirklich schönes Teil ist das

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Joa - ist schon ein toller Brummer

Hallo,

haben wir auch - meine Frau und ich. Sie steht bei uns im Eß-/Wohnzimmer und läuft nahezu täglich. Und dabei verschleißen wir gerade eine originale EM80 von Siemens mit Lochgitter! Die war schon/noch drinn als ich das Radio bekam und ich wußte nicht, welch ein Schatz das ist. Damals hatte sie noch min. 80% Leuchtkraft. Mittlerweile ist es erheblich weniger und jetzt genieße ich eben den Anblick bei geöffneter Türe.
Sie ist auch das bevorzugte Radio meiner Frau. Mir ist der Klang machmal etwas zu mittig, aber schon klar: hängt vom persönlichen Geschmack und von den Klangeistellungen ab. Geht bei Dir die Ortssendertaste?

Schöne Grüße
Andi

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"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

Hallo Andi,
vom Klangbild her stimme ich Dir zu. Bei meiner Schatulle kann man den Bassregler getrost fast auf Maximum drehen. Zum Vergleich muss ich ihn beim Tannhäuser eher fast ganz auf Minimum stellen. Zudem klingt die Schatulle für meinen Geschmack im Radiobetrieb etwas besser/detaillierter als im Phono-Betrieb. Das mag evtl. auch an meinem Phono-Vorverstärker liegen. Keine Ahnung

Bzgl. des Ortssenders muss ich nachsehen. Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass man zur Fixierung des Ortssenders noch ein Stäbchen benötigt Das muss ich mir in einer stillen Minute alles einmal genau ansehen

Viele Grüße
Dirk

Hallo Dirk,

original war das Stäbchen an der Rückwand angeklammert. Es liegt wohl in der Natur der Sache (oder des Menschen? ) dass das mit der Zeit verloren geht. Bei meiner M57 wars noch drann, dafür funktioniert die OM-Taste nicht. Bei meiner H42 fehlte es, dafür konnte ich auf die OM-Taste den DLF bei 100,6 legen Dazu habe ich das Stäbchen allerdings nicht gebraucht. Ich glaube es mit einem Kunstoffschraubenzieher eingestellt zu haben, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

Schöne Grüße
Andi

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Hallo Andi,

an der Rückwand habe ich jetzt nicht nachgesehen, da der "Kasten" nicht gerade komfortabel zu bewegen ist, aber meine OM-Taste funktioniert -- sofern unter Funktion zu verstehen ist, dass ich sie drücken kann und sich dann die MW-Sendersuche bewegen lässt

Viele Grüße
Dirk

Hallo Dirk,

also ich hab das so verstanden, dass sich das Ganze auf UKW bezieht; ist zumindest bei der H42 so. Und außerdem soll da ja ein Sender fest darauf "programmiert" werden können; von der Unterseite aus. Ist aber etwas nebulös... Die BDA hast du hoffentlich? wenn nicht, findest Du sie hier.... irgendwo... (ist zu spät für einen konkreten Link, sorry)

Schöne Grüße
Andi

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Um hier nicht noch weiter Verwirrung zu schaffen.
H42 - UKW-Festsendertaste
M57 - MW Ortsendertaste
Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Beide müssen von unten durch die Bodenluke verstellt werden.
Bei der M57 sagt die Bedienungsanleitung dazu ua. "...durch einen Rundfunkhändler ausführen" .
Aber man kann das natürlich auch allein machen. Erst mit "B" auf den Sende abstimmen (Oszillator) und dann mit "A" auf maximalen Ausschlag am Magischen Auge einstellen (Vorkreis).
Das im Wechsel optimieren.

paulchen

Hallo paulchen,

eher weniger Verwirrung - vielmehr Aufklärung. Mann, Mann...da haben sich die damaligen Ingenieure eine nutzerunfreundliche Variante einfallen lassen. Auf das Gefummel habe ich eher weniger Lust. Bei meinem anderen Röhrenradio (NordMende Tannhäuser) ist die Sache z.B. über eine separate Skala gelöst. Trotzdem macht die Schatulle natürlich viel Spaß
Dirk

Ach na so schwierig ist das gar nicht. Macht in meinen Augen allerdings heutzutage nur noch Sinn, wenn man einen kleinen AM-Heimsender hat. Den auf eine Taste fest abgestimmt... macht schon Spaß und ist sinnvoll.

paulchen

Hallo Dirk, Paulchen,

ok, wenn man die BDA liest, d.h. genau liest, steht da tatsächlich "Abstimmung der Taste 'O-M' (Mittelwellen-Ortssendertaste)". Das zeigt wiedermal den klaren Vorteil derer, des Lesens mächtiger. Nachdem das bei der H42 recht problemlos war, wunderte ich mich über den Mißerfolg bei der M57. Das tue ich jetzt nicht mehr Aber immerhin steht jetzt mal eine Verfahrensanleitung im Netz. Ist doch auch was

Schöne Grüße
Andi

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Das hatte Siemens dann auch begriffen und hat bei späteren Modellen das ganze etwas anders gestaltet.
Nur UKW
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_h64.html
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_sp ... er_m7.html
UKW+MW
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_m66.html
Im Konzern setzte man eine Tür weiter noch eines drauf
3x MW
http://www.radiomuseum.org/r/nora_csard ... _1140.html
Hier schön beschrieben
viewtopic.php?f=2&t=18138

Nach 1957/58 kamen die Ortssender wieder aus der Mode um dann später als Sendespeicher richtig durchzustarten.
Andere Hersteller hatten natürlich andere Lösungen. Aber das würde jetzt zu weit führen denke ich.

paulchen

Hallo Hilti und Glückwunsch zu dieser schönen M57! Das helle Gehäuse gefällt mir. Die dunklere Version war wohl wesentlich häufiger.
So eine dunkle Variante habe ich mir dieses Jahr auch mal gegönnt, ist aber noch in weitgehend unberührten Orginalzustand. Hier ein Bild von der Rückwand mit Abstimmschlüssel:

Ist nur ein Innensechskant aus Isoliermaterial.

Zur Aufzählung von Paulchen:
Ganz schönes Durcheinander von AM-und FM-Ortssendertasten. Interessant finde ich auch, das damit nicht immer die Spitzengeräte ausgestattet waren. Man versuchte sich als Hersteller offenbar durch "Gimmicks" in der jeweiligen Geräteklasse abzuheben.
UKW-Stationstasten gab es aber doch schon früher bei Siemens. Nämlich bei der P48 mit 3 Stück und sogar elektronischer Nachsteuerung:
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_ka ... e_p48.html
Auch die anderen beiden Schatullen der Saison 1954/55 hatten UKW-Ortstasten.
Eigenlich ist die M57 in dieser Hinsicht ein Rückschritt. War es doch immerhin das Spitzengerät der Saison.

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Viele Grüße

Frank

Hallo zusammen,
ich kann erstmal einfach nur DANKE für Eure vielen Hintergrundinformationen sagen
Der kleine Sechskant ist bei meinem Exemplar nicht vorhanden/verloren gegangen, doch das sehe ich als Ansporn. Was wäre dieses Hobby, wenn es nicht immer noch etwas zu suchen oder zu beschaffen gibt.
Dirk