So, nun gibt es noch im alten Jahr Neuigkeiten zum Jubilate

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Am Donnerstag konnte ich nichts am Radio machen, da ich andere Dinge erledigen musste. Am Freitag morgen habe ich aber das Gehäuse nochmal in Augenschein genommen und nochmal mit dem Renuwell-Regenerator eingerieben. Ich werde es vermutlich noch ein- oder zwei mal auftragen, danach werde ich mal das Walnussöl auftragen.
Am Donnerstag ist aber die Lieferung mit den Kondensatoren gekommen, welche ich auch direkt am Freitag eingebaut habe. Es sind nur relativ wenige Problemkondensatoren im Gerät, sodass der Tausch relativ schnell von statten gegangen ist.
Leider habe ich übersehen, dass ein Kondensator drei Beine hatte und ich einen Kondensator mit Abschirmung gebraucht hätte. Ich habe dann einfach den normalen Kondensator, den ich bestellt habe, genommen und ein paar mal mit Silberdraht umwickelt, welchen ich dann an die Abschirmung angeschlossen habe. Ich hoffe, das ist ausreichend.
Bis auf diesen Vorfall lief der Tausch eigentlich problemlos, bis ich am großen Becherelko ankam. Dieser hatte bereits einen Elektrolyttropfen oben herausgedrückt, deshalb wollte ich ihn mit neuen Kondensatoren füllen.
Ich habe also den Becher wie in
dieser Anleitung erklärt aufgesägt und den alten Elektrolytwickel entnommen. Dann habe ich testweise mal die neuen Kondensatoren in den Becher gelegt und musste leider feststellen, dass der Becher ein paar mm zu kurz ist, um beide Elkos übereinander aufzunehmen:
Dateianhang:
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Als ich die neuen Elkos an den Becherelko gehalten habe, sah es so aus, als ob es passen würde, allerdings hat es nicht gereicht.
Leider war der Durchmesser des Bechers auch zu klein, um beide Elkos nebeneinander aufzunehmen. Ich hätte zwar den Becher verbiegen können, um ihn oval zu machen, aber das sah nicht sehr gut aus, deshalb habe ich das gelassen.
Ich werde demnächst bei einem anderen Lieferanten mal nachschauen, ob es dort Elkos gibt, die besser in den Becher passen, dann werde ich den Becher wieder restaurieren. Nun wollte ich aber gerne das Radio fertigstellen, um es zu testen, und habe deshalb einfach die Elkos "nackt" mit ein bisschen Silberdraht in die Platine eingelötet:
Dateianhang:
DSCI0453.JPG
Das sah natürlich auch nicht wunderschön aus, aber für einen Test reichte es aus.
Danach war der elektrische Teil abgeschlossen und ich konnte mich dem letzten Punkt widmen - der Mechanik.
Dass sich der Drehregler für LW und MW nicht drehen ließ, lag an einem verharzten Drehkondensator. Dem rückte ich mit einer Heißluftpistole und Sprühöl zu Leibe. Nach ein paar mal erhitzen und ölen lief der Drehkondensator wieder relativ leichtgängig.
Nun ging es an das linke Potentiometer für die Klangfarbe, welches ebenfalls komplett festsaß. Zunächst habe ich versucht, das Poti zu ölen, was allerdings kein bisschen half. Also musste ich das Poti ausbauen, da es allerdings so einen langen Drehregler hatte, musste ich zunächst die Metallplatte an der Front ausbauen, um das Poti ausbauen zu können.
Nachdem ich detaillierte Fotos von den Seilen gemacht hatte, konnte ich die Schrauben lösen und die Biegelaschen gerade biegen. Nach einer Weile hatte ich dann die Metallplatte entfernt und konnte schließlich das Poti entfernen, welches sich nach dem öffnen und reinigen der Kontaktflächen wieder gut drehen ließ. Da ich das Poti schon ausgebaut hatte, habe ich auch direkt das Lautstärkepoti gereinigt, damit ich später nicht von Kratzgeräuschen genervt werde.
Nun konnte ich alles wieder zusammenbauen, was auch problemlos geklappt hat - bis es an der Zeit war, die Seile wieder aufzubringen.
Das Seil für MW und LW war schnell erledigt, für das UKW-Seil habe ich aber eine Ewigkeit benötigt. Ich hatte zwar Fotos angefertigt, allerdings muss das Rad, welches den UKW-Tuner einstellt, genau im richtigen Winkel stehen, sonst lässt sich an einem gewissen Punkt das Skalenseil nicht mehr weiter bewegen. Leider gibt es keinen Seillaufplan für das Radio, das hätte mir das aufbringen des Seils evtl. einfacher gemacht.
Alles in allem habe ich für die ganze Aktion den gestrigen Nachmittag und den heutigen Vormittag benötigt.
Dann war es aber endlich soweit - das Radio war bereit für den ersten Test.
Also habe ich meine Vorschaltlampe geholt, das Radio auf 240V gestellt, eingesteckt und anschließend die UKW-Taste gedrückt.
Die Lampe blitzte kurz auf und glimmte dann nur noch. Die Skalenbeleuchtung ging an und die Röhren begannen zu heizen. Nach ca. einer halten Minute begann der Lautsprecher zu rauschen und ich bekam auch ein paar Sender rein, allerdings war die Audio-Qualität ziemlich schlecht, das Radio rauschte sehr stark. Zudem habe ich nur sehr wenige Sender hereinbekommen, auch ein bewegen der Wurfantene half nicht wirklich. Da das Radio aber den ersten Test problemlos bestanden hatte, habe ich die Vorschaltlampe entfernt und das Radio direkt in die Steckdose gesteckt. Der Klang war deutlich besser, allerdings hatte ich nun ein starkes und lautes brummen im Lautsprecher, welches ich nicht wegbekam. Während ich darüber nachdachte, was dieses Brummen verursachen könnte, machte es Plopp aus dem Lautsprecher und das Brummen war verschwunden. Ich kann mir nicht erklären, was der Auslöser dafür war, aber so lange es nicht wieder kommt, ist mir das egal

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Das Radio lief nun problemlos, ich bekam auch deutlich mehr Sender rein als beim Test mit der Vorschaltlampe. Natürlich war der Klang ohne Gehäuse ziemlich schlecht, aber das wird sich ja noch ändern, sobald der Lautsprecher im Gehäuse ist.
Ich habe das Radio anschließend eine Weile benutzt und festgestellt, dass irgendwas mit den Sendern nicht stimmt (zumindest bei UKW), teilweise höre ich einen benachbarten Sender leise im Hintergrund, während ich einen anderen Sender höre. Außerdem habe ich noch ein anderes merkwürdiges Problem - manchmal kann ich einen Sender auf mehreren Frequenzen hören. Wenn ich bspw. einen Sender auf 90 MHz empfangen kann und dann weiterdrehe, wird der Empfang natürlich zunächst schlechter, aber der Sender taucht wieder bei bspw. 90,4 MHz auf, dort aber mit schlechterem Empfang. Es ist sehr schwer zu beschreiben, aber es ist wie, als wenn ein Sender auf mehreren Frequenzen sendet. Allerdings passt komischerweise das Frequenzband - SWR3 sendet auf 92,2 MHz, wenn ich auf etwas mehr als 92MHz drehe, kann ich SWR3 problemlos hören. Das ist auch einer der wenigen Sender, der nicht von anderen Sendern überlagert wird oder auf anderen Frequenzen hörbar ist.
Ich werde jetzt mal die UKW-Röhre tauschen, aber ich vermute mal, dass ich vermutlich einen Neuabgleich durchführen muss

. Leider habe ich davon absolut keine Ahnung und auch nicht das erforderliche Werkzeug.
Sonst läuft das Radio aber problemlos, auf MW und LW kann ich auch ein paar Sender empfangen. Ein weiteres Problem hat das Radio aber noch, der Regler für die Klangfarbe hat irgendwo eine defekte Kohlebahn. Darum werde ich mich aber erst kümmern, wenn das Radio mal vernünftig abgestimmt ist und auch Sender klar reinkommen.
Das magische Auge ist leider komplett verbraucht, es leuchtet kein bisschen mehr. Mal schauen, was ich da mache, aber meine oberste Priorität ist zunächst mal das abstimmen des Radios.