Moin Leute,
nachdem ich jetzt alle teer-kondies gewechselt habe und nochmaliger durchsicht auf vergessene anschlüsse,
habe ich das die neue siebkette einem test unterzogen, funktioniert.
Allerdings ist die spannung etwas hoch, denn normale dioden haben eben keinen spannungsabfall, wie so ein
alter selen gleichrichter.
Es sind momentan etwa 40Volt zuviel, da ich mir aber sowas schon dachte, habe ich ersatzweise einen 500Ohm 100Watt hochlast
widerstand in reihe geschaltet, denn den hab ich grad da. Es sollten rechnerisch gerundet 260Ohm min. 5Watt in reihe um etwa auf die im schaltplan angegebenen 270Volt am siebelko zu kommen.
Momentan sind es am übertrager um die 170Volt, sollte also für weiter tests im grünen bereich sein, es soll ja nur ersteinmal funktionieren, der rest kommt dann.
Also von hinten nach vorne weiter: ersteinmal die beiden EL84 eingesetzt, langsam hochgefahren. Leichtes knistern im angeschlossenen kleinen testlautsprecher, man(n) weis ja nie was einen erwartet im echten leben, der AÜ kann ja trotz test
in der schaltung doch noch ein eigenleben entwickeln.
Parallel dazu habe ich den kathodenstrom im auge behalten: mit 28mA respektive 25mA pro EL84 ist auch da alles soweit ok.
Habe ein paar minuten gewartet, ob sich noch was ändert, aber alles blieb stabil.
Sehr schön - Ausgangsstufe nebst übertrager ohne tadel.
Dann habe ich die phasenumkehr EC92 dazugesteckt, etwas mehr kapazitiv eingekoppeltes brummen, denn ich hab hier eine leutstoffröhre und ein satz gedimmter halgenlampen überm tisch, das kenn ich schon und hab es auch so erwartet.
Kurzer test mit einem zuspieler, der bis 10V spitze-spitze am ausgang kann. Damit konnte ich schon schön krach machen, nur wollte ich den kleinen 3Watt test-LS nicht gleich kaputtmachen. Also kurz an einen 6Ohm dummyload angeschlossen, ist schon praktisch diese alten buchsen, da passen wunderbar bananenstecker rein, das typische anlöten an anschlussfahnen entfällt

Mit einem 1kHz sinus angesteuert und mal spasshalber geschaut wohin die reise geht: bei rund 6Watt war ende gelände,
aber bei nur 170Volt kommt halt nicht mehr, hab ich auch so in etwa erwartet.
Dann die EABC80 dazu und beim wiedereinschalten, war es komplett still....und wieder raus,
das kapazitive brumm ist wieder präsent.
Hmm, nicht gut, die scheint hinüber zu sein.
Egal, wieder hinzu und auch die übrigen komplett hinzu, denn es macht wenig sinn, jetzt noch so röhre für röhre weiter zu machen.
Wieder spannung drauf und kurz gewartet, die EM34 ist fast dunkel, war zu erwarten...
Dann an jeder röhre an der/den anoden die spannung gemessen und geschaut ob die unter den angaben im schaltplan liegen.
Alles ok, bis auf die EABC, die hat an der anode des triodensystems gemessene 135Volt gerundet, also toter triodenteil denn lt. plan sollten da 65Volt sein, in meinem falle sogar weniger, denn meine HV ist ja blos 170Volt anstatt 245Volt laut plan.
Sie zieht demnach kaum strom, kurz mal mit 470Kohm vom gitter nach masse, immernoch kaum anodenstrom, ergo: mausetot.
Dann werd ich mich mal um ersatz bemühen (müssen). Testweise eine halbe ECC83 dazu geht ja nicht bei radio-betrieb, denn die beiden dioden er EABC müssen ja irgendwie dazugeschaltet werden, sonst funktioniert es ja nicht. Und der NF-teil funktioniert ja.
Da allerdings der rest mangels der EABC nicht so ohne weiteres prüfbar ist, werd ich jetzt erst mal eben die besorgen.
Anbei noch ein bild der messung:
Dateianhang:
ErsterTestKlein2..jpg
Da es jetzt erstmal in wartestellung geht, kann ich derweil einwenig am gehäuse weitermachen...
@klausw:
Die beiden teer-kondies (0.1 und 0.01 µF) am Ls-regler hast Du gesehen, bzw. auch gewechselt? Denn die haben mit sicherheit einfluss auf die bass/höhen anhebung, da ist aber super-schlecht ranzukommen, denn dafür muss das poti zumindest soweit nach hinten gezogen werden, daß die anzapfungen mit dem lötkolben erreicht werden...um da später leichter ranzukommen, hab ich die anschlüsse seitlich nach aussen geführt, dann ist da leicht ranzukommen um die kondensatoren anzupassen.
Da gibt´s auch bilder (schon weil es sooo lang gedauert hat, die zu wechseln):
Dateianhang:
Poti-1klein.jpg
Und mit gewechselten kondies:
Dateianhang:
Poti-3klein.jpg
Alte kondensatoren, die nicht mehr ganz als solche arbeiten, haben in einem tiefon beeinflussenden schaltungszeil ganz unschöne nebenerscheinungen mit zunehmenden spannungshub. Sie können durchaus ab einer spannung schlagartig niederohmig werden, was dann in den bassamplituden, welche ja meist am höchsten sind, zu dem berüchtigten "boomen" führen kann, das hört sich mitunter an als sei(en) der/die lautsprecher defekt oder weich...
Grad in instrumentalverstärkern mit ihrer meist deutlich höheren leistung ist das richtig ekelig und auch gefährlich für die angeschlossenen lautsprecher, welche dann einen extremen hub machen und evtl. das "pumpen" anfangen und meist nach ein paar mal hin und her entweder hinten auf der polplatte anschlagen, oder gänzlich mit ihrem spulenträger aus dem luftspalt austreten, das taumeln anfangen schief wieder eintauchen, die spule am magneten entlangschrammend, das geht ein paar mal gut und nachdem der lack ab ist gibt´s funken bzw. brennt er einfach ab.
Grad bei bass-amps ist das gefürchtet, so ein SVT mit seinem 6x 6550A oder KT88 kann im fehlerfall gewaltigen schaden erleiden und anrichten. Denn leise gespielt fällt das kaum auf, aber dann beim gig auf der bühne wo der Amp richtig rann muss, da gibt´s kein halten mehr: erst kurzschluss im lautsprecher, dann meist ebenso im übertrager entweder kommt dann die sicherung, oder falls die überbrückt wurde (kommt andauernd vor: kaugummi-papier, nägel, schrauben und so...) dann die endröhren und letztlich der netztrafo....
Alles wegen ein paar alter kondensatoren, die, weil ja keine-koppel kondies, meist nicht gewechselt wurden ("...ooch da komm ich soo schlecht drann, die machen ja nix denn die blocken keine hochspanung...").
Darum wechsel ich gleich immer alle, wenn ich schon mal drann bin...
Beste grüße,
amimax
Edith meint: die paar fehlerchen....aba gut, ist behoben....
