Moin,
vor kurzem kam ich nach Hause und was sehe ich da? Irgendjemand hat sich wohl gedacht, den "Schrott" statt zur Müllkippe vor Wolles Haustür hinzustellen (nicht das erste mal, ich habe die Nachbarn bezüglich alter Rundfunkgeräte sogar explizit darum gebeten).
Dass allerdings mal ein solches Gerät da stehen würde hätte ich nicht gedacht. Feiner Zug, dürfte gerne öfter passieren
Das Gerät erwies sich als etwas schmutzig, aber offenbar unberührt mit 2 Fehlteilen....eine Antenne und der Grundig Schriftzug fehlen. Dazu löst sich das Leder an ein paar Stellen vom Holz, dafür habe ich aber noch Vinyldachkleber hier. Das Zeug sollte helfen

Zu allererst ging es an die technische Überholung. Sämtliche Wima Malzbonbons , der einzige Ero100 (geschirmt) sowie ein paar Elkos waren fällig, das übliche halt. Die DEAC Zelle war noch nicht ausgelaufen und hat sogar noch 0,6 Volt Spannung gehabt. Diese habe ich durch eine 1,2 Volt / 3 Ah NiCd Zelle ersetzt.

Die Anodenbatterie habe ich mir aus 10 x 9 Volt Blöcken und zwei Batterieboxen zusammengebaut. Dieser Bausatz passt dermaßen gut ins Gerät, als wäre er dafür gemacht worden. Außerdem wurde der Drehkondensator gangbar gemacht sowie der Tastensatz mit Oszillin T6 gereinigt.

Nach dem ersten Funktionstest über 230 Volt, welcher gut verlief, habe ich das ganze dann mal über die Batterie getestet. Auch hier ist die Funktion absolut zufriedenstellend (der Anodenstrom beträgt 14mA), obwohl man den Unterschied zwischen der EL95 und der DL96 spürbar ist (sollte er ja auch sein

)

Ja, richtig gehört. Das Gerät hat eine getrennte Endstufe. Bei Betrieb mit Netzspannung arbeitet eine EL95 mit 1,5 Watt Ausgangsleistung, über Anodenbatterie eine DL96 mit 0,2 Watt (welche allerdings auch schon gut Alarm machen, das 200qm Lager wurde durchaus ausreichend beschallt.
Anschließend habe ich dann ein wenig Kosmetik betrieben (Außen gereinigt und die Zierleisten aufpoliert).
Zum Abschluss noch ein Bild vom derzeitigen Zustand, welches die Wuchtigkeit dieses Kofferradios ziemlich gut darstellt. Das Nordmende Tannhäuser 56 ist eigentlich schon ein recht imposantes Gerät, wirkt auf dem Bild allerdings eher ein wenig wie ein Mittelklassegerät
Alles in einem habe ich da eine Menge Glück gehabt, dieses Gerät geschenkt bekommen und mit dermaßen wenig Aufwand zur Funktion gebracht zu haben.
Auf Oldtimertreffen wird das Teil auf jeden Fall immer einen Ehrenplatz haben, egal welches Auto ich mitnehme.