Hallo!
So, inzwischen ist mein B52W fertig geworden, so dass ich ihn jetzt einmal in alter Tradition hier vorstellen kann. Es ist ein Radio wie es genau in meine Sammlung passt: Frühes UKW-Gerät, Bakelitgehäuse, ohne weiße Tasten und mit interessanter Mischröhrenbestückung.
Ich habe das Radio letzten Samstag auf einem Antikmarkt für 20€ gekauft.
So sieht das Radio frisch aufpoliert aus:
Es ist ein schönes kleines (unter 50cm breit) Bakelitradio von 1952, was doch einige technische Besonderheiten zu bieten hat.
Im Radio befinden sich die Röhren ECH42, EBF11, EF80, EL11. Zuerst würde man denken, es sei ein normaler 6 Kreiser mit einfachem UKW-Teil mit Flankendemodulation.
Falsch! Es ist tatsächlich ein ausgewachsener AM 7-Kreiser mit Bandfiltereingang und 8-Kreis UKW-Super mit Vorstufe, Ratio-Detektor und 2 ZF-Stufen!
Wie hat Blaupunkt das gemacht? Die EF80 arbeitet auf UKW in einer mehrfach Reflexschaltung (sog. Triplexschaltung).
Röhrenfunktionen auf UKW:
ECH42: Multiplikative Mischstufe
EF80: HF-Vorstufe, 1. ZF-Stufe, NF-Vorstufe
EBF11: 2. ZF-Stufe
EL11: Endstufe
2 Germaniumdioden RL24 als Ratiodetektor
Die Empfangsleistung und Tonqualität ist als gut zu bezeichnen. Die UKW-Empfangsleistung ist vollkommen gleichwertig mit dem gleichalten und viel teureren Opus 52 von TFK. Interessant ist, dass sich die Reflexschaltung als solche nie wirklich durchgesetzt hat.
Eine weitere Besonderheit ist die L-Abstimmung auf AM mit 3-fach Variometer und vollwertigem Bandfiltereingang. Dias alleine macht das Gerät schon sehr interessant.
AM-Röhrenfunktionen:
ECH42: Mischstufe
EBF11: ZF-Stufe, Demodulation
EF80: NF-Vorstufe
EL11: Endstufe
Ansonsten geizt das Radio etwas. Es hat nur eine 2-Stufige Tonblende und sonst keine weiteren Elemente für den Bedienkomfort.
Es handelt sich bei dem Radio übrigens um ein Exportgerät für Holland, wie man an der aufgeklebten Rückwandbeschriftung erkennen kann.
Der wegen Spartrafo gefährliche TA-Eingang wurde übrigens verschlossen für den Export!
Gruß Christopher
